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Supercup 2024: FC Bayern muss zittern - Erkenntnisse zu Leverkusen vs. Stuttgart

  • Aktualisiert: 18.08.2024
  • 11:47 Uhr
  • Julian Huter

Bayer Leverkusen und der VfB Stuttgart liefern sich im Supercup einmal mehr ein packendes Duell. Was können beide Teams aus dieser Partie in die Bundesliga-Saison mitnehmen?

Aus Leverkusen berichtet Julian Huter

In einem packenden Spiel hat Bayer 04 Leverkusen den VfB Stuttgart mit 4.3 i.E. (2:2, 1:1) besiegt und sich mit dem Supercup den ersten Titel der neuen Saison gesichert.

Nun müssen aber beide Teams die volle Konzentration auf den Liga-Auftakt richten. Leverkusen eröffnet die neue Bundesliga-Saison am Freitag in Mönchengladbach (ab 19:50 Uhr live in SAT.1, in der ran App und auf Joyn).

Was können beide Teams also aus diesem ersten Härtetest mitnehmen? ran liefert die Erkenntnisse zum Spiel.

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Bayer Leverkusen: Laterkusen is here to stay

Leverkusen stand einmal mehr mit dem Rücken zur Wand. Nach dem Platzverweis für Martin Terrier (37.) kassierte die Werkself das 1:2 durch Edeljoker Deniz Undav (67.), lief dem Rückstand also in Unterzahl hinterher. 

Doch Bayer bäumte sich noch einmal auf und wurde belohnt. Patrik Schick - der Mann für späte Tore - traf in der 88. Minute zum Ausgleich. Auch im Elfmeterschießen bewiesen die Hausherren den Tick stärkere Nerven.

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Der VfB Stuttgart dürfte inzwischen ein mittelschweres Leverkusen-Trauma haben. Auch zum Start dieser Saison schlagen die Mannen von Xabi Alonso kurz vor Schluss zu. Dieser Umstand sollte dem Rest der Liga Angst machen - auch dem großen FC Bayern.

"Das ist auf jeden Fall eine klare Ansage an die Konkurrenz und auch an uns selbst, dass wir auch in dieser Saison diesen Hunger nicht verloren haben", schickte Kapitän Lukas Hradecky nach dem Spiel eine Kampfansage an die Konkurrenz.

Wer gedacht hat, das Glück der Werkself sei aufgebraucht, wurde eines Besseren belehrt. Denn es ist eben nicht nur Glück, es ist der unbedingte Glaube an sich selbst, wenn andere Mannschaften das Spiel unterbewusst schon abgehakt hätten. Immer wieder anrennen, auch wenn die Beine schwer sind und die Kollegen mehrere gute Gelegenheiten auslassen.

"Wir haben nach dem Platzverweis besser gespielt als mit Elf gegen Elf", meinte Hradecky. Das spiegelt die Mentalität dieser Mannschaft gut wider. Ein angeschossenes Raubtier ist erst recht gefährlich.

Und es gibt ein klares spielerisches und taktisches Konzept, auf das sich die Spieler in schwierigen Momenten verlassen können. Einen Plan, auf den jeder Spieler vertraut und nicht plötzlich verzweifelte Alleingänge versucht. Das ist der Verdienst von Xabi Alonso. Da der Erfolgstrainer bleibt und alle Leistungsträger bisher gehalten wurden, ist mit Leverkusen im Meisterschaftskampf zu rechnen.

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Leverkusens Neuzugänge: Die Werkself könnte noch tiefer besetzt sein

Nicht nur konnte Sportdirektor Simon Rolfes alle Schlüsselspieler aus der Meistermannschaft halten, er verstärkte sie sogar punktuell und in der Breite. Dass die Neuen der Werkself weiterhelfen können, zeigten sie direkt beim Pflichtspieldebüt - Martin Terrier und sein gebrauchter Abend mal außen vor.

Aleix Garcia (ran-Note: 2) bereitet das 1:0 mit einer traumhaften Flanke aus dem Halbfeld vor, setzte immer wieder Impulse im Spielaufbau und war sich nicht zu schade, defensiv abzuräumen. Seine Standards sahen ebenfalls vielversprechend aus - der perfekte Mittelfeldspieler für das Alonso-System.   

Undav nach Supercup-Pleite bedient: "F*ckt mich richtig ab"

Ein weniger prominenter Neuzugang war Jeanuel Belocian. Für den 19-Jährigen überwies Bayer stolze 15 Millionen Euro an Stade Rennes. Im Supercup zeigte er, warum diese Summe für ihn gezahlt wurde: Der Franzose (ran-Note: 2) agierte beeindruckend abgeklärt und zweikampfstark. Über seine linke Seite gab es für die Stuttgarter kaum ein Durchkommen.

In der Schlussviertelstunde wagte Belocian sich sogar in den Strafraum und hätte beinahe das 2:2 vorbereitet, doch Jeremie Frimpong vergab die Chance. Auch Terrier zeigte vor seinem Platzverweis einige gute Ansätze.

Ein einziges starkes Spiel sollte man nicht überbewerten und es gibt keinen Grund für Alonso, seine Meistermannschaft umzustellen. Doch in der Breite könnte Bayer in dieser Saison tatsächlich noch besser aufgestellt sein als zuvor.

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Der VfB Stuttgart kann wieder um die Europapokal-Plätze kämpfen

Ja, der VfB hat das Spiel in Überzahl, mit einer Führung im Rücken, noch aus der Hand gegeben. Dennoch zeigte die Mannschaft von Sebastian Hoeneß, dass sie auch in dieser Spielzeit ein Wörtchen um die europäischen Plätze mitreden kann.

Es war derselbe, angriffslustige, technisch anspruchsvolle und rasante Fußball, mit dem die Schwaben in der vergangenen Saison ganz Fußball-Deutschland begeisterten. Neuzugang Jeff Chabot und der nun fest verpflichtete Anthony Rouault (beide ran-Note 2) harmonierten für die kurze Eingewöhnungszeit schon prächtig und nahmen gerade Victor Boniface die Lust am Spiel. Waldemar Anton wurde an diesem Abend in der BayArena kaum vermisst.

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Supercup: "Tut brutal weh!" Demirovic fassungslos

Auch die Offensive um Neuzugang Ermedin Demirovic bewies, dass sie den amtierenden deutschen Meister in Bedrängnis bringen kann - auch als der noch vollzählig war. Deniz Undav zeigte schon wenige Minuten nach seiner Einwechslung, dass sein Torriecher nach der vergangenen Saison noch bestens kalibriert ist. 

Sebastian Hoeneß scheint an ähnlichen Schrauben zu drehen wie Alonso. Auch vom frühen Rückstand im fremden Stadion ließ sich der VfB nicht aus dem Konzept bringen. Die Schwaben hielten weiter an ihrer offensiven Ausrichtung fest und wurden verdient dafür belohnt. Stuttgart war an diesem Abend über weite Strecken mindestens ebenbürtig.

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An Frans Krätzig wird Stuttgart noch viel Freude haben

Zugegeben, ganz neu ist diese Erkenntnis nicht, der Leihspieler vom FC Bayern überzeugte schon mehrfach in der Vorbereitung. Doch sein Supercup-Auftritt untermauert diese Einschätzung.

Nach seiner Einwechslung bereitete er mit seinem ersten Ballkontakt Undavs Führungstreffer vor. Krätzig schaltete sich auch in der Folge immer wieder mutig ins Offensivspiel ein und zeigte sein Potenzial.

Für seinen verschossenen Elfmeter verdient der Neu-Stuttgarter keine Häme, sondern Respekt. Es mag "nur" der Supercup gewesen sein, aber letztlich war es ein Finale, bei dem es um einen Titel ging. Es hätte erfahrenere Spieler für diesen Versuch gegeben - dennoch stellte sich der 21-Jährige. Das zeugt von Charakter. 

Er ist mindestens eine gute Backup-Option für die Linksverteidiger-Position. Sollte Maxi Mittelstädt schwächeln oder verletzt ausfallen, ist für Krätzig sogar noch mehr drin.

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Leverkusen vs. Stuttgart: Einschaltpflicht!

Schon in den drei Aufeinandertreffen der vergangenen Saison boten die Duelle dieser beiden Teams Offensivfußball, Spektakel und eine ordentliche Portion Drama. Dieser Trend setzte sich im Supercup nahtlos fort.

Vier stark heraus gespielte Tore, ein Treffer kurz vor Schluss und großes Drama im Elfmeterschießen. Zudem entwickelt sich Leverkusen vs. Stuttgart so langsam zu einer echten Rivalität. Kein Wunder, wenn man so oft gegeneinander spielt und eine Mannschaft immer so knapp den Kürzeren zieht. 

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BVB-Fans wüten gegen Kapitän Can: "Maximale Zumutung"

Von der Emotionalität war diese Partie definitiv eines Endspiels würdig. Hitzige Diskussionen und Rudelbildungen auf dem Platz peitschten auch die Stimmung auf den Rängen an. Der VfB-Fanblock stimmte den Auswärts-Klassiker "Ohne Stuttgart wär' hier gar nix los" an. Die Leverkusener Anhänger konterten süffisant mit "Ohne Bayer wärt ihr gar nicht hier". Damit spielten sie auf die Tatsache an, dass der Meister eigentlich den Pokalsieger im Supercup empfängt. Da Bayer beide Titel gewann, wurde der VfB als Vizemeister der Gegner.

Selbst nach Schlusspfiff ging es hoch her. Unter anderem diskutierten VfB-Trainer Hoeneß und Florian Wirtz hitzig miteinander. Hoeneß klärte später am ran-Mikrofon auf: Es ging gar nicht um das Verhalten von Wirtz, sondern um den provokanten Jubel eines Teamkollegen. Dass dieses Duell auch in Zukunft emotional aufgeladen sein wird, ist beinah garantiert.

Ob beide Mannschaften auch in dieser Saison die beiden besten der Bundesliga sind, müssen sie in den nächsten Monaten erst noch beweisen. Was nicht von der Hand zu weisen ist: Es ist eines der unterhaltsamsten Duelle, die der deutsche Fußball aktuell zu bieten hat - vielleicht sogar das unterhaltsamste. 

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