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Jake Dennis ist Formel E-Weltmeister 2023! Eine Triumphfahrt in zehn Akten
- Aktualisiert: 29.07.2023
- 22:03 Uhr
Die Formel E in London
Jake Dennis krönt sich bei seinem Heimspiel in London zum Formel E-Weltmeister 2023. Die Triumphfahrt ist an Chaos kaum zu überbieten.
Akt 1: Der Start
Jake Dennis geht als Zweiter ins vorletzte Rennen der Saison. Vor ihm: sein ärgster Verfolger in der Fahrerwertung, Nick Cassidy. Der Envision-Pilot erwischt auch den besseren Start, behauptet seine Führung.
Schlimmer noch für Dennis: Cassidys Teamkollege, Sebastien Buemi, schiebt sich von P3 am Andretti-Fahrer vorbei. Zu diesem Zeitpunkt verkürzt Cassidy den Rückstand in der WM-Wertung von 24 auf 14 Punkte.
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Akt 2: Dennis in der Mangel
Das Rennen verläuft in den folgenden Runden immer schlechter für Dennis: Buemi verlangsamt das Feld von P2 aus, Cassidy kann an der Spitze davonziehen, in Ruhe den Attack Mode aktivieren.
Gleichzeitig macht Mitch Evans, Dritter der Gesamtwertung, von hinten Druck, zieht an Dennis vorbei. Der Andretti-Pilot hat plötzlich nur noch elf Punkte Vorsprung in der Live-Fahrerwertung.
Akt 3: Verflixter Attack Mode
Zu allem Übel verpatzt Dennis auch noch den Attack Mode, fährt nicht sauber über die Schleife. Der Brite fällt sogar hinter Rene Rast zurück. Der WM-Titel ist mehr in Gefahr denn je.
Zu Dennis' Glück misslingt es auch Cassidy, die Extraleistung zu aktivieren. Der Neuseeländer rutscht auf die dritte Position zurück, unmittelbar vor Dennis. Der WM-Führende nutzt diese Chance und kämpft sich mit einem harten Manöver an seinem Rivalen vorbei.
Es sind wieder mehr als 20 Punkte Vorsprung.
Akt 4: Die Envision-Katastrophe
Und dann passiert Envision das laut Edgar Mielke "dämlichste Manöver, das ich je im Motorsport gesehen habe".
Anstatt Cassidy vorbeizulassen und ihm anschließend Schützenhilfe zu geben, hält Buemi seinen Teamkollegen bei einem Überholmanöver auf und wehrt sich mit allen Mitteln. Dabei beschädigt sich der WM-Zweite den Frontflügel.
Der vorzeitige Ausfall - und das Ende aller Titelhoffnungen.
Akt 5: Safety Car und erster Restart
Aufgrund der Trümmerteile muss das Safety Car für einige Runden auf die Strecke. Nach dem Restart kann Evans, der mittlerweile an der Spitze fährt, seine Führungsposition gegen Buemi verteidigen. Rast folgte auf der dritten Position, vor Wehrlein und Dennis.
Akt 6: Die Porsche-Problematik
Dennis hat allerdings weiterhin Probleme, seinen Attack Mode zu aktivieren. "Es funktioniert nicht", funkt der Brite verzweifelt. Erst im dritten Versuch klappt es endlich. Damit kann der Andretti-Pilot kurzzeitig an Wehrlein vorbeifahren - doch der Porsche-Fahrer will kontern.
Wehrlein startet immer wieder Attacken gegen den WM-Führenden, der am Funk flucht. "Wir stehen natürlich in Kontakt zueinander", sagt Porsche-Chef Florian Modlinger am ran-Mikro: "Wir versuchen uns gegenseitig zu helfen, aber auch wir fahren um die Teamwertung."
Die klare Ansage: Auf eine Schützenhilfe von Porsche kann sich Dennis nicht verlassen!
Akt 7: Deutsches Drama und Chaos
Das Problem Wehrlein erledigt sich dann von selbst. Oder besser gesagt: durch Rene Rast. Der McLaren-Pilot schießt seinen Landsmann bei einem Überholmanöver in die Bande, Wehrlein fällt zurück.
Es wird immer chaotischer: Ein heftiger Unfall von Sascha Fenestraz, der nach einer Kollision fast ungebremst in die Barriere kracht, sorgt für die zweite Safety-Car-Phase des Rennens.
Die Rennleitung muss die Streckenbegrenzung reparieren und unterbricht das Rennen vier Runden vor dem Ende mit der roten Flagge.
Akt 8: Ballaballa-Buemi
Dennis nimmt das Rennen beim Restart von P4 wieder auf. Weil Buemi allerdings noch einmal den Attack-Modus aktivieren muss, gehen Antonio da Costa (Porsche) und Dennis am Schweizer vorbei. Buemi hat in der Folge offenbar Probleme und versucht, seine vierte Position gegen Norman Nato zu verteidigen.
Und geht dabei wieder zu weit. Es kommt zur Kollision, der auch Sam Bird im Jaguar nicht mehr ausweichen kann. Der Zwischenfall endet in einem Massencrash, der für den zweiten Abbruch des Tages sorgt.
Akt 9: Zweiter Restart und Finish
Obwohl nur noch drei Runden zu fahren sind, entscheidet sich Rennleiter Scot Elkins für einen weiteren Neustart - Dennis hat dabei Buemi im Nacken.
Doch der Brite bleibt cool. In den letzten drei Runden passiert nichts mehr: Evans siegt, Dennis fährt als Dritter über die Ziellinie, wird aber aufgrund einer Strafe gegen da Costa am Ende Zweiter.
Und, viel wichtiger: Weltmeister.
Akt 10: Pure Freude
Dennis schreit seinen Jubel in den Funk. Der 28-Jährige ist der erste britische Formel E-Champion überhaupt - und dieses Kunststück gelingt ihm auch noch bei seinem Heimspiel in England.
Da wird doch sicher Party gemacht, oder? "Ein bisschen werde ich mit meinen Leuten feiern - aber wir haben morgen ja auch noch ein Rennen", zeigt sich der Weltmeister am ran-Mikrofon pflichtbewusst.
Zumindest bei der Siegerehrung lässt Dennis aber alles raus.
It's coming home!
Das letzte Rennen der Saison 2023 am Sonntag um 17:30 Uhr live auf ProSieben und ran.de.