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Motorsport DTM

Rast und die verfluchte "Spitzkehre": Schon 2006 platzte dort sein Titeltraum

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© Alexander Trienitz

Wird die Spitzkehre in Hockenheim zu Rene Rasts Schicksalskurve? Der Schubert-BMW-Pilot, der vor drei Wochen beim DTM-Finale in Hockenheim an dieser Stelle in der ersten Runde Opfer einer Kettenreaktion wurde und einen möglichen vierten Titel verlor, erlebte bereits früher in seiner Karriere ein Drama im Nadelöhr. Und auch da kostete ihn der Zwischenfall den Titel.

"Solche Rückschläge, solche Tiefschläge sind nicht das erste Mal in meiner Karriere passiert, sondern schon 2006 haben wir den Seat-Cup-Titel genau in dieser Kurve verloren", stellt Rast klar. "Im letzten Rennen wurde ich auch aus dem Kampf genommen."

Aber was war damals passiert? Rast, der nach dem Formelsport-Aus in den Volkswagen-Markenpokalen um seine Karriere kämpfte, startete im finalen Rennen auf abtrocknender Strecke als Führender in der Meisterschaft aus der ersten Reihe.

Wie das Chaos in der Spitzkehre Rast 2006 den Titel kostete

Doch dann ging - wie beim DTM-Finale in Hockenheim 2025 - in der ersten Runde alles schief: Rast wurde in der Spitzkehre von Titelverteidiger Thomas Marschall getroffen, der wiederum mit dem Tschechen Erik Janis kollidiert war. Für den enttäuschten Rast war das Rennen beendet, weil sein Bolide zu stark beschädigt war.

Als Verursacher des Crashs machte die Rennleitung Janis aus, der daraufhin bestraft wurde. Nutznießer war Florian Gruber, der nur als Dritter in der Meisterschaft ins Rennen gegangen war und dem ein sechster Platz zum Titel reichte. Rast, der insgesamt drei Saisonsiege holte, fehlten am Ende auf Platz zwei drei Punkte zum Titel.

"Die Geschehnisse in der ersten Runde habe ich zum Teil mitbekommen", wird Champion Gruber in der Pressemitteilung zitiert. "Ich konnte gerade noch dem herausrutschenden Rast ausweichen. Trotzdem bin ich getroffen worden. Danach habe ich nur noch gezittert, dass der Reifen, der ja am Kotflügel schliff, durchhält."

Nach dem Tiefschlag startete Rast im Porsche durch

2007 wechselte Rast, der schon damals mit Manager Dennis Rostek arbeitete, in den Porsche-Carrera-Cup Deutschland, 2008 holte er im renommierten Porsche-Markenpokal den Titel. Vor allem im Porsche-Supercup machte sich der Mindener aber von 2010 bis 2012 mit drei Titeln einen Namen - auch wenn die DTM für ihn noch weit entfernt war und er weitere Rückschläge verdauen musste.

Rast spricht von "Tiefschlägen, wie diesen ganzen DTM-Sichtungen, die wir nie erfolgreich beenden durften und bei denen wir nie ein Cockpit gekriegt haben". Denn Rast wurde sowohl von BMW als auch von Audi bei der Suche nach Piloten für den DTM-Kader zunächst nicht als Talent erkannt, ehe er 2016 durch Adrien Tambays Verletzungspech kurzfristig zu seiner DTM-Premiere im Zandvoort kam.

2017 holte er dann in seiner Rookie-Saison im Audi seinen ersten DTM-Titel - der Rest ist Geschichte.

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