Formel 1
Formel 1 - McLaren im Titelkampf mit Oscar Piastri und Lando Norris: Die Leichtigkeit ist endgültig weg
- Veröffentlicht: 19.10.2025
- 12:09 Uhr
- Andreas Reiners
McLaren verliert im Titelkampf der Formel 1 die Leichtigkeit. Das Problem bleibt hausgemacht. Ein Kommentar.
Es war einmal eine Luxussituation.
McLaren dominierte die Formel 1 nahezu nach Belieben und hatte gleich beide Fahrer im Titelrennen. Im Grunde ging es nur darum, ob Oscar Piastri oder Lando Norris Weltmeister wird.
Denn ernsthafte Konkurrenz gab es keine, weil Red Bull und Max Verstappen mit eigenen Unzulänglichkeiten beschäftigt war.
Doch das ist eine gefühlte Ewigkeit her. Das Wochenende in den USA zeigt noch vor dem Rennen am Sonntag (21:00 Uhr im Liveticker): McLaren hat die Leichtigkeit endgültig verloren. Was sich im heißen Endspurt der Motorsport-Königsklasse fatal auswirken kann.
Das Wichtigste in Kürze
Red Bull und Max Verstappen erhöhen den Druck
Denn Red Bull und Verstappen sind längst zurück und erhöhen mit jedem Erfolg den Druck auf Piastri und Norris. Im Sprint kam es am Samstag zu einem Crash und in der Folge sogar zu einem Doppel-Ausfall, dazu gewann Verstappen den Mini-GP und holte zudem die Pole für den Grand Prix.
55 Punkte Rückstand hat Verstappen aktuell auf die Spitze. Was sich viel anhört, wurde in den vergangenen Wochen aber immer weniger.
Vor Zandvoort lag Verstappen 97 Zähler hinter Piastri. Seitdem wurden vier Rennen gefahren. Sechs sind es mit Austin noch. Gegen einen Gegner, der sich immer öfter selbst ein Bein stellt.
Externer Inhalt
McLaren: Ungesunder Kontrollzwang
McLaren droht, ausgerechnet an dem Versuch zu scheitern, alles richtig machen zu wollen. Es ehrt die Verantwortlichen, den Zweikampf so fair und ausbalanciert wie möglich gestalten zu wollen. Oder dass man überhaupt ein Duell zulässt, schließlich könnte man sich der Einfachheit halber auch auf einen Fahrer festlegen. Fakt ist, dass man beide Piloten grundsätzlich "im Griff" hat, denn beiden versuchen, die aufgestellten Regeln zu befolgen.
Doch genau diese Papaya-Regeln – der Verhaltenskodex, der Kollisionen zwischen beiden vermeiden soll - führen zu einem wahren Kontrollzwang, der endlose Diskussionen und Unsicherheiten nach sich zieht. Oft werfen sie mehr Fragen auf, als dass sie Antworten liefern. Und das nicht nur innerhalb des Rennstalls, sondern vor allem auch im Fahrerlager.
McLaren, Piastri und Norris sind das Dauerthema. Und das geht an die Nerven.
McLaren verkrampft auf der Zielgeraden
Es hat dazu geführt, dass beide Fahrer schon längst nicht mehr befreit fahren können, weil sie offenbar verkrampfen. Zumindest wirkt es so. Im Titelkampf, wo der Druck sowieso schon in der Natur der Sache liegt, zieht das Fehler nach sich, die mit jedem Mal teurer werden.
Keine Frage: Über Fehler und Missverständnisse muss man in der Formel 1 diskutieren. Immer, innerhalb eines Teams erst recht. Man kann Probleme aber auch zerreden und sich im Kreis drehen. Wie es bei McLaren der Fall ist. Kurz gesagt: Man macht sich selbst beziehungsweise Piastri und Norris das Leben unnötig schwer.
Die Luxussituation – sie war einmal.