DFb-Nachwuchshoffnungen
U21-Kommentar: Said El Mala und Lennart Karl müssen bei den DFB-Junioren bleiben - vorerst
- Aktualisiert: 19.11.2025
- 11:38 Uhr
- Leon Kerninger
Mit drei Toren in seinen ersten beiden U21-Spielen ist Lennart Karl direkt zu einem essenziellen Teil des Teams geworden. Teamkollege Said El Mala kehrte indes aus der A-Nationalmannschaft zurück und präsentierte seine Wichtigkeit ein weiteres Mal. Beide sollten nun dauerhaft Teil der U21 bleiben. Außer, der Bundestrainer sieht etwas ganz Besonderes. Ein Kommentar.
Von Leon Kerninger
Das Nachwuchs-Traumduo zeigte gegen Georgien direkt, was man von ihnen erwarten darf.
Nach einem Eckball von Tom Bischof stand Bayern-Youngster Lennart Karl am langen Pfosten goldrichtig und vollendete die Verlängerung von Said El Mala mit seinem schwächeren rechten Fuß zur Führung.
Und genau diese Kombination ebnete der U21 den Weg zum so wichtigen Auswärtssieg in Tiflis. Und deswegen ist es für Trainer Antonio Di Salvo an der Zeit, langfristig mit den beiden DFB-Nachwuchshoffnungen zu planen und eine gefestigte Truppe ins nächste Jahr mitzunehmen.
El Mala und Karl: Zu früher Hype schadet Selbstwahrnehmung
El Mala durfte bereits erste Schritte in der A-Nationalmannschaft gehen, als er von Bundestrainer Julian Nagelsmann für die beiden Länderspiele gegen Luxemburg und die Slowakei nominiert wurde. Rein aus Übungszwecken, wie Nagelsmann in der späteren Pressekonferenz verlautbart.
Viel Hype gab es nach der Nominierung von El Mala um dessen Person und vor allem eine Frage dominierte die Berichterstattung: Ist es nicht noch zu früh, um den Shootingstar des 1. FC Köln für ein Länderspiel zu nominieren? Und die Frage ist durchaus berechtigt: Werden junge Spieler heutzutage zu schnell in die Nationalmannschaft berufen?
VIDEO: Karl und El Mala - Di Salvo verrät Torgeheimnis
Bundestrainer Nagelsmann hatte auf die Frage in der Pressekonferenz eine ganz nüchterne Antwort und entschärfte die Situation rund um den 19-Jährigen: "Ein Hype ist nicht gesund und der Spieler muss klar die Kommunikation verstehen, warum er hier ist und was seine Aufgabe ist."
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El Mala und Karl: WM 2026 mit negativer Auswirkung auf die Zukunft?
Durch die Nominierung von El Mala stellt sich natürlich die Frage, wie sehr eine WM-Teilnahme einer der zwei Youngster (oder sogar von beiden) die Teamdynamik in der Nachwuchself vor der U21-Europameisterschaft im Jahr 2027 beeinträchtigen würde.
Nicht nur birgt ein Turnier im Sommer nach einer langen Saison ein weiteres Verletzungsrisiko, sondern könnte bei so jungen Spielern auch zu einem Wechsel der Prioritäten führen.
VIDEO: El Mala auf Karl - U21-Traum-Duo schlägt zu
Man stelle sich ein Szenario vor, in dem sowohl El Mala als auch Karl im DFB-Kader der größten Fußball-Weltmeisterschaft der Geschichte stehen. Und womöglich noch weit kommen.
Wie soll ein nicht einmal 21-Jähriger danach wieder Lust auf ein Nachwuchsturnier haben?
Damit ist klar: Die beiden Youngster sollten in keinem Fall nur zum Lernen auf den allerletzten Kaderplätze n zur Weltmeisterschaft fahren, um bei den "Großen" reinzuschnuppern.
U21-EM: Mit Karl und El Mala zur nächsten "goldenen Generation"
Karl und El Mala haben die Chance, die neuen Gesichter der U21 zu werden und mit dem Nachwuchsteam Titel zu holen wie einst die späteren Weltmeister Mesut Özil, Sami Khedira oder Jerome Boateng.
Wenn die Jungstars trotz der Erfahrungen beim großen FC Bayern (Karl) und bei der A-Nationalmannschaft (El Mala) Lust auf die U21 haben und das Gefühl behalten, dass ihnen die Erfahrungen dort weiterhelfen, dann können sie eine neue goldene Generation im DFB-Nachwuchs mitgestalten.
Und genau das ist nun der Job von Antonio Di Salvo.
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In der letzten Nachwuchsmannschaft vor dem A-Team können die beiden Bundesliga-Shootingstars zu Topspielern wachsen und 2027 das verlorene EM-Finalspiel aus diesem Jahr mit einem besseren Ausgang wiedergutmachen.
WM 2026 zu früh? Nicht unbedingt
Im Moment scheint es so, als käme die WM 2026 für die beiden Teenager noch zu früh. Karl und El Mala sollten in Ruhe reifen und als Stammspieler die U21 führen, um sich auf spätere Aufgaben vorzubereiten.
Aber: Sollte Julian Nagelsmann in einem der beiden ein Ausnahmetalent wie Jamal Musiala, Florian Wirtz oder Lamine Yamal sehen, sollte er einem der beiden zutrauen, mit einem Odonkor-Moment das Spiel der A-Nationalmannschaft entscheidend zu verändern, sollte er einen der beiden nicht als Notnagel, sondern als Einwechselspieler Nummer eins für bestimmte Konstellationen sehen - dann wären Karl oder El Mala der U21 einfach entwachsen.
Und der Bundestrainer sollte denjenigen zwingend mit zur größten Fußball-WM der Geschichte nehmen.
U21 hin oder her.