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Motorsport DTM

Aston Martin donnert Kalender bei FCY ungebremst ins Heck: Was lief da schief?

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© ADAC Motorsport

Nach den ersten Stopps lag der von Platz 18 gestartete Landgraf-Mercedes-Rookie Tom Kalender beim DTM-Sonntagsrennen auf dem Norisring bereits auf dem starken zehnten Platz - und damit sogar vor seinem in der Meisterschaft führenden Teamkollegen Lucas Auer. Doch dann ereignete sich in der wegen Fabio Scherers losem Rad ausgerufenen Full-Course-Yellow-Phase ein kurioser Zwischenfall.

Comtoyou-Aston-Martin-Pilot Gilles Magnus donnerte ihm mit voller Wucht in die rechte Seite des Hecks und beendete sein Rennen. "Ich würde sagen, ich habe nicht zu früh gebremst", rechtfertigt sich Kalender bei ran.de. "Das gibt es ja auch, dass Fahrer nicht damit rechnen. Ich habe am Dash vier oder drei Sekunden gesehen - und das war auch der normale Bremspunkt. Ich weiß nicht, was der Kollege vorhatte."

Der jüngste DTM-Pilot aller Zeiten, der am Samstag auf Platz 13 gekommen war, musste damit die Chance auf sein bisher bestes DTM-Ergebnis begraben. "Ich hatte mit der Strategie schon ein paar Plätze gut gemacht, und bis dahin ist es eigentlich mega gelaufen", so Kalender, dessen rechte Hinterrad-Aufhängung merkbar beschädigt war.

Sportdirektor Nissen klärt auf: "Hatten leider Radio-Problem"

Die Sportkommissare brummten Magnus, der noch ausweichen wollte und die Leitplanken touchierte, nach der Anhörung beider Fahrer eine Rückversetzung beim nächsten Rennen um fünf Startplätze auf, weil der Belgier die Kollision verursachte. Aber wie konnte es zum Zwischenfall kommen, obwohl das Rennen eigentlich neutralisiert und Tempo 80 vorgeschrieben war?

"Wir hatten leider ein Radio-Problem, das Gilles und seinen Renningenieur betroffen hat", sagt Comtoyou-Sportdirektor Kris Nissen im Gespräch mit Motorsport-Total.com nach seiner Rückkehr von der Anhörung. Durch den Funkausfall habe Magnus nichts von der FCY-Phase mitbekommen.

"Er hat im Auto ein Display, auf dem von zehn auf null runtergezählt wird. Er hat das einfach übersehen. Wenn wir dieses Radio-Problem nicht gehabt hätten, hätte der Renningenieur gesagt: 'Es kommt Full-Course-Yellow'. Dann hätte er das zu 100 Prozent auf dem Display gesehen", spricht Nissen von einer unglücklichen Verkettung der Ereignisse, die beide in der 22. von 64 Runden aus dem Rennen riss.

Strafe gegen Comtoyou-Pilot Magnus für Nissen in Ordnung

Das ändere nichts an der Schuldfrage. "Er hat die Schuld zu 100 Prozent auf sich genommen und sich beim anderen Team entschuldigt", sagt der frühere Volkswagen-Motorsportchef. "Die Sportkommissare haben das auch so gesehen und wollt ihm dann für dieses Versehen, an dem eindeutig er schuld war, drei Strafrunden geben."

Da der Zwischenfall aber auch Magnus aus dem Rennen gerissen hatte, sei die Strafe in eine Rückversetzung für das nächste Rennen umgewandelt worden. "Das ist auch korrekt so", besteht für Nissen kein Zweifel. "Wenn wir im Rennen einen Fehler machen, muss man auch in irgendeiner Form für diesen Fehler bestraft werden."

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