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Formel 1

Formel 1 vor Neustart 2026: Warum sich Teams und Fahrer nicht lange binden

  • Aktualisiert: 17.10.2025
  • 13:16 Uhr
  • SID

Lange Bindungen zwischen Teams und Fahrern in der Formel 1 sind gerade nicht sehr gefragt. Dieser Wunsch nach Flexibilität hat einen guten Grund.

George Russell hatte die Frage aller Fragen kommen sehen, und er probierte es erstmal mit einem sogenannten Dad-Joke. "Wie lang" sein neuer Vertrag bei Mercedes denn sei, wollte jemand wissen. "Oh, der ist ziemlich lang", sagte Russell und grinste, "ungefähr 52 Seiten".

Es wurde ein wenig gelacht, und dann fuhr Russell fort: "Auf jeden Fall gilt er für 2026 - nein, nein, er ist mehrjährig. Aber ein Vertrag ist eine private Geschichte." Nichts Genaues weiß man also - Mercedes hatte die Verlängerung mit dem aktuell wohl besten Fahrer nach Max Verstappen bloß für 2026 verkündet, gemunkelt wird über eine Option für mindestens ein weiteres Jahr.

Diese Zurückhaltung von Team und Fahrer hat einen guten Grund, und sie ist gerade exemplarisch für die gesamte Formel 1: Lange Bindungen über 2026 hinaus sind rar, denn das kommende Jahr stellt einen gewaltigen Einschnitt dar. Es gibt komplett neue Autos und komplett neue Antriebe, und das bedeutet: Im Moment weiß wirklich niemand, welcher Rennstall dann um Siege und den Titel fahren wird.

Eine sehr populäre These ist, dass Mercedes endlich wieder ganz vorne unterwegs sein wird. Wie schon 2014, als die damals neuen Hybrid-Motoren eingeführt wurden und die Silberpfeile für ein paar Jahre unschlagbar waren. Diesen Gedanken nahm Russell auf, als er sagte: "Ich glaube, dass Mercedes mir nächstes Jahr die beste Chance auf den Titel bietet."

Sicher ist das keineswegs, aber sollte es so kommen, dann wird auch die andere Perspektive interessant: Nicht nur die Fahrer, auch die Rennställe wollen flexibel sein. Mercedes warb schon in diesem Jahr ganz offen um Verstappen, und der Serien-Weltmeister kann Red Bull mit ziemlicher Sicherheit auch Ende 2026 wieder per Option verlassen.

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Formel 1: Bleibt Verstappen bei Red Bull?

Red Bull wiederum ist in den Prognosen so ziemlich das Gegenteil von Mercedes: Das Team baut seinen Antrieb - mit Unterstützung von Ford - erstmals selbst, ein Absturz scheint möglich. Und in diesem Fall wird sich Verstappen umschauen, das stellte sein Manager Raymond Vermeulen unlängst klar: "2026 wird ein sehr wichtiges Jahr um herauszufinden, wo die Zukunft von Max in der Formel 1 liegt."

Zukunftsentscheidungen in der Königsklasse sind eben stets eine Wette. Wie kompliziert und folgenreich sie sein können, zeigt auch ein Blick auf Charles Leclerc. Der Monegasse bekam 2019 als der "Auserwählte" sein Stammcockpit bei Ferrari, das beliebte Label "Future World Champion" klebte zweifellos auf seiner Karriere. Doch Leclerc, mittlerweile 28, durchlebte mit der Scuderia eine lange Phase, in der das Auto zu schwach für den Titel war.

Leclerc gehört neben Russell, Verstappen und dem McLaren-Duo Oscar Piastri und Lando Norris zu den Fahrern, die grundsätzlich für jedes Team interessant sein dürften. Und auch er denkt über die Zukunft nach: "Ich hoffe wirklich, dass wir 2026 gut aus den Startlöchern kommen. Sonst werden das ein paar harte Jahre."

Und: Auch Leclerc kann Ferrari angeblich nach der kommenden Saison verlassen.

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