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Fußball

Menschenrechtler kritisieren "Friedenspreis" der FIFA

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© AFP//FABRICE COFFRINI

Am kommenden Freitag vergibt die FIFA erstmals einen sogenannten Friedenspreis - doch geht es nach einer breiten Koalition von Menschenrechtsorganisationen, Gewerkschaften und Fangruppen, wird der Fußball-Weltverband seiner gesellschaftlichen Verantwortung selbst nur unzureichend gerecht. Der Zusammenschluss "Sport & Rights Alliance", dem unter anderem Amnesty International, Human Rights Watch und Reporter ohne Grenzen angehören, mahnt in einem gemeinsamen Statement zahlreiche Verbesserungen im Vorfeld der WM 2026 an.

So werfen sie der FIFA unter anderem mangelnde Transparenz bei der Vergabe ihres Preises vor. Laut Human Rights Watch gebe es - auch auf Anfrage - keine öffentlichen Informationen über die Nominierten, die Jury oder die Kriterien, nach denen der Preis vergeben wird.

Der "Friedenspreis" wird am Rande der WM-Auslosung in Washington am Freitag (ab 18.00 Uhr/ZDF) vergeben. US-Präsident Donald Trump gilt als heißer Anwärter auf den Award. "In einer zunehmend unruhigen und gespaltenen Welt müssen wir die herausragenden Verdienste all jener anerkennen, die sich dafür einsetzen, Konflikte zu beenden und Menschen im Zeichen des Friedens zusammenzubringen", sagte FIFA-Präsident Gianni Infantino, der eine enge Beziehung zu Trump pflegt und den US-Präsidenten zuletzt vergeblich für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen hatte.

Neben ihrer Kritik an der Vergabe des Preises moniert die Koalition auch den Rückzug des Verbandes von Anti-Diskriminierungsprogrammen und prangert Menschenrechtsprobleme in den USA, dem wichtigsten Gastgeberland der WM 2026, an. Dort würden auch während des Turniers unter anderem Angriffe auf Migrantinnen und Migranten, eine eingeschränkte Pressefreiheit und übermäßige Polizeipräsenz drohen.

"Die Weltmeisterschaft 2026 ist die erste, bei der Menschenrechtskriterien in das Bewerbungsverfahren integriert wurden. Aber die sich verschlechternde Menschenrechtslage in den Vereinigten Staaten hat diese Verpflichtungen gefährdet", sagte Andrea Florence, Geschäftsführerin der "Sport & Rights Alliance". Dem Statement zufolge würden auch Arbeitnehmerrechte untergraben und Fans nicht ausreichend in Entscheidungsprozesse einbezogen.

Dabei böte die WM in den USA, Kanada und Mexiko im kommenden Sommer die Chance, "ein neues Modell für FIFA-Veranstaltungen umzusetzen – ein Modell, das einen starken Arbeitnehmerschutz unterstützt, die Rechte von Kindern schützt, die Medienfreiheit wahrt und sicherstellt, dass die arbeitende Bevölkerung und die Gemeinden von der Ausrichtung dieses Mega-Sportereignisses profitieren", heißt es in der Erklärung weiter.

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