Formel 1 Motorsport
SID-Aufwärmrunde: Vier Kernpunkte für das Rennen in Barcelona
Oscar Piastri braucht gute Nerven gegen Lando Norris, die Verfolger haben es dagegen wohl schwer. Mercedes hofft auf einen Temperatursturz, Lewis Hamilton will aufs Podium - und ganz hinten geht die Angst um. Der SID schaut auf die Themen beim Großen Preis von Spanien am Sonntag (15.00 Uhr/Sky).
ICE BOY
Er sei "nicht sicher", ob dieser Name ihm gefalle, sagte Oscar Piastri nach dem erfolgreichen Qualifying grinsend. Dabei ist es ja nett gemeint: Der "Iceman" Kimi Räikkönen galt als einer der Besten seines Fachs und zeigte in Erfolg und Misserfolg stets äußerst sparsam Emotionen. Der 24-jährige Australier soll nun eine junge Version des Finnen sein, und am Sonntagnachmittag um kurz nach 15 Uhr wird er diese Ruhe dringend brauchen. Der Weg zur ersten Kurve ist lang, Lando Norris steht direkt hinter ihm. Der Druck ist groß - aber das war im Qualifying ja nicht anders.
PAPAYA-DUELL
Wird der Sieg am Sonntag eine reine McLaren-Angelegenheit? Das bisherige Wochenende sprach durchaus dafür. "Wenn man deren Abstand anschaut, wird es hart, ihnen einen echten Kampf zu liefern", sagte Weltmeister Max Verstappen, der im Red Bull von Rang drei startet. Der sehr fordernde Asphalt auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya und die hohen Temperaturen werden für die Reifen eine Herausforderung, auch das spricht vor allem für das Team in Papaya-Orange. Und der Teamchef klang bereits ziemlich optimistisch. "Wir müssen uns vorne aus jedem Ärger raushalten, das wird das Rezept sein. Unser Auto hat eine gute Renngeschwindigkeit", sagte Andrea Stella.
GRÖNLAND
Das Wetter könnte allerdings durchaus eine Rolle spielen, wenn schon nicht ganz vorne, dann bei den Verfolgern. Zwar soll es auch am Sonntag erstmal sehr warm werden, am Samstagnachmittag kühlte es aber recht plötzlich ab. Die Streckentemperatur sank im Laufe des Qualifyings um mehr als zehn Grad. Da sieht Mercedes eine Chance, George Russell startet von Rang vier. "Wir sind ja die Grönland-Experten", sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff, "wenn es wieder so abkühlt, dann können wir dabei sein. Wenn es so heiß ist wie zu Beginn der Quali, dann spielen wir nicht mit." Gleich hinter Russell steht ein alter Bekannter, Lewis Hamilton erlebte im Ferrari ein deutlich besseres Qualifying als zuletzt, er will angreifen: "Mein Ziel ist ein Podium. Gott weiß, wie lange ich keins mehr hatte."
GROßE LAST
Zwei, die ohnehin gerade viel Druck spüren, haben es sehr schwer in Barcelona. Verstappens Teamkollege Yuki Tsunoda startet als Letzter, davor steht Franco Colapinto im Williams. Tsunoda war selbst erst im Laufe der Saison für Liam Lawson zu Red Bull gekommen - und macht es nun nicht besser. Das Ergebnis sei "enttäuschend und etwas, das wir hinterfragen müssen", sagte Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko bei Sky. Es ist ja kein neues Bild: Dieser Red Bull scheint sich nur von Verstappen zähmen zu lassen. Tsunoda sei jedenfalls "kein Pfannkuchen", sagte der Niederländer am Samstagabend. Dünn wird die Luft indes für Colapinto, ebenfalls gerade erst ins Stammcockpit bei Alpine befördert - und angeblich schon wieder vor dem Aus. Der allmächtige Flavio Briatore bemüht sich in Barcelona nicht, dieses Gerücht zu widerlegen: "2025 ist das Jahr, in dem wir uns auf 2026 vorbereiten. Welches Experiment ich für richtig halte, das werden wir machen."