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Motorsport DTM

Jack Aitken fährt WEC-Rookie-Test für Cadillac: DTM-Aus damit besiegelt?

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© Emil Frey Racing

Die Anzeichen verdichten sich, dass Jack Aitken in der kommenden Saison nicht in der DTM am Start sein wird: Denn der Emil-Frey-Ferrari-Pilot, der 2025 bis zum Finale um den DTM-Titel kämpfte, wurde von der Langstrecken-WM WEC neben Ricky Taylor als Jota-Cadillac-Pilot für den Rookietest am kommenden Sonntag im Rahmen des Saisonfinales in Bahrain bekanntgegeben.

Das deutet darauf hin, dass der 30-jährige Brite neben dem vor einer Woche bestätigten Action-Express-Cadillac-Verbleib in der US-amerikanischen IMSA-Serie nun tatsächlich auch das WEC-Cockpit von Jenson Button beim Werksteam Jota im Cadillac V-Series.R mit der #38 erhält. Der Ex-Formel-1-Weltmeister hat sein Karriereende bekanntgegeben - und so könnte man dem Nachfolger gleich die Möglichkeit geben, mit dem Jota-Werksteam zu arbeiten.

"Das wird eine weitere gute Gelegenheit sein, dass sich die Cadillac-Programme gegenseitig befruchten - und ich freue mich darauf, mit dem Cadillac-Team Jota zusammenzuarbeiten, nachdem ich sie Anfang des Jahres in Le Mans in Aktion gesehen habe", wird Aitken vor dem Rookietest zitiert.

Emil-Frey-Teamboss: "Chance war groß, dass Doppelprogramm stattfindet"

"Wir hatten bereits mehrfach miteinander zu tun, aber es ist gut, ihr Auto selbst auszuprobieren und zu sehen, wie die Dinge in der WEC laufen." Um sich bereits auf die kommende Saison einstellen zu können?

Gut möglich, denn Cadillac weiß längst, wie sich Aitken im V-Series.R-Hypercar schlägt. Der Brite, der seit Jahren Werksfahrer der General-Motors-Marke ist, steuert den LMDh-Boliden seit 2023 in der IMSA-Serie und bei den 24 Stunden von Le Mans. Cadillac muss den Rookietest also nicht nutzen, um zu überprüfen, ob Aitken schnell genug ist.

Was all das nun für das Emil-Frey-Team bedeutet? Teamboss Lorenz Frey-Hilti zeigt sich überrascht, als er davon hört. "Die Chance war schon immer sehr groß, dass dieses Doppelprogramm stattfindet, aber ich bin nicht sicher, ob der Zuschlag jetzt zu 100 Prozent gekommen ist", sagt der Schweizer im Gespräch mit Motorsport-Total.com.

Wieso Cadillac-Doppelprogramm nicht mit DTM vereinbar ist

Frey-Hilti lobt aber den offenen Austausch mit Aitken. "Jack hat immer mit sehr offenen Karten gespielt. Und auch von unserer Seite war klar, dass wir eine andere Lösung finden müssen, wenn er das Doppelprogramm bekommt", erklärt der Emil-Frey-Teamboss.

Und das, obwohl die DTM sowohl mit der WEC als auch mit der IMSA-Serie keine Terminüberschneidung hat. "Wir wollen einen Fahrer, der den Fokus auf die DTM legt. Klar, er hat keine Terminüberschneidungen, aber wenn du dann nicht mehr testen kannst? Schon jetzt war es oft eine große Herausforderung. Das wollen wir nicht mehr - und das wusste er."

Aitken sei daher darüber informiert worden, dass "wir schon länger auf der Suche nach einem Ersatzmann sind", stellt Frey-Hilti klar. "Die Anzeichen waren schon sehr hoch, dass er ein Doppelprogramm haben kann, was wir natürlich schade finden, weil die Erfahrungen auf dem Fahrzeug über die letzten Jahre doch sehr wertvoll sind."

Aitken über mögliches DTM-Aus: "Würde es auch vermissen"

Zudem habe man mit Aitken "eine Rechnung offen, weil er bis zu den letzten Rennen über die Saison einen soliden Job gemacht hat", würde Frey-Hilti dem Ex-Formel-1-Piloten nachtrauern. Tatsächlich war Aitken diese Saison voll auf Titelkurs, ehe ihn Pech und Eigenfehler in der Endphase um den Titel im dritten DTM-Jahr brachten.

Aitken selbst wäre laut eigenen Angaben noch gerne ein viertes DTM-Jahr beim Emil-Frey-Team gefahren. "Ich würde es auch vermissen", so der Emil-Frey-Ferrari-Pilot beim Saisonfinale in Hockenheim. "Ich bin sehr gerne hier, besonders jetzt, wo wir wirklich an der Spitze mitkämpfen." Klarheit würden aber erst die nächsten Monate bringen.

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