Motorsport DTM
"Hoffe, dass nicht schneit": Was die DTM-Fahrer vom Spielberg-Auftakt halten
Die DTM startet 2026 erstmals in ihrer fast 40-jährigen Geschichte in Österreich in die neue Saison. Der Red-Bull-Ring gilt als modernste Anlage im - was die Strecken angeht - unveränderten DTM-Kalender, aber die Entscheidung birgt auch Risiken: Der Saisonauftakt findet Ende April statt - und der Kurs liegt auf rund 700 Metern Seehöhe.
"Da kann auch Schnee liegen", weiß Dörr-McLaren-Pilot Timo Glock. "Ich hoffe, dass es nicht schneit, sonst nehme ich die Ski mit", scherzt der Routinier. Ein Gedanke, der gar nicht so abwegig ist: 2023 wurde der offizielle DTM-Test am 15. April in Spielberg ausgetragen - und am Tag davor schneite es an der Rennstrecke heftig.
Dass der Auftakt erstmals seit 2022 nicht in Deutschland stattfindet, als es wegen der Coronakrise in Portimao losging, sieht Glock unproblematisch. "Klar kann man darüber diskutieren und es infrage stellen, ob man eine deutsche Meisterschaft in Österreich starten sollte. Aber wir fahren ja sowieso nicht alle Rennen in Deutschland, sondern sind europaweit unterwegs."
Bortolotti: "Wetter könnte das Hauptthema werden"
Nicht nur für Glock ist das Wetter übrigens ein Thema, sondern auch für Mirko Bortolotti. "Der bisherige Spielberg-Termin war aus meiner Sicht immer perfekt. Wir hatten immer tolles Wetter und es hat perfekt ins Jahr gepasst", sagt der Abt-Lamborghini-Pilot.
"Sie werden Gründe dafür haben, dass sie es so gedreht haben, aber es wird natürlich kälter sein", verweist Bortolotti auf den neuen Termin von 24. bis 26. April. "Das Wetter könnte das Hauptthema werden."
Einer, der dem Termin hingegen sehr positiv gegenübersteht, ist Lokalmatador Thomas Preining. "Voll geil", freut sich der "Grello"-Porsche-Pilot. "Das Heimrennen gleich am Anfang ist super." Das sei nicht nur "für den österreichischen Motorsport genial", sondern auch für die DTM. "Gleich mit einem Feuerwerk in die Saison zu starten, ist für die DTM der Wahnsinn."
Lokalmatador Auer: Spielberg-Auftakt ein "cleveren Schachzug"
Ob er keine Angst vor dem Schnee habe? "Ich hoffe doch nicht", sagt der aus Linz stammende Preining. Und verweist darauf, dass das Klima nicht anders sei als in Deutschland: "Wenn man hier Schnee hat, kann das auch in Deutschland passieren."
Auch Vizemeister Lucas Auer, der aus den Tiroler Bergen stammt, glaubt nicht an Schnee beim Auftakt. Vielmehr hält er den Termin in Hinblick auf das Zuschauerinteresse als "cleveren Schachzug".
Denn das DTM-Wochenende markiert den Auftakt der Motorsport-Saison auf dem Red-Bull-Ring, auf dem auch die Formel 1 und die MotoGP ihre Rennen austragen. "Das wird glaube ich zusätzliche Zuschauer anlocken, weil die DTM vor den anderen Events stattfindet", so Auer.
ADAC erklärt, wie es zum Spielberg-Auftakt kam
Aber wie erklärt der ADAC die Entscheidung? Der nennt die Motorrad-WM, die 2026 von 18. bis 20. September auf dem Red-Bull-Ring gastiert, als Hauptursache für die Terminverschiebung.
"Der MotoGP-Termin wurde nach hinten verlegt, also hat uns die Rennstrecke gebeten, unseren Termin zu überdenken, damit mehr Zeit zwischen den Großveranstaltungen Formel 1, MotoGP und DTM liegt", erklärt ADAC-Motorsportchef Thomas Voss. Auslöser für die Entscheidung, einen Termin im Frühjahr zu wählen, war das ADAC GT Masters, das in der Vergangenheit im Mai vor gut besuchten Rängen in Spielberg über die Bühne ging.
"Das ist die erste Großveranstaltung des Jahres, und wir wissen alle, was ein Formel 1-und ein MotoGP-Ticket kostet", erklärt Voss. "Wenn ich mich in die motorsportbegeisterten Menschen in der Region hineinversetze, dann sind das schon Ausgaben. Da möchte ich lieber als Erster dran sein."
Wie er zur Schneegefahr steht? "Wir hatten auch am Nürburgring im Mai schon mal Schnee", zuckt Voss mit den Schultern. "Man sollte niemals nie sagen, aber Schnee Ende April unten an der Rennstrecke? Glaube ich nicht." Abgesehen davon, dass auch der September-Termin diesbezüglich "nicht ideal" sei.