"Verantwortliche aus F1 gemeldet": Teamchef verlässt DTM-Meisterteam SSR
Aktualisiert: 08.05.2025
15:47 Uhr
Motorsport-Total
Überraschung beim DTM-Meisterteam SSR Performance: Teamchef Mario Schuhbauer verlässt den Rennstall. Winkt jetzt sogar ein Engagement in der Formel 1?
Das DTM-Meisterteam SSR Performance, das im Vorjahr mit dem Lamborghini und Mirko Bortolotti den Titel holte und danach aus der Traditionsserie ausstieg, verliert Teamchef Mario Schuhbauer. Das hat das Team in einer Pressemitteilung bekanntgegeben. Der 29-jährige Sauerländer, der seit April 2021 beim Rennstall aus München-Freimann arbeitete, will in Zukunft neue Wege gehen.
"Es gibt einige Anfragen, und sogar Verantwortliche aus der Formel 1 haben sich bei mir gemeldet", wird Schuhbauer zitiert. "Noch ist nichts entschieden, aber ich freue mich auf eine neue große Aufgabe."
Um welche Formel-1-Teams es sich handelt, entzieht sich unserer Kenntnis. Der Abgang darf aber nicht verwundern, denn SSR Performance hat nach dem DTM-Ausstieg noch immer kein neues Rennprogramm für 2025 bekanntgegeben, obwohl die Saison bereits in vollem Gange ist.
Anzeige
Anzeige
SSR 2025 ohne Rennprogramm, Meisterteam zerbröckelt
Der Rückzug aus der DTM, nachdem man das auf drei Jahre angelegte Programm mit dem Titelgewinn krönte, hatte auch mit den hohen Kosten zu tun, weshalb man sich mehr auf den Kundensport konzentrieren wollte. Gerüchte über eine Teilnahme an der GT-World-Challenge Europe oder an der GT-Open-Serie verwirklichten sich danach nicht.
Und auch ein Einsatz mit dem Lamborghini Huracan GT3 Evo und einem elektronischen Lenksystem von Paravan, der laut Informationen von Motorsport-Total.com geplant war, wurde bislang nicht bestätigt. Der bislang letzte Renneinsatz des Teams fand laut unserem Kenntnisstand Ende Januar in der GT-Winter-Series in Portimao statt.
Durch den Abgang Schuhbauers ist vom DTM-Meisterteam neben den Truckfahrern nur noch Marcel Schmidt übrig, der Ende 2023 vom BMW-Team Schubert kam und 2024 als Technikchef und Renningenieur von Nicki Thiim fungierte. Er wird, wie man hört, aktuell im Serienbereich - SSR Performance entwickelt ähnlich wie Manthey auch Performance-Kits für Sportwagen - eingesetzt. Vor allem die Grasser-Truppe hat den SSR-Abbau genutzt und Schlüsselmitarbeiter an Bord geholt.
Externer Inhalt
Dieser Inhalt stammt von externen Anbietern wie Facebook, Instagram oder Youtube. Aktiviere bitte Personalisierte Anzeigen und Inhalte sowie Anbieter außerhalb des CMP Standards, um diese Inhalte anzuzeigen.
Teambesitzer: "Fokus aktuell auf Fahrzeugentwicklung"
"Mit Mario verlieren wir eine herausragende Führungskraft. Ein Teamplayer mit höchster Einsatzbereitschaft, der eigenverantwortlich Großes geleistet hat", lobt Teamboss Stefan Schlund seinen langjährigen Teamchef.
"Aktuell liegt unser Fokus bei SSR Performance auf der Fahrzeugentwicklung, und Mario möchte, was in seinem jungen Alter vollkommen verständlich ist, nochmal in die große weite Welt des Motorsports. Das können wir ihm momentan nicht bieten, aber eine positive Verbindung zwischen uns wird immer bleiben", so Schlund.
Schuhbauer, der zunächst als Sales-Manager zu SSR Performance kam und im Oktober 2021 als Teamchef den früheren Porsche-Vorstand Wolfgang Hatz beerbte, führte das Team im Jahr 2022 in die DTM, als man mit dem Porsche 911 GT3 R mit Dennis Olsen und Manthey-Unterstützung in Spa-Francorchamps die erste Pole und den ersten Sieg holte.
Formel 1 2025: Das Power Ranking nach Miami - Piastri ist, was Norris gerne wäre
Formel 1 2025: Das Power Ranking nach dem Grand Prix von Miami Sechs Rennwochenenden der Saison 2025 sind durch! Bevor es vom 16. bis 18. Mai in Imola, Italien weiter geht, bewerten wir die bisherigen Leistungen. Das Power Ranking von ran verrät, wie es um die Form der 20 Piloten vor dem Jeddah-Rennen bestellt ist.
Platz 20: Liam Lawson (Racing Bulls) Wir würden kein Geld darauf wetten, dass Lawson nach der Sommerpause noch ein Cockpit hat. Auch in Miami crashte er mit Doohan. Er hört nicht auf, Fehler zu machen oder in unglückliche Situationen zu geraten.
Platz 19: Jack Doohan (Alpine) - Vorher: Platz 18 (-1) Angeblich steht der Tausch bevor. Doohan soll nicht mehr antreten, Franco Colapinto soll einspringen. Der Kollision mit Lawson in der Startphase des Miami GP hat das Fass wohl zum Überlaufen gebracht.
Platz 18: Gabriel Bortoleto (Sauber) - Vorher Platz 19 (+1) Das Benzinsystem stoppte Bortoleto. Doch die Frage ist, was genau wurde gestoppt. Der Sauber ist langsam. Sehr langsam. Bortoleto ist neu in der F1 und findet erschwerte Bedingungen vor. Das wird sich so schnell nicht ändern.
Platz 17: Fernando Alonso (Aston Martin) - Vorher: Platz 16 (-1) Er ist halt auch 43 Jahre alt. Vielleicht setzt das jetzt ein. Alonso enttäuscht in dieser Saison bislang, macht das Team für einiges verantwortlich. Was in vielen Bereichen richtig sein mag, aber keinen Punkt einzufahren, während Lance Stroll mehr erreicht, ist unter der Würde des Spaniers.
Platz 16: Lance Stroll (Aston Martin) - Vorher: Platz 15 (-1) Zu Beginn der Saison legte der Kanadier ordentlich los, sammelte Punkte, und besiegte sogar Urgestein Alonso. Dieser ist zwar immer noch komplett außer Form und punktelos, doch auch Stroll kommt nicht mehr an seine erste Leistung heran.
Platz 15: Nico Hülkenberg (Sauber) - Vorher: Platz 14 (-1) "Hulk" ist ein guter Fahrer. In einem schlechten Team. Platz 14 in Miami. Mehr war nicht möglich. Der Sauber ist mit das schwächste Auto im Feld.
Platz 14: Oliver Bearman (Haas) - Vorher: Platz 9 (-5) Nach einem starken Saisonstart fällt Bearman aktuell etwas ab. Doch das muss man jungen Fahrern zugestehen. Und er ist erst 19 Jahre jung, was viele vielleicht schon vergessen haben. Er wird wieder eine starke Phase haben.
Platz 13: Isack Hadjar (Racing Bulls) - Vorher: Platz 12 (-1) Leider keine Punkte. Doch Hadjar wurde elfter, einen Platz hinter Tsunoda im Red Bull. Der Rookie macht einen guten Job und scheint gefestigt. Man gönnt ihm ein baldiges, echtes Erfolgserlebnis.
Platz 12: Carlos Sainz (Williams) - Vorher: Platz 17 (+5) Platz acht in Saudi-Arabien, Platz neun in Miami - Sainz mausert sich langsam. Er ist zwar noch keine echte Konkurrenz für Albon, doch der Williams überrascht immer mehr. Auch dank Sainz, der sich langsam eingewöhnt hat.
Platz 11: Yuki Tsunoda (Red Bull Racing) - Vorher: Platz 13 (+2) Ob sich Tsunoda alles einfacher vorgestellt hat? Er ist, wie seine Vorgänger, weit weg von Verstappen, schafft es immer wieder paar Punkte zu sammeln. Aber auch Zeitstrafen. Kommt da noch mehr?
Platz 10: Esteban Ocon (Haas) - Vorher: Platz 11 (+1) In der Fahrerwertung auf Rang neun, in Miami Platz zwölf. Der Haas ist eine kleine Wundertüte. Doch Ocon zeigt Bearman, wer hier die Erfahrung besitzt. Sein Duell mit Hamilton war ansehnlich.
Platz 9: Pierre Gasly (Alpine) - Vorher: Platz 8 (-1) Der Alpine ist es einfach nicht. Es ist schwer, in die Punkte zu fahren. Und auch wenn das Gasly mal gelungen ist, war das in Miami nicht möglich. Platz zwölf war das Maximum.
Platz 8: Lewis Hamilton (Ferrari) - Vorher: Platz 7 (-1) Lewis Hamilton ist unzufrieden. Das zeigen auch seine Boxenfunks. Zwischen Selbstkritik und fehlendem Vertrauen in sein Team sucht der einstige Champ seine Form. Leclerc ist zwar vor ihm, aber noch nicht abgeschlagen. Er hat noch Zeit, doch es wirkt momentan eher so, als würde er kapitulieren.
Platz 7: Kimi Antonelli (Mercedes) - Vorher: Platz 6 (-1) Pole Position im Sprint! Und dann durch eine Verkettung unglücklicher Ereignisse Positionen verloren. Doch mit Platz sechs im Hauptrennen zeigt Antonelli weiter: Er ist als 18-Jähriger verdammt weit. Ein echter Rohdiamant.
Platz 6: Alexander Albon (Williams) - Vorher: Platz 10 (+4) Carlos Sainz in der Tasche, 30 Punkte in der Wertung, in Miami auf Platz fünf - Albon begeistert! Er ist bisher abseits der Top-Teams der beste Fahrer der Saison.
Platz 5: Charles Leclerc (Ferrari) - Vorher: Platz 5 (0) Charles Leclerc hätte noch mehr Punkte, wäre er in China nicht disqualifiziert worden. Hamilton hat er bislang im Griff, die letzten Sessions ist er konstant vor ihm. Doch das ist nicht sein alleiniger Anspruch. Es muss mehr gehen.
Platz 4: Lando Norris (McLaren) - Vorher: Platz 4 (0) Lando Norris hat das Sprintrennen gewonnen, im Hauptrennen war er wieder nur die zwei. Ihm fehlt die Ruhe, die Piastri hat, um heranzukommen. Zudem lastet ein größerer Druck auf ihn, da Piastri der jüngere ist. Alle erwarten, dass Norris das Feld anführt. Er auch. Doch er tut es nicht. Das lässt ihn nervös werden und Fehler machen. Oder auch Entgleisungen, wie ein Mittelfinger in Richtung Verstappen.
Platz 3: George Russell (Mercedes) - Vorher: Platz 2 (-1) Mr. Konstanz. Im Mercedes bereits mehrere Podienplätze vorweisen zu können, ist beachtlich. Immer wenn jemand patzt, ist er da. Er war auch nie schlechter als Platz fünf. Er darf sich keine Fehler erlauben und ist deswegen oben mit dabei.
Platz 2: Max Verstappen (Red Bull Racing) - Vorher: Platz 3 (+1) Verstappen ist der erste McLaren-Verfolger. Sein Auto - anders in den letzten Jahren - erschwert seinen Job. Er muss kämpfen. So sehr, dass sich Norris sogar zu einem Mittelfinger-Gruß hinreißen ließ. Doch wenn der RB nicht bald ein gutes Update bekommt, wird es schwer, weiterhin um die Meisterschaft zu kämpfen.
Platz 1: Oscar Piastri (McLaren) - Vorher: Platz 1 (0) Drei Rennen am Stück gewonnen, mit 131 Punkten an der Spitze: Oscar Piastri ist abgeklärt, präzise, emotionslos. Alles Eigenschaften, die Champions ausmachen. Er ist momentan all das, was sein Teamkollege Norris gerne wäre.
Vor allem nach dem Markenwechsel zu Lamborghini im Jahr 2023 gelang es ihm, eine schlagkräftige Truppe zu formieren: 2023 kämpfte man bis zum Schluss mit Bortolotti um den Titelgewinn und wurde Vizemeister, 2024 halte man dann im Duell mit Abt-Audi-Pilot Kelvin van der Linde endgültig die DTM-Krone - als erstes Lamborghini-Team überhaupt.
"Ein großes Ziel war für mich, dass wir uns die Krone als DTM-Champion holen", sagt Schuhbauer. "Das Team habe ich vier Jahre immer weiter aufgebaut. Die Mitarbeiter, die Logistik, die Standortleitung - Stefan Schlund hat mir da großes Vertrauen geschenkt. Zum Glück konnte ich es mit Erfolgen zurückzahlen."
Noch heute bekomme er "Gänsehaut", wenn er an den Titelgewinn in Hockenheim zurückdenke. "Wir waren eine tolle, zusammengeschweißte Truppe, wo jeder einzelne den Pokal mit verdient hat." Jetzt sei er "sehr gespannt, an welche Rennstrecken mein zukünftiges Leben mich noch bringt. Meine Zeit bei SSR Performance hat mich geprägt, und Stefan Schlund werde ich für immer dankbar sein."