Motorsport Formel 1
Keine Unterstützung: FIA sagt V8-Motorengipfel ab!
Die V8-Pläne der FIA stoßen auf Widerstand. Ein für nächste Woche angesetzter Motorengipfel in London wurde nun von FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem abgesagt, weil die Erfolgsaussichten wohl gering gewesen werden. Stattdessen möchte man sich mehr Zeit lassen, um bessere Ideen zu formulieren.
Obwohl für 2026 neue, teure Motoren in der Formel 1 Einzug halten, wollte Sulayem die Formel schon 2029 wieder kippen. "Für uns ist der V8 beschlossene Sache", hatte er vor einigen Wochen gesagt und dabei betont, dass auch die Teams erkennen würden, dass das der richtige Weg sei.
Nur: Die Hersteller unterstützen diese Meinung nicht uneingeschränkt. Sie halten es für unrealistisch, nur drei Jahre nach der Einführung neuer Motoren ein völlig neues Konzept umzusetzen. Nur RB Powertrains und Cadillac sollen dem Vernehmen nach offen für einen frühen Umstieg sein.
Während Mercedes und Ferrari frühestens 2030 als Zeitpunkt sehen, wollen Audi und Honda die von der FIA versprochenen fünf Jahre für den neuen V6-Turbomotor haben. Will die FIA an einem früheren Zeitpunkt wechseln, dann bräuchte es Zustimmung unter allen Herstellern - und davon ist man weit entfernt.
Bei einem Motorengipfel in London wollte man in der kommenden Woche über eine mögliche neue Motorenformel diskutieren, doch weil es keine breite Unterstützung gibt, wurde das Treffen am gestrigen Freitag von Sulayem abgesagt - oder besser gesagt: verschoben. Auf unbestimmte Zeit.
Denn ein Konsens wäre sehr unwahrscheinlich gewesen. Für eine vorzeitige Änderung des Motorenreglements hätte die FIA eine Supermehrheit benötigt - also Unterstützung von FIA, FOM sowie vier der fünf Hersteller, die derzeit eingeschrieben sind. Doch da sich Audi und Honda querstellen, wäre das Treffen wohl ergebnislos verlaufen.
Stattdessen möchte man den Herstellern mehr Zeit geben, um vielleicht doch noch auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen.
Ab 2031 könnte die FIA in der Theorie ohne Zustimmung neue Motorenregeln einführen - doch im Alleingang ohne Unterstützung der Hersteller könnte das dafür sorgen, dass sie der Formel 1 den Rücken kehren.