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Motorsport DTM

Aston Martin steigt mit Comtoyou in DTM ein: Thiim gegen eigene Marke!

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© SRO Motorsports Group

Was noch vor einigen Wochen undenkbar schien, ist jetzt Realität: Aston-Martin-Werksfahrer Nicki Thiim, der heute als Teamkollege von Meister Mirko Bortolotti bekanntgegeben wurde, wird 2025 in der DTM im Abt-Lamborghini gegen die eigene Marke fahren! Denn das belgische Aston-Martin-Team Comtoyou, mit dem Thiim im Vorjahr die 24h von Spa gewann, hat nun ausgerechnet am gleichen Tag wie Abt sein DTM-Projekt für die Saison 2025 präsentiert.

Die in Gembloux ansässige Truppe, die langfristig mit der DTM plant, wird dieses Jahr zwei Aston Martin Vantage GT3 Evo einsetzen, wodurch die Anzahl der bestätigten Boliden auf 19 ansteigt . Zudem erhält die DTM mit dem britischen Hersteller eine achte Marke.

In den Cockpits der beiden Vantage-Boliden sitzen zwei Belgier: Die Startnummer 007 wird vom 25-jährigen Gilles Magnus gesteuert, der 2022 und 2023 Teil des Audi-Kaders war und 2024 das 24-Stunden-Rennen von Dubai gewann.

DTM-Legende Nissen bei Comtoyou neuer Sportdirektor

Im Boliden mit der Startnummer 008 wird mit dem 23-jährigen Nicolas Baert der Sohn vom Teamboss Jean-Michel Baert sitzen. Er ist seit 2024 Aston-Martin-Academy-Pilot - dabei handelt es sich um das Nachwuchsprogramm der Marke. Ein Werksfahrer wird - zumindest vorerst - nicht Teil des Engagements sein.

Als Sportdirektor konnte das Team - wie Motorsport-Total.com bereits berichtete - niemand geringeren als Ex-Volkwagen-Motorsportchef Kris Nissen gewinnen, der früher selbst DTM fuhr und im deutschsprachigen Raum bestens vernetzt ist. Er und Teammanager Francois Verbist kennen einander von den Rallye-Dakar-Einsätzen mit dem VW Touareg, bei denen Verbist im Service-Truck saß.

"Diese Herausforderung ist extrem spannend", sagt der Däne über den DTM-Einstieg des Aston-Martin-Teams. "Sowohl das Team als auch der Vantage haben großes Potenzial. Ich kenne Francois Verbist aus unserer gemeinsamen Zeit bei VW, und der Teamchef erinnert mich an deutsche Teamleiter wie Joest oder Kremer, für die nichts unmöglich war. Alle Zutaten sind da, und ich freue mich, meine Erfahrung einzubringen."

"Erste Saison wird Lernhphase sein"

Teammanager Verbist, dessen Team 2025 auch weiterhin sowohl in der Sprint- als auch in der Langstrecken-Serie der GT-World-Challenge teilnimmt, plant langfristig mit der DTM. Das Engagement ist zumindest auf drei Jahre ausgelegt, wie Verbist kürzlich klarstellte.

"Wir wollten uns auch in einem Format mit kürzeren, intensiven Rennen mit nur einem Fahrer pro Auto beweisen", erklärt er die Beweggründe für den Einstieg. "Das ist eine perfekte Ergänzung zu unserer Langstrecken-Ausrichtung. Der Aston Martin Vantage GT3 ist nun ausgereift, und mit einer angepassten technischen Herangehensweise für die DTM sowie der aktuellen Motivation unseres Teams und unserer Partner habe ich ein gutes Gefühl. Dennoch bleiben wir demütig - es ist schließlich die DTM!"

Auch Teamboss Baert hält den Ball flach: "Unsere erste Saison wird eine Lernphase sein, aber wir wollen so schnell wie möglich konkurrenzfähig sein." Das ergibt Sinn, da das Team keinen echten Profi-Fahrer im Auto sitzen hat. Magnus wurde eben erst von der FIA im Fahrer-Ranking von Silber auf Gold hochgestuft, Baert hat Silber-Status.

Comtoyou-Team bescherte Aston Martin legenderen Spa-Sieg

Zum Hintergrund des Teams: Der 41-jährige Francois Verbist ist der Sohn von WRT-Mitbegründer Rene Verbist - und hat Ende 2017 die langjährige Audi-Truppe verlassen, um gemeinsam mit Boss Jean-Michel Baert das Comtoyou-Team aufzubauen.

Zunächst war man mit Audi erfolgreich im TCR-Bereich aktiv. 2023 stieg man mit dem R8 LMS auch in den GT3-Sport ein, ehe man 2024 zu Aston Martin wechselte. Schon im ersten Jahr mit der britischen Marke gelang beim 24-Stunden-Klassiker in Spa-Francorchamps mit Thiim, Marco Sörensen und Mattia Drudi der Gesamtsieg, wodurch Aston Martin das Rennen erstmals seit 1948 wieder gewann.

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