Formel 1: Max Verstappen unschlagbar? Die Konkurrenz hat keine Ausreden mehr - ein Kommentar

Von Andreas Reiners

Max Verstappen ließ in der Stunde seines erneuten Triumphes noch einen Ratschlag da.

"Es ist nie einfach, Weltmeister zu werden", sagte der Niederländer nach dem vierten WM-Titel in der Formel 1 in Folge: "Aber wichtig ist es, immer konstant zu sein und ab und an überzuperformen."

Genau das hat Verstappen 2024 getan, auch, als er nicht mehr das stärkste Auto hatte. Wie wichtig Konstanz im Titelkampf ist – da lieferten Lando Norris und McLaren besten Anschauungsunterricht, indem sie zu inkonstant waren. Und so den Fahrertitel liegen ließen.

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"In der ersten Saisonhälfte waren wir ein wenig überrascht: 'Oh, jetzt sind wir im WM-Kampf dabei'", sagte Norris bei "Sky": "Ich weiß nicht, ob ich oder wir als Team dafür bereit waren. Jetzt müssen wir gegen die großen Jungs kämpfen und alles perfekt umsetzen. Auch wenn wir gedacht haben, dass wir bereit wären, das waren wir nicht. Da mussten wir ein wenig den Preis zahlen."

Max Verstappen: Ein eiskalter Champion

Denn Verstappen ist jemand, der sich so gut wie keine kleineren Fehler oder Unkonzentriertheiten erlaubt und die der Konkurrenz eiskalt bestraft.

Ein essenzieller Grund, warum ihn in diesem Jahr niemand vom Thron stoßen konnte, obwohl er im übertragenen Sinne zwischendurch ziemlich viel Platz gemacht hat.

McLaren hatte zur zweiten Hälfte das stärkste Auto, aber weder die Cleverness noch den Fahrer, um die Chance zu nutzen. Mercedes fehlte das konkurrenzfähige Auto, Ferrari zum Großteil auch, neben dem üblichen Hang zu Drama und Chaos. Und zu fehleranfälligen Fahrern.

Max Verstappen: Konkurrenz mit eigenen Problemen

So hatte jedes Team sein eigenes Päckchen zu tragen, mit hausgemachten oder grundsätzlichen Problemen zu kämpfen. Wie Red Bull diesmal auch.

Doch dass der Rennstall in der ersten Jahreshälfte lange so dominant wie 2023 war und mit Verstappen den aktuell besten Fahrer hat, trug dazu bei, dass am Ende nur noch McLaren bzw. Norris ernsthaft Schritt halten konnten, obwohl inzwischen vier Autos siegfähig sind.

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Und das könnte ein Versprechen an die Fans werden - und für die Teams und Fahrer hinter Verstappen und Red Bull eine Verpflichtung.

Denn 2025 ist für sie die Zeit der Ausreden vorbei.

"Das nächste Jahr wird eines der spannendsten", sagte "Sky"-Experte Timo Glock: "Die Teams werden noch enger zusammenrücken und genau das, was wir ab Mitte der Saison gesehen haben, wollen wir sehen. Dieser enge Kampf und immer wieder neue Sieger. Das macht Lust auf mehr und es macht die Formel 1 aktuell aus, dass Spannung da ist."

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Da das Reglement in der Formel 1 stabil bleibt, halten sich Verbesserungen oder Veränderungen über den Winter in engen Grenzen. Hinzu kommt, dass es 2026 ein neues Regelwerk und neue Autos geben wird.

Die Entwicklung der neuen Boliden wird parallel betrieben, womit auch das eine tragende Rolle bei den Kräfteverhältnissen für 2025 spielen wird, weil sich erst noch zeigen muss, wie die Teams die Ressourcen verteilen werden.

Formel 1 2025: Chancen so groß wie lange nicht

Die Chancen, die Phalanx des amtierenden Dauer-Champions zu durchbrechen, dürften daher 2025 so groß wie lange nicht sein. McLaren, Norris und auch Oscar Piastri müssen dann zeigen, dass sie aus den Fehlern gelernt haben und ihre Titelreife nachweisen.

Ferrari bietet Charles Leclerc und Lewis Hamilton auf und verfügt damit über das auf dem Papier stärkste Fahrerduo. Ob Leclerc tatsächlich ein Champion ist, muss aber auch er noch nachweisen, zu flatterhaft agiert er, wenn er unter Druck steht. Und Hamilton muss zeigen, ob er nach zuletzt mageren Mercedes-Jahren immer noch dauerhaft ganz vorne angreifen kann.

Bei Mercedes muss George Russell noch mehr die Rolle des Anführers übernehmen, wenn er Rookie Andrea Kimi Antonelli an seiner Seite hat. Es ist ein Duo, das erst zeigen muss, ob es auf Titel-Niveau funktioniert.

Doch klar ist: Die Konkurrenz muss liefern. Sollten Zweifel aufkommen, was wichtig für den Titel ist: Der Champion hat einen Ratschlag dagelassen.