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Motorsport DTM

Getriebetricks in der DTM? Kontrolle bei Boliden von Rast, Auer und Preining

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© Sven Haidinger/smg

Im Titelkrimi der DTM mit neun Piloten, die noch Chancen auf den Titel haben, werden die technischen Kontrollen auf illegale Tricks häufiger: Nachdem bereits am Sachsenring die Sperrdifferenziale von drei Boliden kontrolliert wurden, werden nach dem vorletzten Saison-Wochenende in Spielberg nun die Getriebe von drei Fahrzeugen durch den Deutschen Motor-Sport-Bund (DMSB) überprüft.

Nachdem man zuletzt die Top 3 des Samstagsrennens ausgewählt hatte, legte man diesmal im Vorfeld fest, am Sonntagabend die Top-3-Autos nach dem Samstag-Stand in der Meisterschaft zu untersuchen, um eine Berechenbarkeit auszuschließen. Am Ende traf es das BMW-Siegerauto von Rene Rast, der die Meisterschaft anführte, den AMG-Boliden des zu diesem Zeitpunkt zweitplatzierten Lucas Auer und den "Grello"-Porsche von Thomas Preining.

Preining war zwar nach dem Samstagsrennen nur Tabellenfünfter gewesen, der Grasser-Lamborghini des drittplatzierten Jordan Pepper war aber bereits bei der Differenzialüberprüfung am Sachsenring zum Zug gekommen, weshalb man ihn diesmal nicht auswählte. Und der Emil-Frey-Ferrari des viertplatzierten Jack Aitken hatte das Ziel nicht erreicht, weshalb der Manthey-Porsche nominiert wurde.

In der Vergangenheit DTM-Bolide ohne sechsten Gang?

Dass das Getriebe überprüft wird, ist aber durchaus interessant: Denn wie man hört, gab es in der Vergangenheit bereits einmal den Fall, dass ein DTM-Bolide ohne den sechsten und damit letzten Gang ausgestattet war. Das bringt eine Gewichtsersparnis, außerdem kommt der sechste Gang nur auf ganz wenigen Strecken zum Einsatz.

Dieser technische Eingriff ist aber illegal, weil das Fahrzeug dann nicht mit der GT3-Homologation übereinstimmt. Die Angelegenheit blieb laut Informationen von Motorsport-Total.com bei der technischen Abnahme unbemerkt.

Die Kontrolle, bei der das Teil zerlegt wird, wollte man erst nach dem Sonntagsrennen durchführen lassen, um keinen Flüchtigkeitsfehler beim Zusammenbau zu machen. Das könnte sonst am nächsten Renntag zu einem für den Titelkampf folgenschweren Ausfall führen.

Wieso nur Schubert die Kontrolle in der Box machen ließ

Apropos: Während die BMW-Truppe Schubert das Getriebe nach dem Sonntagsrennen in der Box in Spielberg zerlegen ließ und dabei - wie man hört - alles in Ordnung gewesen sein dürfte, zogen es das Mercedes-AMG-Team Landgraf und die Porsche-Truppe Manthey vor, das Teil erst in der Werkstatt zu öffnen.

Hintergrund war bei Manthey, dass man in Meuspath alle benötigten Werkzeuge besitzt und auch mehr Platz zur Verfügung steht. Abgesehen davon ist auch der Zusammenbau einfacher.

Das gleiche gilt für die Landgraf-Mannschaft, die für die Kontrolle die Infrastruktur von HWA nutzte. Das Unternehmen aus Affalterbach ist noch bis Jahresende im Auftrag von Mercedes-AMG für die Umsetzung des Kundensport-Engagements zuständig.

Auch beim Landgraf-Getriebe dürfte übrigens alles in Ordnung gewesen sein, das Porsche-Getriebe wird erst am Donnerstag untersucht. Solange nicht bei allen drei Fahrzeugen ein offizielles Untersuchungsergebnis vorliegt, bleibt das Endergebnis des Sonntagsrennens vorläufig.

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