playoffs zur WM 2026
WM 2026: Darum sollten wir Italien in den Playoffs beide Daumen drücken - ein Kommentar
- Veröffentlicht: 20.11.2025
- 19:35 Uhr
- Tobias Wiltschek
Die WM im nächsten Jahr braucht die Squadra Azzurra. Ansonsten fehlt ihr eine Nation, die mit ihren Helden maßgeblich zur großen Popularität von Weltmeisterschaften beigetragen hat.
Es ist eine absurde Vorstellung!
Die WM wird aufgeblasen, bis sie zu platzen droht. Kleinststaaten, wie Curacao oder die Kapverden dürfen beim gigantischen Fußball-Fest im nächsten Jahr dabei sein.
Und Italien, eine der erfolgreichsten Nationen dieses Sports, muss schon wieder zuschauen? Als viermaliger Weltmeister. Nach 2018 und 2002 zum dritten Mal in Folge. Das darf nicht sein!
- WM 2026 - Curacao, Kap Verde und Co.: Tun kleine Teams der WM gut? Was dafür und was dagegen spricht
- WM-Playoffs: Italien trifft im Halbfinale auf Nordirland
Noch ist es nicht so weit. Noch hat die aktuelle Version der Squadra Azzurra die Möglichkeit, sich für das Mammut-Event in Nordamerika zu qualifizieren.
Doch – wer wüsste es besser als die Italiener – leicht wird es nicht. Nordirland und, wenn das gut geht, ein Auswärtsspiel in Wales oder Bosnien-Herzegowina. So lauten die Aufgaben Italiens Ende März. Zwei Siege müssen her, sonst…?
WM 2026 ohne Italien? Das kann kein Fußball-Liebhaber wollen
Ja, sonst wird wieder ein Fußball-Zwerg mehr zur WM reisen, und dieses stolze Fußball-Land zwischen Alpen und Sizilien wäre um ein weiteres Trauma reicher.
Wollen wir das wirklich? Nein, das kann keiner wollen, der den Fußball liebt. Warum? Weil Italien zur WM gehört wie der Dom zu Mailand, der schiefe Turm zu Pisa und das Kolosseum zu Rom. Ohne geht nicht.
Nur um es einmal klarzustellen: Wales, Nordirland oder Bosnien würden die WM auch bereichern. Sportlich verdient hat es jede Nation, die sich durchsetzt. Das gilt übrigens auch für Curacao und Kap Verde.
Doch darum geht es hier nicht. Hier geht es um Emotionen, Leidenschaft, Historie. Und damit schließlich um die Aura, die eine WM eben nur dann versprüht, wenn Italien dabei ist.
Italien sorgte für ikonische WM-Momente - auch zum Leidwesen der Deutschen
Das einzugestehen, fällt manchen - vornehmlich älteren - deutschen Fans sicherlich nicht ganz leicht. Denn Italien schuf einige ikonische Momente der WM-Geschichte auf Kosten der DFB-Elf: die tragische Niederlage im Jahrhundertspiel von Mexiko 1970, die Demütigung im Endspiel 1982, das Halbfinal-Drama bei der Heim-WM 2006.
Das waren und sind bis heute bittere Enttäuschungen. Es sind aber auch Monumente der WM-Historie. Geschaffen von Spielern einer Fußball-Nation, deren Namen noch heute wie Musik klingen in den Ohren ihrer vielen Bewunderer: Rivera, Rossi, Zoff, Totti, Cannavaro, Pirlo. Die Liste ließe sich noch ein paar Zeilen lang fortsetzen.
Externer Inhalt
WM - Italiens Playoff-Weg klar: Die Auslosung im Video
Auch Buffon, Gattuso und Materazzi gehören als bislang letzte Weltmeister Italiens zu dieser Riege. Alle drei waren bei der Playoff-Auslosung in Zürich dabei – und mussten sich vorgekommen sein wie im falschen Film.
Ihre Mannschaft wurde auf derselben Bühne aus den Lostöpfen gezogen wie Suriname, Neukaledonien und Albanien. Allesamt Nationen, die bislang noch nicht einmal bei einer WM dabei waren.
Ist ihnen die Teilnahme trotzdem zu gönnen? Sicher. Aber nur, wenn es Italien auch schafft. Dafür sollten auch wir ihnen trotz der bitteren deutschen WM-Erfahrungen gegen die Azzurri die Daumen drücken.