Motorsport Formel 1
Typisch Isack Hadjar: "Bin nicht stolz drauf, aber ich kenne die Regeln nicht!"
Nach der teilweise revidierten Strafe gegen Williams-Fahrer Carlos Sainz sind die Formel-1-Richtlinien des Automobil-Weltverbands (FIA) wieder zum Gesprächsthema geworden. Doch nicht alle Beteiligten wissen, was die Richtlinien überhaupt aussagen.
Racing-Bulls-Fahrer Isack Hadjar etwa meint: "Beim Fahren denke ich nicht an die Richtlinien. Ich mache das, was ich für richtig halte, und das, was sicher ist für den Fahrer, den ich angreife oder gegen den ich mich verteidige. Das ist alles - und bisher hat das sehr gut funktioniert."
Ein anderes Vorgehen kommt für Hadjar ohnehin nicht in Frage: "Ehrlich gesagt kenne ich die Regeln nicht. Darauf sollte ich vielleicht nicht stolz sein, aber so ist es. Und bisher lief es gut, weil ich weiß, wie man mit anderen fährt."
Braucht es überhaupt Zweikampf-Regeln?
Der Formel-1-Neuling sieht deshalb auch keinen Grund, das Zweikampf-Verhalten für die Fahrer in einem Regelwerk festzuhalten. Seine Begründung: "Jede Situation ist einzigartig. Denn jede Kurve ist einzigartig." Laut Hadjar können etwaige FIA-Richtlinien gar nicht allen denkbaren Szenarien gerecht werden.
"Deshalb finde ich: Ja, die Regeln sind sinnvoll, aber gleichzeitig ist es unheimlich schwierig, Regeln für den Rennsport vorzugeben. Wir reden hier nämlich immer von hoch individuellen Situationen."
"Außerdem haben wir es hier mit den 20 weltbesten Fahrern zu tun. Und bisher war das Racing - zumindest in meinen Augen - sehr gut. Ich hatte keinerlei Zwischenfälle mit anderen, glaube ich. Daher: alles gut."
Sainz wünscht sich permanente Kommissare
Sainz und andere Formel-1-Fahrer sehen das anders - und stellen permanente Rennkommissare zur Diskussion, um verlässliche Entscheidungen zu erhalten. Sainz vergleicht die Situation mit der des permanenten Rennleiters in der Formel 1: Einen klaren Ansprechpartner zu haben, helfe enorm - statt ständig wechselnden Sportkommissaren.