Motorsport Formel 1
Nach Beinahe-Crash: Alonso spendiert kein Abendessen mehr für Bortoleto
Das war haarscharf! Genau bei Rennhalbzeit stockt den Zuschauern im Großen Preis von Saudi-Arabien am Sonntag kurz der Atem - genauso wie Fernando Alonso: In Runde 25 kämpfen direkt vor ihm Gabriel Bortoleto und Liam Lawson um Platz 15.
Der Altmeister lauert dahinter im Windschatten und sieht vor Kurve eins seine Chance gekommen, um beim Überholmanöver Lawsons auf der Außenbahn gleich mit durchzuschlüpfen. Allein: Alonso hat die Rechnung nicht damit gemacht, dass Bortoleto ihn nicht sieht. Als der Sauber-Pilot deshalb nach rechts zieht, wird es für Alonso zwischen seinem Gegner und der Mauer ganz eng!
Trotz einer kleinen Berührung geht die Szene aber glimpflich aus, der Aston-Martin-Pilot verbremst sich lediglich in Kurve eins und kürzt durch den Notausgang ab. Am Funk ist Alonso der Schreck aber anzuhören: "Wow! Er hat sich auf der Bremse bewegt, woah, das war knapp", atmet der Spanier erstmal tief durch: "Woah, so knapp. Checkt das Auto!"
Bortoleto: "Wollte ihm nur ein bisschen Angst einjagen"
Besonders kurios ist die Szene, ist Alonso auf der Strecke doch nicht nur Bortoletos Konkurrent, sondern daneben auch noch sein Manager! Entsprechend scherzt der Sauber-Rookie nach dem Rennen: "Ja, ich wollte ihm nur ein bisschen Angst einjagen." Natürlich räumt der Brasilianer ein: "Ich habe ihn einfach nicht gesehen, weil ich nur mitbekommen habe, dass ein Auto hinter mir war." Das von Lawson...
"Sobald mich das überholt hatte, wollte ich die Kurve aufmachen - und plötzlich war Fernando da", erklärt Bortoleto: "Ich habe nur einen kräftigen Schlag an der Seite meines Autos gespürt und dann sah ich Fernando. Ich dachte nur: 'Na, hallo!' Aber zum Glück ist nichts passiert, kein Schaden bei niemandem."
Alonso staut nicht schlecht: "Da war ich wirklich baff!"
Alonso ist im Ziel ebenfalls froh, dass die Aktion ohne Folgen geblieben ist: "Da war ich wirklich baff! Beinahe hätte ich einen Unfall gebaut, und das ist natürlich das Letzte, was man will. Aber er hat mich einfach nicht gesehen", verteidigt der Mentor seinen Zögling: "Ich musste dann die Kurve auslassen, habe ihm die Position aber gleich wieder zurückgegeben, weil ich keine Strafe riskieren wollte."
Kurz darauf überholt Alonso Bortoleto dann erneut - diesmal ohne Herz-in-die-Hose-Moment. "Letztlich hat sich im Rennen nicht viel verändert", spielt der Aston-Martin-Pilot, der als Elfter schlussendlich knapp die Punkte verpasst, die Auswirkungen des Vorfalls herunter. Mit Blick auf Bortoleto fügt er an: "Ich denke, wir kämpfen im Moment beide ein bisschen." Der Sauber-Pilot beendet das Rennen auf dem 18. und letzten Platz.
Eine Gelegenheit, um nochmal mit ihm über die heikle Szene zu sprechen, habe er aber noch nicht gehabt, berichtet Alonso kurz nach dem Grand Prix: "Nein, aber wir fliegen jetzt zusammen nach Hause", zerstreut der Altmeister damit zumindest die Sorgen, die Sieger Oscar Piastri im Cooldown-Raum vor der Siegerehrung in Bezug auf Bortoleto geäußert hatte:
"Oh, Gabi hat heute Abend vielleicht keinen Heimflug mehr", scherzte Piastri, als die TV-Wiederholung vom Schreckmoment in Kurve eins eingespielt wurden. Doch Alonso beruhigt, sein Schützling darf seinen Platz im Flieger behalten: "Ja", sagt der Spanier, ehe er grinst: "Aber vielleicht gibt's heute kein Abendessen für ihn."