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Motorsport Formel 1

Das ist Laurent Mekies, Red Bulls neuer Teamchef

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© Motorsport Images

Mit dem plötzlichen Rauswurf von Christian Horner wurde Laurent Mekies an die Spitze von Red Bull katapultiert - und steht damit vor der größten Herausforderung seiner bisherigen Formel-1-Karriere.

Mekies, geboren am 28. April 1977 in Tours (Frankreich), ist mit 48 Jahren erst der zweite Teamchef in der Geschichte von Red Bull Racing. Das österreichische Team, das 2005 in die Formel 1 einstieg, wurde zwei Jahrzehnte lang maßgeblich von Christian Horner geprägt - bis zu dessen abruptem Aus am Mittwoch, dem 9. Juli, mitten in der laufenden Saison 2025.

Mekies ist gelernter Aerodynamik-Ingenieur und seit über 25 Jahren im Motorsport tätig. Seine Karriere begann bei Asiatech in der Formel 3. In den frühen 2000er-Jahren stieg er mit dem Arrows-Team in die Formel 1 ein, bevor er nach Faenza wechselte, um dort als Renningenieur unter anderem mit Fahrern wie Mark Webber, Justin Wilson, Zsolt Baumgartner und Christijan Albers bei Minardi zusammenzuarbeiten.

Formel 1, dann FIA, dann wieder Formel 1

Nach der Übernahme des kleinen italienischen Teams durch Red Bull im Jahr 2006 und der Umbenennung in Toro Rosso wurde Mekies zum Chefingenieur befördert - ein Amt, das er fast ein Jahrzehnt lang innehatte.

2014 verließ er das operative Renngeschehen, blieb der Formel 1 aber treu und wechselte zum Automobil-Weltverband FIA. Dort übernahm er zunächst die Rolle des Sicherheitsdirektors, später wurde er stellvertretender Renndirektor. In dieser Funktion war er maßgeblich an der Ausarbeitung neuer Reglements beteiligt und trieb unter anderem die Einführung des Halo-Kopfschutzes voran - heute ein unverzichtbares Sicherheitsmerkmal im Formelsport.

Nach drei Jahren bei der FIA folgte die Rückkehr an die Strecke - diesmal in Rot: Ferrari holte Mekies zunächst als Leiter der Streckenoperationen, dann als Sportdirektor und schließlich als stellvertretenden Teamchef. Sein Wechsel nach Maranello sorgte damals für Aufsehen, da der Übergang von der FIA zu Ferrari von einigen Konkurrenzteams kritisch beäugt wurde.

Der letzte Schritt in seiner Karriere

Nur eine Stufe fehlte Mekies noch: Nachdem er sich nicht nur als versierter Ingenieur, sondern auch als Teamleiter bewiesen hatte, wurde er Anfang 2024 zum Teamchef des Red-Bull-Schwesterteams ernannt, das inzwischen unter dem Namen Racing Bulls firmiert. Zurück in Faenza, wo seine Formel-1-Karriere einst Fahrt aufgenommen hatte, trat er die Nachfolge des langjährigen Teamchefs Franz Tost an.

"Ich denke, er hat ein sehr, sehr gutes Verständnis für das Geschäft, da er als Ingenieur angefangen und dann bei der FIA gearbeitet hat", sagte Frederic Vasseur bei Mekies' Abschied von Ferrari. "Und für so eine Position braucht man jemanden mit vollständigem Verständnis für das Gesamtunternehmen."

Seine Arbeit an der Spitze des italienischen Teams blieb nicht unbemerkt - sportlich natürlich, trotz des ständigen Fahrerkarussells infolge von Red Bulls Unentschlossenheit, wer Verstappen zur Seite gestellt werden soll. Aber Mekies bewies auch, dass er das breite Spektrum an Aufgaben beherrscht, das es braucht, um ein modernes Formel-1-Team zu führen.

Die Stationen zusammengefasst

Jetzt, als Nachfolger von Horner bei Red Bull, steht Mekies vor der wohl größten Prüfung seines Berufslebens. Denn das Projekt Red Bull ist längst mehr als ein normales Formel-1-Team: Der Bau eines neuen Windkanals läuft, der erste eigene Antrieb wird gemeinsam mit Ford entwickelt - und zuletzt wurde das Team von internen Machtkämpfen erschüttert, die sogar Verstappens Zukunft infrage stellten. Ob das Erbe der Horner-Ära zu Gold oder zu Staub wird, wird sich erst noch zeigen.

Karriereüberblick Laurent Mekies: 2001-2003: Arrows 2003-2005: Minardi 2006-2014: Toro Rosso 2014-2017: FIA 2018-2023: Ferrari 2024-2025: Racing Bulls Seit 2025: Red Bull Racing

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