Formel 1: Gerüchte um Stroll-Ausfall halten an - hat er einen Helm geschmissen?
Aktualisiert: 06.06.2025
11:33 Uhr
Motorsport-Total
Lance Stroll konnte am Wochenende nicht am Grand-Prix in Barcelona teilnehmen. Die Gerüchte um einen Zwischenfall in der Aston-Martin-Box halten jedoch an.
Hinter den Kulissen der Formel 1 wird weiterhin wild spekuliert: Lag es wirklich nur an den Folgen einer 2023 erlittenen Handgelenksverletzung, dass Lance Stroll am Sonntag den Grand Prix von Spanien in Barcelona nicht bestreiten konnte, oder gab es in Wahrheit am Samstag nach dem Qualifying einen Zwischenfall in der Aston-Martin-Box, bei dem der Sohn des Teameigentümers eskaliert ist?
Die Story über ein angebliches Fehlverhalten von Stroll jun. wurde zuerst von der BBC veröffentlicht, die am Sonntagmorgen berichtete, Stroll habe nach seinem 14. Platz im Qualifying "die Beherrschung verloren" sowie "Ausrüstung in der Garage beschädigt und Teammitglieder beschimpft". Das Team äußerte sich dazu nicht konkret, räumte auf Anfrage aber ein: "Lance war verärgert."
Jetzt hat David Croft, Chefkommentator beim britischen Pay-TV-Sender Sky, im Podcast The F1 Show weitere Details verraten: "Ich habe gehört, dass ein Helm geworfen wurde. Mit solcher Wucht, dass er möglicherweise beschädigt wurde, als er die Wand traf. Es soll auch viel Geschrei und Gefluche gegeben haben."
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Formel 1: Was am Boxenfunk (nicht) gesagt wurde
Der Qualifying-Boxenfunk gibt keinen Aufschluss darüber, was Stroll, sollten die Gerüchte stimmen, so zur Weißglut gebracht hat. Der Kanadier fuhr eine Runde mit mehreren kleinen Fehlern, war um eine halbe Sekunde langsamer als Alonso und verpasste als 14. den Einzug ins Q3. Am Funk war jedoch weder ein Fluchen noch sonst irgendein Gemurre von ihm zu hören.
Ganz im Gegenteil: Stroll sagte während des kompletten zweiten Q2-Runs Runs kein einziges Wort zu seinem Renningenieur und missachtete beim Reinfahren an die Box dessen ausdrückliche Instruktion, zur FIA-Waage zu fahren. Das erklärte das Team später so, dass er aufgrund von Schmerzen im Handgelenk sofort medizinische Hilfe aufsuchen wollte.
Was wirklich vorgefallen ist, bleibt also unklar. Einsatzleiter Mike Krack sagt dazu nur: "Ich war an der Boxenmauer und habe nichts in der Richtung mitbekommen. Das ist typisches Paddock-Gerede." Ein Dementi, das keins ist. Eindeutiger gewesen wäre ein anderer Satz, den er nicht gesagt hat, nämlich: "Dieser Vorfall hat sich so nicht zugetragen und die Behauptungen sind frei erfunden."
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Formel 1: Croft glaubt die Aston-Erklärung nicht
Bei Croft bleiben jedenfalls Zweifel bestehen, ob die Handgelenksverletzung (die nach Barcelona nochmal operiert wurde) nicht nur eine vorgeschobene Ausrede war. Die später von Aston Martin gegebene Erklärung, man beobachte Strolls 2023 bei einem Fahrradunfall erlittene Verletzung schon seit sechs Wochen, hält der Formel-1-Journalist nicht für plausibel.
Croft sagt: "Wenn sie das Problem tatsächlich so lange beobachtet haben, dann hätten sie Lance im Sinne des Teams im Qualifying gar nicht erst ins Auto gesetzt. Wenn es wirklich so ernst war, dass er eventuell nicht rennfit ist, dann hätten sie Felipe Drugovich noch vor dem Qualifying ins Auto gesetzt. Und dann fährt Lance in Q1 plötzlich eine Runde, die ihn auf Platz 7 bringt. Also ist er offensichtlich in der Lage, phasenweise sehr wohl gute Leistungen zu bringen."
"Lance ist dafür bekannt, schon früher gegen Wände geschlagen zu haben. Allerdings meist gegen provisorische Trennwände, die ihm nicht wirklich wehgetan haben", spekuliert Croft und ergänzt: Sollte es sich wirklich so zugetragen haben, wie es ihm erzählt wurde, dann würde Krack so etwas "in der Garage keinesfalls dulden".
Hat Stroll also seinem Zorn - worüber auch immer - freien Lauf gelassen, wild um sich geschlagen und sich dabei selbst an der Hand verletzt, die ohnehin schon vorbelastet war? Oder war der Startverzicht im Rennen in Wahrheit eine Strafmaßnahme von Vater Lawrence Stroll? Solange keiner der unmittelbar Beteiligten offen darüber spricht, werden die Spekulationen womöglich nicht abreißen.
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Platz 23: Magnus Gilles (Comtoyou Racing - Aston Martin) DNF am Samstag und am Sonntag schneller als Baert. Beide Aston Martins bleiben die schwächsten Piloten im Feld.
Platz 22: Tom Kalender (Team Landgraf - Mercedes-AMG) Platz 15 und Platz 17 - der junge Fahrer schrammt immer um die Punkte herum. Mehr kann man vom Rookie noch nicht erwarten. In Zandvoort brachte er seinen Mercedes unbeschadet ins Ziel.
Platz 21: Timo Glock (Dörr Motorsport - McLaren) Es läuft nicht beim 43-Jährigen. Miserables Wochenende in den Niederlanden. Auf die DNF-Leistung am Samstag folgte eine Disqualifizierung am Sonntag. Es wurden Parc-Fermé-Regeln gebrochen. Wie auch beim Kollegen Dörr.
Platz 20: Ben Green (Emil Frey Racing - Ferrari) Einen Punkt in Oschersleben, sechs Punkte am Lausitzring und wieder einen Punkt in Zandvoort. Green sammelt wenig ein, ist der schwächste Ferrari im Feld und sucht noch seine Performance.
Platz 19: Fabio Scherer (Haupt Racing Team - Ford) Scherer konnte endlich mal was zeigen! Platz elf für den Ford-Piloten am Zandvoort-Samstag. Das macht Hoffnung für mehr, auch wenn am Sonntag wieder ein "DNF" als Rennbeschreibung niedergeschrieben wurde.
Platz 18: Ricardo Feller (Land Motorsport - Audi) Nullnummer für den Schweizer! In beiden Rennen erreichte er den undankbaren 16. Platz. Nach einem vielversprechenden Saisonstart mit Pech in viele Situationen, muss Feller zeitnah die Kurve kriegen. Mit elf Punkten ist er auf Rang 17. der Fahrerwertung.
Platz 17: Arjun Maini (Haupt Racing Team - Ford) Der Inder zeigte zwei Gesichter am Wochenende, doch die sechs Punkte als Ausbeute sind das beste Saisonergebnis für Ford! Nach dem "DNF" am Samstag folgte Platz zehn am Sonntag! Erstmals war ein Ford in den Top 10! Es geht aufwärts.
Platz 16: Ben Dörr (Dörr Motorsport - McLaren) Wie Glock wurde Dörr am Sonntag disqualifiziert. Am Samstag holte er für das Team und den Hersteller die einzigen Punkte. Aber auch nur drei an der Zahl. Sein Trend zeigt momentan nach unten.
Platz 15: Thierry Vermeulen (Emil Frey Racing - Ferrari) Sein schwächstes Wochenende der Saison. Der Ferrari von Vermeulen kam Samstag nicht im Ziel an und am Sonntag wurde der Niederländer bei seinem Heimrennen 13. - da hat er sich sicherlich mehr ausgerechnet.
Platz 14: Maximilian Paul (Paul Motorsport - Lamborghini) Nach einem katastrophalen Lausitz-Wochenende meldet sich Paul mit einer starken Performance zurück. Das erste Podium der Saison und ein toller Platz drei am Samstag. Paul wurde für seine mutige Slick-Reifen-Strategie in einem Chaos-Regenrennen belohnt, in dem er nur auf Platz 13 startete. Doch der Sonntag zeigte, dass die Konstanz fehlt - Platz 18 war eine herbe Enttäuschung.
Platz 13: Morris Schuring (Manthey EMA - Porsche) Was für ein Sprung in der Fahrerwertung! Schuring ist jetzt 14., nachdem er 16 Punkte in den Niederlanden holte. Der Porsche-Pilot kletterte durch einen sensationellen fünften Platz am Samstag und elften Platz am Sonntag. Von den Rookies groovt er sich aktuell am besten ein. Schuring ist auf dem aufsteigenden Ast.
Platz 12: Nicki Thiim (ABT Sportsline - Lamborghini) Auch Thiim war wie Paul mit einer Top-Strategie unterwegs! Der zweite Platz wird dem Dänen gut tun. Sein Saisonstart verlief zum Haare raufen. Platz 14 am Sonntag war dann wieder eher mäßig. Aber es geht nach oben.
Platz 11: Luca Engstler (Grasser Racing Team - Lamborghini) In Zandvoort gab es viele Fahrer mit soliden Leistungen. Engstler gehörte dazu. Platz zehn und sechs sind eine vernünftige Ausbeute. Dadurch bleibt er im Mittelfeld der DTM. Der nächste Schritt muss Konstanz sein. Am Lausitzring sammelte er null Punkte.
Platz 10: Mirko Bortolotti (Abt Sportsline - Lamborghini) Es bleibt tough. Der Champ versucht sein Bestes, um bei der Musik zu bleiben. Mehr als ein Rang in den Top 10 ist momentan einfach nicht drin. Mit 42 Punkten ist er auch auf demselben Platz in der Fahrerwertung. 49 Punkten hinter dem Führenden Lucas Auer. Die Titelverteidigung rückt weiter in Ferne. Aber das liegt nicht an ihm.
Platz 9: Thomas Preining (Manthey EMA - Porsche) Preining sieht sich in einer ungewohnten Rolle. Er ist momentan nicht der erfolgreichste Fahrer seines Teams. Trotz eines starken dritten Platzes am Sonntag. Er liegt 16 Punkte hinter Teamkollege Güven. Der Ausfall am Samstag schmerzt.
Platz 8: Jordan Pepper (Grasser Racing Team - Lamborghini) Der Lambo-Fahrer taumelt im Vergleich zur Spitze! Der Saisonstart in Oschersleben verlief furios, seit jeher wird die Punkteausbeute geringer. Auch in Zandvoort kam er nur mit zwölf Punkten davon. Und das war allein der siebte Platz am chaotischen Samstag. Der Südafrikaner ist noch voll bei der Musik, aber darf sich nicht mehr zu viele Fehler erlauben.
Platz 7: Jules Gounon (Winward Racing - Mercedes-AMG) Das schwächste Wochenende des Mercedes-Fahrers, der vorher so nah an der Spitze war. Platz 14 am Samstag und acht am Sonntag. Besonders der Samstag tat weh. Da war im Regen-Chaos-Rennen mehr drin.
Platz 6: Jack Aitken (Emil Frey Racing - Ferrari) Auch Aitken bleibt dank seiner Sonntag-Performance oben dran. Samstag lief ihm zu chaotisch, da sprang nur ein zwölfter Rang raus. Er ist Siebter in der Fahrerwertung mit 68 Punkten, aber nur sieben hinter dem Zweitplatzierten Rene Rast.
Platz 5: Maro Engel (Winward Racing - Mercedes-AMG) Mr. Konstant bleibt konstant. Platz neun und fünf reichen für 20 Punkte in Zandvoort - genau wie in Oschersleben. Damit ist er nur noch einen Punkt hinter dem Teamkollegen Gounon (73 und 72).
Platz 4: Ayhancan Güven (Manthey EMA - Porsche) Die Saison ist eine Achterbahnfahrt für den Türken! In Oschersleben erstmalig triumphierend, konnte er das Meisterstück in einem schwierigen Rennen am Samstag wiederholen. Der zwölfte Platz am Sonntag tut dann wieder etwas weh. Aber Güven konnte bereits zwei Rennen von sechs gewinnen. Das Potenzial ist da!
Platz 3: Marco Wittmann (Schubert Motorsport - BMW) Der Zandvoort-Sonntag zeigt: die BMWs sind auf dem Vormarsch! Doppelsieg für Rast und Wittmann, der toller Zweiter wurde. Auch der sechste Platz am Chaos-Samstag kann sich sehen lassen. Die 31 Punkte aus Zandvoort waren die meisten aller Fahrer. Wittmann wird von Wochenende zu Wochenende produktiver und ist so am Norisring ein Geheimfavorit. Es ist sein Heimrennen.
Platz 2: Rene Rast (Schubert Motorsport - BMW) Wer Rast abschreibt, macht einen Fehler. Am Samstag sah die Welt noch in Trümmern aus, als er nach 13 Runden seinen Boliden abstellte. Nur damit er am Sonntag mal wieder aufs Podium fuhr und sogar das Rennen gewann. Er ist der erste Jäger von Auer und auf Platz zwei der Fahrerwertung. Ihm fehlen 16 Punkte auf den Österreicher. Und der Norisring liegt Rast.
Platz 1: Lucas Auer (Team Landgraf - Mercedes-AMG) Alles cool an der Spitze. Nach zwei Top-Wochenenden war Zandvoort für Auer etwas schwächer, aber mit 22 Punkten immer noch gut. Er macht es als Meisterschaftsführender genau richtig und bleibt ruhig, sammelt seine Punkte. Platz vier und Platz sieben repräsentieren ein gutes Wochenende. Das würde am Norisring wohl auch reichen, um die Führung zu verteidigen.
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Formel 1: Rennkommission akzeptiert Erklärung
Tatsache ist: Die FIA-Rennkommissare haben die Erklärung von Stroll und Aston Martin, er habe aus medizinischen Gründen nicht zur FIA-Waage und zur Anhörung kommen und das Rennen am Sonntag bestreiten können, akzeptiert. Wörtlich heißt es im FIA-Dokument 27 zum Rennwochenende in Barcelona, dass ein ärztlicher Bericht "eine medizinische Beeinträchtigung" an Strolls rechter Hand bestätige.
In Dokument 27 schreiben die Kommissare außerdem: "Uns wurden zwei Dokumente übergeben: ein medizinischer Bericht und ein Schreiben des Fahrers. In dem Schreiben erklärte der Fahrer, dass der Grund für sein Fernbleiben von der Verwiegung starke Schmerzen gewesen seien, aufgrund derer er dringend medizinische Hilfe aufsuchte."
"Er sei zur Verwiegung und in die Interviewzone gegangen, sobald es ihm möglich war, und danach ins Medical Centre zur weiteren Untersuchung. Uns wurde mitgeteilt, dass nachfolgende medizinische Tests diese Diagnose bestätigten und dem Fahrer geraten wurde, nicht zu fahren und sich zu schonen. Das Team zog Auto 18 daher zurück, da der Fahrer verletzungsbedingt nicht fahrfähig war."
Croft meint dazu: "Die Kommissare waren überzeugt, dass ein medizinisches Problem vorliegt. Also war offenbar irgendetwas nicht in Ordnung. Ob das aber wirklich schon seit sechs Wochen beobachtet wurde oder nicht? Wir wissen es schlicht nicht. Denn bis zu dem Moment, als Lance am Sonntag nicht am Rennen teilnahm, wurde nichts dazu gesagt."