Motorsport Formel 1
Günther Steiner: "Nico Hülkenberg hätte viel mehr erreichen können"
Laut dem früheren Teamchef Günther Steiner hätte Nico Hülkenberg in der Formel 1 "viel mehr erreichen können, wenn er zur richtigen Zeit im richtigen Auto gesessen hätte".
Steiner sagte im Gespräch mit Web.de: "Ironisch gesagt hat Nico ein besonderes Talent dafür, sich immer das falsche Team auszusuchen. Er war mehrfach ganz nah dran an einem Topcockpit - und es hat dann doch nicht geklappt."
Hülkenberg selbst erklärte vor einigen Jahren, er habe eine "realistische Chance" auf einen Stammplatz bei Ferrari gehabt. 2013 habe es "ein paar Gespräche" gegeben. "Aber leider kam es nicht dazu", sagte Hülkenberg - nicht er saß 2014 im Ferrari, sondern Kimi Räikkönen.
Auch bei Mercedes hätte Hülkenberg landen können. Ex-Teamchef Ross Brawn sagte bei Formula1.com: "Wenn damals nicht Lewis Hamilton zu uns gekommen wäre, dann hätten wir Nico als nächste Wahl gehabt." Hamilton gewann ab 2014 sechs WM-Titel für die Sternmarke und wurde zum nach Siegen erfolgreichsten Formel-1-Fahrer.
Hülkenbergs Karriere abseits der Topteams
Hülkenberg hingegen fuhr stets für Teams, die gerade nicht zur Spitze zählten: Aston Martin, Force India, Racing Point, Renault, Williams oder aktuell Sauber - außerdem bei Haas unter Teamchef Steiner.
"Umso schöner, dass er jetzt endlich sein erstes Podium hat", meint Steiner. "Das hat sich Nico absolut verdient."
An eine Titelchance für den Deutschen glaubt Steiner aber nicht. Es müsse schon "etwas Außergewöhnliches" passieren, dass Hülkenberg in der Formel 1 noch ein Topauto bekomme. "Von sich aus wird niemand ein WM-Projekt auf Hülkenberg ausrichten. Dafür ist er schlicht zu alt", sagte Steiner.
Doch Hülkenberg sei für jedes Team eine sichere Bank: "Wer jemand mit Erfahrung braucht, von dem man weiß, was man bekommt - da ist Nico genau der Richtige."
Steiner zeigt sich beeindruckt vom Sauber-Aufschwung
Wie bei Sauber, wo Hülkenberg beim diesjährigen Formel-1-Rennen in Silverstone das erste Sauber-Podestergebnis seit 2012 erzielt hat - zugleich sein erstes in der Formel 1. Das war die vorläufige Krönung des aktuellen Aufwärtstrends bei Sauber.
Steiner lobt: "Was Sauber über das Jahr gemacht hat, ist beeindruckend. Es wurden riesige Fortschritte erzielt - die Richtung stimmt." Das stimme ihn "optimistisch" für den Übergang zu Audi in der Saison 2026: "Dass es besser laufen kann als gedacht."