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Formel 1 Motorsport

SID-Aufwärmrunde: Vier Kernpunkte für den GP von Miami

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© AFP/POOL/SID/SHAWN THEW

Die Formel 1 hat wieder einmal bewiesen, was für ein schnelllebiges Geschäft sie ist: Weltmeister Max Verstappen war am Samstag nach Platz 17 im Sprint bedient - und holte sich vier Stunden später die Pole Position für den sehr viel wichtigeren Grand Prix (22.00 Uhr MESZ/Sky). Lewis Hamilton strahlte nach Rang drei im Kurzrennen - und war nach dem Qualifying vollkommen ratlos. Was passiert am Sonntag? Der SID blickt auf die wichtigsten Themen rund um das Rennen in Florida.

VATER-FAKTOR

Jedes Kind macht einen Formel-1-Fahrer eine Zehntelsekunde pro Runde langsamer. So lautet ein jahrzehntelang kaum hinterfragtes "Gesetz", das allerdings längst seine Gültigkeit verloren hat - spätestens Verstappen hat diesen Beweis angetreten. Pünktlich zum Qualifying war die Nummer eins wieder der Schnellste. Doch Verstappen macht sich ohnehin nicht viel aus solchen Weisheiten, wie er gewohnt lapidar erklärte. Und auch die Konkurrenz glaubte wohl nicht wirklich an einen auf der Stoppuhr messbaren Effekt durch die Geburt von Töchterchen Lily. "Ich hatte gehofft, dass Max als Vater langsamer wird. Aber das ist offensichtlich nicht der Fall", sagte etwa McLaren-Pilot und Vorjahressieger Lando Norris mit einem Lachen. Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko erwartet gar einen Boost bei Verstappen. Sein Top-Fahrer sei als Vater "glücklich" und "eher zwei Zehntel schneller als langsamer geworden", sagte er am Sky-Mikrofon.

MYSTERIUM HAMILTON

Der erfolgreichste Fahrer der Formel-1-Geschichte weiß nach seinem spektakulären Wechsel zu Ferrari bislang nur in Sprintrennen aufzutrumpfen: Sieg in China, Platz drei in Miami. Der Rest: Tristesse. Nach Platz zwölf im Qualifying zum Grand Prix verfiel Lewis Hamilton wieder in tiefe Ratlosigkeit. "Wir versuchen es immer weiter. Aber wir haben immer noch Probleme. Egal was wir machen, es fügt sich nie alles zusammen", sagte er vor den TV-Mikrofonen - und äußerte wenig Hoffnung auf eine Aufholjagd im Rennen: "Generell sind wir einfach nicht schnell genug. Ich bin daran jetzt gewöhnt. Nächste Woche zurück in die Fabrik und weiter geht's."

JUGENDLICHE UNBEKÜMMERTHEIT

Andrea Kimi Antonelli ist als Versprechen für die Zukunft in die Formel 1 eingestiegen, in Miami hat der Mercedes-Youngster endgültig bewiesen, was in ihm steckt - und Lust auf das gemacht, was noch kommen kann. Als jüngster Fahrer der Geschichte eroberte er eine Pole Position (im Sprint), in den Grand Prix startet der 18-jährige Italiener von Rang drei hinter Verstappen und Norris - und damit wieder einmal vor seinem hoch eingeschätzten Teamkollegen George Russell. Überrascht ist davon mittlerweile niemand mehr, beeindruckt aber schon.

WETTER

Mit Regen im Sunshine State hatte niemand gerechnet, doch es schüttete am Samstag regelrecht über der Strecke. Das Sprintrennen wurde dadurch zeitweise zu einer Lotterie. Auch für Sonntag besteht eine nennenswerte Regenwahrscheinlichkeit. Und wenn die Wolken doch dicht halten? Dann könnte die Formel 1 zur Wundertüte werden. "Keiner hat hier einen richtigen Longrun im Trockenen fahren können, so ist eben das an Sprint-Rennwochenenden", sagte Verstappen achselzuckend.

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