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"Sabotage am Handball": Gislason kritisiert Taktik-Variante
Bundestrainer Alfred Gislason fordert die Abschaffung des Spiels Sieben-gegen-Sechs im Handball. Er sei der Meinung, sagte der Isländer im Interview der Handballwoche, dass diese Variante "den vermeintlich kleineren Nationen deutlich mehr hilft als den großen Handball-Nationen. Ich war nie ein Freund von diesem Spiel Sieben-gegen-Sechs. Ich finde, das ist Sabotage am Handball."
Ob diese Regel, die den Mannschaften im eigenen Offensivspiel ermöglicht, ihren Torhüter gegen einen zusätzlichen Feldspieler auszutauschen, abgeschafft werden sollte? "Auf jeden Fall! Ich finde es wirklich schade für den Handball. Ich bin davon überzeugt, dass über 80 Prozent aller Trainer dagegen sind. Ich finde, Sieben-gegen-Sechs ist langweiliger Handball", führte der 65 Jahre alte Gislason aus.
Ähnlich hatte sich zuvor schon der frühere Nationalspieler Stefan Kretzschmar geäußert. "Was mir aber fürchterlich auf den Sack geht, was ich jetzt auch nicht mehr sehen kann und was jetzt auch mein Appell an den Welthandball ist: Schafft das Sieben-gegen-Sechs ab", sagte der Sportvorstand von Bundesliga-Tabellenführer Füchse Berlin bei Dyn.
2016 hatte der Handball-Weltverband IHF die Regel eingeführt, dass eine Handball-Mannschaft den Torwart für einen zusätzlichen Feldspieler auswechseln darf, ohne dass dieser fest gekennzeichnet sein muss. Dadurch soll ein künstliches Überzahlspiel erzeugt werden. Die Folge sind jedoch viele Gegentreffer in das leere und durch Herausnahme des Torhüters verwaiste Tor der eigenen Mannschaft.