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Motorsport Formel 1

Antonelli erstmals punktelos - Wolff: Haben Kimi "falschen Reifen gegeben"

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© LAT Images

Im vierten Rennen seiner noch jungen Karriere ist es also passiert: Kimi Antonelli verpasst am Sonntag beim Großen Preis von Bahrain als Elfter erstmals die Punkteränge. Zuvor war der junge Italiener sogar stets in die Top-6 gekommen - das gelang zum Einstand in die Formel 1 vor ihm nur Bruce McLaren, Richard Ginther, Jackie Stewart und Lewis Hamilton.

Dabei liegt Antonelli auch in der Wüste wieder auf Top-6-Kurs, dann bremsen ihn das Safety-Car und die Strategieentscheidung von Mercedes jedoch jäh aus. Auch Mercedes-Teamchef Toto Wolff bestätigt nach dem Rennen: "Meiner Meinung nach - und wir müssen uns die Daten noch genau anschauen - hätte er mit dem harten Reifen, vorausgesetzt das Safety-Car wäre nicht ausgerechnet zur Unzeit rausgekommen, unter die Top-6, zumindest aber Top-8 fahren können."

Silberpfeil-Kommunikationsdirektor Bradley Lord präzisiert und erklärt: "Das Safety-Car kam ausgerechnet vier Runden, nachdem wir uns gerade auf die Drei-Stopp-Variante festgelegt hatten - das war schlicht der ungünstigste Zeitpunkt, sehr unglücklich."

Für Wolff steht deshalb fest: "Kimi war heute wahrscheinlich derjenige, der am stärksten unter den Umständen gelitten hat." Dem Österreicher ist aber auch bewusst: "Weil all diese Faktoren unglücklich zusammengekommen sind, war es einfach eines dieser Rennen... aus dem er langfristig aber sehr viel lernen wird."

Das glaubt auch Sky-Experte Ralf Schumacher, der analysiert: "Kimi hat heute ein bisschen Lehrgeld bezahlt. Einfach vielleicht den Reifen [überbeansprucht], war natürlich auch im Verkehr. Ich glaube das ist normal, die Zeit muss man ihm geben."

Dabei kann auch Wolff seinen Schützling nicht gänzlich aus der Verantwortung für die Schwierigkeiten nehmen: Schon die erste Runde sei bei Antonelli "ein bisschen chaotisch" gewesen. "Und dann hat er attackiert und dann ist ihm der Reifen davongegangen", erklärt der Teamchef bei Sky: "Der Soft-Reifen hat deutlich nachgelassen, nachdem er ihn sehr hart gepusht hatte."

"Wir haben dann auf Medium gewechselt, doch auch diesen hat er stark beansprucht", berichtet Wolff von erhöhtem Reifenverschleiß bei Antonelli, der schließlich auch die Wahl der Strategie beeinflusst: "Danach standen wir vor der Entscheidung: Entweder den Hard nehmen oder auf eine Dreistoppstrategie mit Soft setzen." Es wurde Letzteres. Im Nachhinein findet Wolff: "Da haben wir ihm den falschen Reifen gegeben. Aber das nehmen wir als Team auf uns."

Antonelli selbst erklärt im Ziel: "Das war heute ein schwieriges Rennen für mich. Ich steckte lange Zeit im Verkehr fest, in der schmutzigen Luft von mehreren Autos, was es mir sehr schwer gemacht hat, Fortschritte zu erzielen." Besonders auf seinen Outlaps habe er deshalb "stark gepusht, um Positionen zurückzugewinnen - aber dabei wohl die Reifen zu stark beansprucht". Nachdem einem das Safety-Car dann auch noch die Dreistoppstrategie verhagelte, sei nicht mehr viel drin gewesen.

"Wir werden das gesamte Rennen analysieren und schauen, ob wir etwas hätten anders machen können", sagt der 18-Jährige, der einräumt, dass Rang elf "natürlich nicht das Ergebnis, das wir uns wünschen" sei. "Dennoch gibt es definitiv positive Aspekte, die wir mitnehmen können", will Antonelli nicht zu traurig über sein erstes punkteloses Rennen sein: "Das Qualifying war ein weiterer Schritt nach vorn, und ich habe mich im Zweikampf heute auch deutlich wohler gefühlt."

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