Beide Autos disqualifiziert
Formel 1: Ferrari in China mit hochnotpeinlicher Vorstellung - ein Kommentar
- Aktualisiert: 24.03.2025
- 14:05 Uhr
- Franziska Wendler
Nach dem China-Grand-Prix werden beide Ferrari-Boliden disqualifiziert. Eine hochnotpeinliche Vorstellung der Scuderia. Ein Kommentar.
Eingefleischte Formel-1-Fans und eifrige Social-Media-Nutzer dürften sich erinnern: Über Jahre hinweg kursierte wieder und wieder ein ganz spezielles Meme in den sozialen Netzwerken, wenn die altehrwürdige Scuderia aus Maranello mal wieder gepatzt hatte.
Darauf zu sehen waren stets die Verantwortlichen am Kommandostand – mit einem Clownsgesicht, montiert auf jeden einzelnen Kopf. Gedacht war und ist dieser Klassiker aber nicht für das bloße Erzielen eines schlechten Ergebnisses, sondern für eine spezielle, peinliche Fehlleistung des Teams.
Auch nach dem Großen Preis von China in Shanghai tauchte jenes Meme wieder auf. Und womit? Mit Recht! Denn was sich der Rennstall beim zweiten Rennen der Saison leistete, hatte wahrlich Zirkus-Charakter.
Disqualifikation. Aber nicht ein Auto, sondern gleich zwei! Erst zogen die Rennkommissare Charles Leclerc aus dem Verkehr, neun Minuten später ereilte Teamkollege und Rekord-Weltmeister Lewis Hamilton das gleiche Schicksal. Zum ersten Mal in der Geschichte der Königsklasse wurde damit ein Ferrari-Duo im gleichen Rennen aus der Wertung genommen. Eine hochnotpeinliche Angelegenheit.
Das Wichtigste in Kürze
Statt Rang fünf für Leclerc und Rang sechs für Hamilton stehen am Ende überhaupt keine Plätze zu Buche. Die 18 insgesamt verlorenen Punkte dürften die Scuderia schmerzen, sind aber noch überschaubar. Es ist vielmehr der entstandene Eindruck, der das Wochenende für die Roten zu einem Desaster werden lässt.
So waren es nämlich keine unglücklichen Umstände, die zur Disqualifikation der beiden Boliden führten, sondern Verstöße gegen das technische Reglement. Bei Leclerc war der Bolide am Rennende zu leicht, bei Hamilton ein Teil des Unterbodens zu dünn. Verstöße, die zu verhindern gewesen wären.
Externer Inhalt
Peinliche Fehler der Scuderia
Gewiss, kein Mensch ist frei von Fehlern. Auch Top-Ingenieuren, Top-Teams, Top-Mechanikern, etc. können Fehler passieren. Aber zwei entscheidende Fehler an unterschiedlichen Autos an einem Tag? Will man in der Königsklasse mitmischen, ist das zu viel. Viel zu viel.
Vor der Saison hatte die Scuderia Hamilton von Mercedes geholt und mit einem Mega-Vertrag ausgestattet. Der Brite und der Monegasse Leclerc, zwei Top-Fahrer in den traditionsreichen roten Flitzern. Es wurde geträumt, auf Erfolge gehofft. Doch schon am ersten Rennwochenende in Melbourne folgte eine heftige Ernüchterung.
Platz acht für Leclerc, Platz zehn für Hamilton. Keine Platzierungen, die den Erwartungen eines Top-Teams und den dazugehörigen Fahrern entsprechen. Beim Blick auf das China-Ergebnis waren beide damit aber noch gut bedient.
Ferrari will sich mal wieder bessern
"Wir hatten nicht die Absicht, uns einen Vorteil zu verschaffen. Wir werden aus dem, was heute passiert ist, lernen und sicherstellen, dass wir die gleichen Fehler nicht noch einmal machen“, schrieb das Team in einer Mitteilung.
Versprechen, die es in den vergangenen Jahren mehrfach gegeben hatte. Und Versprechen, die so lange hielten, bis nach der nächsten peinlichen Aktion wieder die Clownsgesichter aus der digitalen Schublade geholt wurden.
Erst zwei von 24 Rennen sind 2025 absolviert, die Scuderia ist dennoch bereits zum Gespött geworden. Für die beiden Piloten bleibt zu hoffen, dass sich das Team nun auf das Positive des Wochenendes fokussiert, und die Siege von Hamilton im Sprint-Qualifying und Sprint-Rennen dazu nutzt, für den Japan-GP in zwei Wochen das richtige Setup zu finden.