Motorsport Formel 1
Mit Onboard-Runde im Video: So wird der neue Formel-1-Kurs in Madrid
Die Organisatoren des Formel-1-Rennens in Madrid haben die endgültige Version ihres Madring-Kurses am Stadtrand der spanischen Hauptstadt vorgestellt, auf dem ab 2026 der Große Preis von Spanien ausgetragen werden soll.
Die vollständigen Details des Kurses wurden am Freitag bei einer Veranstaltung bekannt gegeben, an der unter anderem Isabel Diaz Ayuso, Präsidentin der Autonomen Gemeinschaft Madrid, und Jose Luis Martinez-Almeida, Bürgermeister der Hauptstadt, sowie Persönlichkeiten aus Sport und Politik teilnahmen. Auch Ferrari-Pilot Carlos Sainz war anwesend und wurde als Botschafter vorgestellt.
Laut Veranstalter soll die Strecke 5,4 Kilometer lang sein und 22 Kurven umfassen und im Rennen ab 2026 insgesamt 57-Mal umrundet werden. Außerdem wurde eine Onboard-Runde in einer digitalen Version der Strecke gezeigt.
Der Madring, der zahlreiche Anspielungen auf die Geschichte Madrids und Spaniens enthält, beginnt mit einer 589 Meter langen Geraden - der zweitlängsten des gesamten Layouts.
Vom Start weg geht es über einen 202 Meter langen Sprint bis Kurve 1, doch unter Rennbedingungen bieten Kurve 1 und 2 mit hoher Wahrscheinlichkeit Überholmöglichkeiten, da die Autos von 320 km/h auf 100 km/h für die erste Schikane abbremsen müssen.
Die flache Rechtskurve Kurve 3 heißt Curva de Hortaleza, benannt nach dem gleichnamigen Madrider Stadtteil, der als Kulisse dient und den Beginn des urbanen Streckenteils an der Ribera de Sena bildet.
Enge Schikane, Tunnel und Steigung
Nach Hortaleza führt die Strecke in einer Rechtsbiegung durch Kurve 4, mit einer Geschwindigkeitsmessung von etwa 340 km/h, bevor es in eine enge Schikane (Kurven 5 und 6) unter einer Autobahnbrücke geht - zweifellos die beste Überholmöglichkeit der gesamten Runde.
Noch auf öffentlicher Straße führt die Schikane auf die Subida de las Carcavas, einen Anstieg mit 8 Prozent Steigung, benannt nach dem Viertel, durch das sie verläuft. Nach einem blinden Anstieg in Kurve 7 folgt El Bunker, eine enge Rechtskurve neben den Festungsanlagen La Mata Espesa aus dem spanischen Bürgerkrieg.
Von dort aus gelangt die Strecke auf den eigens errichteten Teil auf dem Festivalgelände von Valdebebas, das zuvor vom Mad-Cool-Festival genutzt wurde. Ein schneller, geschwungener Abwärtsteil in Kurve 10 und 11 gibt modernen Formel-1-Autos Raum, ihre Leistung zu zeigen - doch der spektakulärste Teil des Madring kommt erst noch.
Steilkurve als spektakulärer Höhepunkt
Hier kommt La Monumental, eine steile Rechtskurve in Halbkreisform, inspiriert von der Luyendyk-Kurve in Zandvoort sowie Madrids Stierkampfarena Las Ventas. Die Kurve weist eine Neigung von 24 Prozent auf, misst 550 Meter Länge und wird in etwas über fünf Sekunden bei etwa 300 km/h durchfahren. Auf der Außenseite wird eine Tribüne für bis zu 45.000 Zuschauer errichtet.
Es folgt eine dritte potenzielle Überholmöglichkeit in Kurve 13, einer langsamen 84-Grad-Linkskurve. Sie leitet in einen weiteren Hochgeschwindigkeitsteil namens Las Enlazadas de Valdebebas über, der rund um das Trainingsgelände des Fußballclubs Real Madrid verläuft. Nach Vollgas durch Kurven 14, 15 und 16 folgt eine harte Bremszone für die Rechtskurve 17.
Die Strecke führt erneut unter der Autobahn hindurch und kehrt zurück auf das IFEMA-Messegelände, wo sich auch das Fahrerlager befindet. Kurve 18 trägt den Namen Curva Norte, da sie vor dem IFEMA-Nordkongresszentrum verläuft, in dem sich die Hospitality-Bereiche befinden.
Anschließend folgt ein typischer, verwinkelter Stadtkurs-Abschnitt zwischen den verschiedenen Messehallen, der zur letzten Kurve 22 führt. Diese heißt The Park, benannt nach dem angrenzenden Parque Juan Carlos I.
Baubeginn in Kürze
Der Bau des Madring soll Anfang nächsten Monats beginnen. Die Veranstalter wollen bereit sein für die Premiere im September 2026, wenn Madrid für ein Jahr neben Barcelona im Formel-1-Kalender steht, bevor es voraussichtlich alleiniger spanischer Austragungsort bleibt.
Letzte Woche wurde der Vertrag mit dem spanischen Bauunternehmen ACCIONA (60 Prozent) und dem französischen Eiffage Construction (40 Prozent) unterzeichnet. Die beiden Firmen werden ein Joint Venture zur Errichtung der 5,47 km langen Strecke bilden und damit Sorgen über den schleppenden Verlauf des Ausschreibungsverfahrens entschärfen.