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Degenkolb litt nach Flandern-Crash: "Durch die Hölle gegangen"
Radprofi John Degenkolb ist schon oft heftig gestürzt. Die Verletzungsfolgen nach seinem Crash bei der Flandern-Rundfahrt waren aber selbst für den an Leid gewöhnten Routinier eine absolute Tortur. "Ich habe einige Schmerzen erleiden dürfen in meinem Leben und meiner Karriere, aber das hat alles getoppt, was ich je durchmachen musste", sagte der 34-Jährige bei sportschau.de.
"Mittlerweile sind die Schmerzen auf einem Niveau angelangt, wo man von erträglich sprechen kann. Aber gerade in den ersten zwei Tagen nach der OP bin ich buchstäblich durch die Hölle gegangen", schilderte Degenkolb seinen Zustand. Gebrochen hatte er sich am 6. April "das Handgelenk, der Unterarm, der Ellbogen, das Schlüsselbein. Einmal komplett von unten nach oben."
Dir körperlichen Schmerzen seien das eine, die psychischen Folge eine andere Sache - unter anderem verpasste er den Start bei seinem Lieblingsrennen Paris-Roubaix und wird auch bei Frankfurt-Eschborn am 1. Mai fehlen. "Der Weg der Aufarbeitung und der Verarbeitung dauert immer noch an. Es ist erst eine Woche her, daher kann ich nicht sagen, ich hätte es komplett mental verarbeitet. Das Schlimmste liegt hinter mir, aber wenn ich genau in mich hineinfühle, macht es natürlich etwas mit mir", sagte der Roubaix-Sieger von 2015.
Wann Degenkolb, der noch bis 2026 beim Team Picnic PostNL unter Vertrag steht, sein Comeback feiern kann, sei noch völlig offen. "Meine Priorität Nummer eins ist, alles dafür zu geben, die Funktion und Belastbarkeit meines Armes zurückzugewinnen. Ich bin aktuell noch nicht an dem Punkt, an dem ich drüber nachdenke, wo ich Rennen fahren möchte und wo ich wieder in den Rennbetrieb zurückkomme", sagte er: "Vielleicht bin ich jetzt auch an einem Punkt angelangt, dass ich reif und alt genug bin, zu verstehen, dass es nach der Karriere auch noch ein Leben gibt."