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Davis Cup

Tennis - Alexander Zverev beim Davis Cup - Kohlmann: "Irgendwann ist man einfach fällig"

  • Aktualisiert: 20.11.2025
  • 10:07 Uhr
  • Andreas Reiners

Das deutsche Davis-Cup-Team gehört bei den Finals zu den Mitfavoriten. Im ran-Interview spricht Kapitän Michael Kohlmann über die Chancen, Gegner Argentinien und Hoffnungsträger und Sorgenkind Alexander Zverev.

Das Interview führte Andreas Reiners

Alexander Zverev war noch nicht geboren, als Deutschland zuletzt den Davis Cup gewinnen konnte. 1993 gelang das zum bislang letzten Mal.

Die Truppe damals: Niki Pilic als Kapitän, dazu die Spieler Michael Stich, Patrik Kühnen, Marc-Kevin Goellner und Carl-Uwe Steeb.

Nach 32 Jahren können die deutschen Tennis-Herren Geschichte schreiben und bei den Finals den Triumph wiederholen. Gegner im Viertelfinale ist am Donnerstag Argentinien.

Die Truppe heute: Jan-Lennard Struff und Yannick Hanfmann, dazu das Doppel Kevin Krawietz und Tim Pütz. Und zudem Alexander Zverev. Er sorgt dafür, dass das Team um Kapitän Michael Kohlmann bei der Finalrunde zu den Mitfavoriten zählt.

Wir haben mit Kohlmann über Zverevs Form, sein Standing in Deutschland, den Stellenwert des Davis Cups und die Argentinier gesprochen. Dazu sagt er, warum Deutschland nach so langer Zeit mal wieder reif für den großen Wurf ist.

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Kohlmann: Irgendwann ist man dann einfach fällig

ran: Herr Kohlmann, das deutsche Davis-Cup-Team steht in den Finals. Warum klappt es diesmal mit dem ganz großen Wurf?

Michael Kohlmann: Weil wir es uns über die letzten Jahre einfach verdient haben. Wir waren immer wieder knapp dran. In den vergangenen sechs Jahren haben wir fünfmal das Finalturnier erreicht. Irgendwann ist man dann einfach fällig, im positiven Sinne. Und diesmal haben wir erstmals auch Alexander Zverev in der Finalrunde dabei. Das ist für uns ein Unterschied, aber auch für die Gegner.

ran: Was hat in den letzten Jahren gefehlt – war es Zverev als Unterschiedsspieler?

Kohlmann: Das wäre zu einfach. Klar, Zverev hilft uns enorm, aber es gab auch andere Faktoren. Oft hat uns ein bisschen das Glück oder die Erfahrung in Schlüsselmomenten gefehlt. Jetzt hoffen wir, dass in Bologna, wo die Halle geografisch und emotional etwas näher an Deutschland liegt, auch ein paar mehr Fans kommen. Die Stimmung kann bei so einem Turnier ein Team tragen. Und man muss bei diesen Finals in diesen Flow kommen. Das erste Match gegen Argentinien wird da richtungsweisend.

ran: Wie schätzen Sie die Argentinier ein?

Kohlmann: Sehr stark. Francisco Cerundolo ist ein absoluter Weltklassespieler und leider jemand, der gegen Zverev schon mehrfach gut ausgesehen hat. Dahinter haben sie mit Tomas Etcheverry und Francisco Comesana zwei Spieler, die beide in den Top 50 stehen. Das ist richtig gute Qualität. Im Doppel haben sie mit Horacio Zeballos einen Weltklassemann, der gerade bei den ATP Finals mit seinem Partner gegen Krawietz und Pütz gewonnen hat. Alle drei Matches sind 50:50-Partien. Ich hoffe, dass der schnelle Hallenbelag in Bologna uns ein bisschen entgegenkommt. Wir haben zudem in den letzten Jahren oft gezeigt, dass wir auf höchstem Niveau mithalten können. Jetzt wollen wir den nächsten Schritt machen.

ran: Sie haben den "Flow" angesprochen, in den ein Team kommen muss. Wie gelingt das außer mit einem Auftaktsieg noch?

Kohlmann: Nach unserer erfolgreichen Qualifikation in Tokio war sofort eine richtig gute Stimmung im Team. Euphorie wäre übertrieben, aber man hat gemerkt, dass da etwas gewachsen ist. Diese positive Energie tragen die Jungs immer noch in sich. Letztes Jahr in Malaga war ein starkes Event mit toller Atmosphäre, die Halle war ausverkauft, und zum ersten Mal hatten wir wirklich ein paar Hundert deutsche Fans vor Ort. Das zeigt, dass der Davis Cup insgesamt wieder in die richtige Richtung geht. Dieses besondere Davis-Cup-Gefühl kommt zurück, das man früher so stark gespürt hat.

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Davis Cup: Wie groß ist der Stellenwert noch?

ran: Welchen Stellenwert hat der Davis Cup heute noch bei Spielern und Öffentlichkeit?

Kohlmann: In der Tennisszene ist er nach wie vor groß. Früher war Tennis generell präsenter, jedes Grand Slam-Turnier wurde im Free-TV gezeigt, es gab nur drei Programme – da hat der Davis Cup eine riesige Strahlkraft gehabt. Heute ist das anders. Aber für die Szene ist es nach wie vor ein Riesentitel. Natürlich ist die öffentliche Euphorie nicht mehr ganz so wie vor 30 oder 40 Jahren, aber das schmälert den sportlichen Wert nicht.

ran: Die Spieler waren alle noch bis kurz vor den Finals im Einsatz. Ändert das etwas?

Kohlmann: Da mache ich mir keine Sorgen. Wir sind ein eingespieltes Team. Wenn alle ankommen, verbringen wir gezielt Zeit miteinander, schaffen ein paar gemeinsame Momente und dann finden wir diesen Teamrhythmus, der uns immer stark gemacht hat.

VIDEO: Liebes-Aus bei Tennis-Traumpaar

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© elisvitolina/instagram

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                "Gael und ich haben uns entschieden, unserer Beziehung eine Pause zu geben. Die Entscheidung war unglaublich schwer, weil wir noch Liebe füreinander haben... ABER: wir haben als beste Freunde realisiert, dass es an der Zeit ist, etwas Abstand zu nehmen und uns gegenseitig dabei zu helfen, ein fröhliches und erfülltes Leben zu leben", schrieb die Ukrainerin Svitolina auf ihren Social-Media-Kanälen über die Trennung von Monfils. 
© elisvitolina/instagram

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"Gael und ich haben uns entschieden, unserer Beziehung eine Pause zu geben. Die Entscheidung war unglaublich schwer, weil wir noch Liebe füreinander haben... ABER: wir haben als beste Freunde realisiert, dass es an der Zeit ist, etwas Abstand zu nehmen und uns gegenseitig dabei zu helfen, ein fröhliches und erfülltes Leben zu leben", schrieb die Ukrainerin Svitolina auf ihren Social-Media-Kanälen über die Trennung von Monfils. 


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                Dabei schien bis zuletzt beim bisherigen Traumpaar alles gut zu sein. Nach ihrem Auftaktsieg bei den Australian Open schrieb Svitolina noch "Gael" mit einem Herz auf eine TV-Kamera. Seit Anfang 2019 war die Beziehung der beiden offiziell. 
© elisvitolina/instagram

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Dabei schien bis zuletzt beim bisherigen Traumpaar alles gut zu sein. Nach ihrem Auftaktsieg bei den Australian Open schrieb Svitolina noch "Gael" mit einem Herz auf eine TV-Kamera. Seit Anfang 2019 war die Beziehung der beiden offiziell. 


                <strong>Elina Svitolina und Gael Monfils haben sich getrennt</strong><br>
                Über die genauen Gründe für die Trennung von Svitolina und Monfils gibt es von beiden Tennis-Stars keine Details, sie bitten um Wahrung ihrer Privatsphäre. Bislang betrieb das Duo auch einen gemeinsamen Instagram-Account mit dem Namen "(G)ael.(E)lina.(M).(S). (@gems life)". Dieser ist mittlerweile aber gelöscht - eine Folge der Trennung. 
© imago images / ZUMA Press

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Über die genauen Gründe für die Trennung von Svitolina und Monfils gibt es von beiden Tennis-Stars keine Details, sie bitten um Wahrung ihrer Privatsphäre. Bislang betrieb das Duo auch einen gemeinsamen Instagram-Account mit dem Namen "(G)ael.(E)lina.(M).(S). (@gems life)". Dieser ist mittlerweile aber gelöscht - eine Folge der Trennung. 


                <strong>Elina Svitolina und Gael Monfils haben sich getrennt</strong><br>
                Die 26-jährige Svitolina (li.; hier mit Ex-Box-Weltmeister Wladimir Klitschko) ist die aktuelle Nummer 5 der WTA-Weltrangliste. Bei den Australian Open schied Svitolina in der vierten Runde gegen Jessica Pegula aus, Monfils flog sogar schon direkt zum Auftakt gegen den ungesetzten Finnen Emil Ruusuvouri raus. Nach dieser sportlichen Enttäuschung muss der Franzose nun auch noch das Liebes-Aus mit Elina Svitolina verarbeiten. 
© elisvitolina/instagram

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Die 26-jährige Svitolina (li.; hier mit Ex-Box-Weltmeister Wladimir Klitschko) ist die aktuelle Nummer 5 der WTA-Weltrangliste. Bei den Australian Open schied Svitolina in der vierten Runde gegen Jessica Pegula aus, Monfils flog sogar schon direkt zum Auftakt gegen den ungesetzten Finnen Emil Ruusuvouri raus. Nach dieser sportlichen Enttäuschung muss der Franzose nun auch noch das Liebes-Aus mit Elina Svitolina verarbeiten. 

ran: Wie würden Sie die Dynamik innerhalb des Teams beschreiben?

Kohlmann: Über die Jahre hat sich da etwas sehr Gutes entwickelt. Viele der Jungs kennen sich seit Jahren, sie verbringen auf den Turnieren und in den Trainingslagern viel Zeit miteinander, auch abseits des Platzes. Unsere Gruppe ist sehr homogen. Weil die Gruppe so klein ist, funktioniert das Miteinander extrem gut. Jeder weiß, wie der andere tickt. Außerdem sind es alles schon etwas "ältere Herrschaften".

ran: Im Halbfinale könnten Spanien oder Tschechien warten. Schielt man da schon ein bisschen auf mögliche Gegner?

Kohlmann: Genau das ist die Gefahr und deshalb versuchen wir, das komplett auszublenden. Wir dürfen uns nicht mit möglichen Gegnern beschäftigen, sondern müssen jede Runde für sich spielen. Bevor wir über Halbfinals oder mögliche Gegner sprechen, müssen wir unsere Hausaufgaben machen. Der Fokus liegt auf Argentinien.

ran: Alexander Zverev war nach dem Aus bei den ATP Finals sehr enttäuscht. Wie beurteilen Sie seine aktuelle Form?

Kohlmann: Sehr positiv. Man merkt deutlich, dass es wieder in die richtige Richtung geht. Er hatte im Laufe des Jahres immer wieder kleinere Verletzungen, die ihn zurückgeworfen haben, aber zuletzt fand ich ihn richtig stark. Es ist ein riesiger Vorteil und ein Unterschied, einen Brecher wie ihn an Position eins aufstellen zu können. Wo jeder weiß: Wenn er einen guten Tag hat, kann er jeden schlagen.

ran: Seine Saison war trotzdem nicht einfach. Können solche Jahre auch hilfreich sein?

Kohlmann: Solche Phasen helfen, sich selbst besser einzuschätzen, sportlich wie mental, um besser mit diesen Phasen umgehen zu können und sie kürzer zu halten. Ich finde es aber bemerkenswert, dass man bei einer Nummer drei der Welt von einem "durchwachsenen Jahr" spricht, wie es medial oft der Fall war. Das zeigt, welche Erwartungen es gibt. Natürlich wünschen sich alle, dass er Grand Slams gewinnt oder die Nummer eins wird, das Potenzial hat er. Und es ist positiv, wenn ihm alle diese Erfolge zutrauen. Aber wer in einer Weltsportart Dritter der Welt ist, spielt kein schlechtes Jahr.

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Davis Cup: Der Kopf ist ein großes Thema

ran: Inwieweit sind Sie als Kapitän auch als Psychologe gefragt?

Kohlmann: Ich bin überzeugt: Ein guter Tennistrainer muss auch ein Grundverständnis für Psychologie haben. Man muss erkennen können, wie Spieler in bestimmten Situationen ticken, wie sie mit Druck umgehen und ihnen dann die richtigen Werkzeuge an die Hand geben. Natürlich ersetzt das keinen Sportpsychologen. Aber ich glaube, Trainer sind nun mal die erste Anlaufstelle, weil sie die meiste Zeit mit den Spielern verbringen und früh merken, wenn etwas nicht stimmt. Und dann ist es wichtig, diese Dinge anzusprechen. Gerade im Davis Cup ist dieser Aspekt enorm wichtig.

ran: Warum?

Kohlmann: Für Deutschland zu spielen ist eben nicht dasselbe wie auf der Tour für sich selbst, das wird unterschätzt. Da geht es um das Team, um das Land, um Erwartungen, das erzeugt automatisch eine andere Art von Druck. In solchen Momenten kommen Themen auf den Tisch, die mehr in den sportpsychologischen Bereich fallen als ins rein tennis-spezifische. Und da sehe ich meine Aufgabe darin, die ersten Impulse zu geben.

ran: Wie gehen Sie konkret damit um – gerade in der Vorbereitung auf große Matches?

Kohlmann: Je näher der Spieltag rückt, desto angespannter wird die Stimmung. Wir versuchen dann, Lockerheit reinzubringen, aber gleichzeitig alle Szenarien vorzubereiten, die eintreten könnten. Wenn man Dinge vorher anspricht, trifft sie einen später nicht unvorbereitet. Deshalb besprechen wir mit dem Team wirklich alles, was passieren kann. Das fließt dann in die Matchbesprechungen ein.

ran: Wie groß wird der Druck bei diesem Finalturnier sein?

Kohlmann: Wir fahren nach Bologna mit dem Anspruch, ein Wort um den Titel mitzureden. Das ist eine andere Ausgangslage als in den vergangenen Jahren, in denen wir meist als Außenseiter gestartet sind. Gerade deshalb ist es wichtig, den Fokus zu halten. Ich werde den Jungs gleich am ersten Tag sagen: "Konzentriert euch nur auf Argentinien – auf nichts anderes." Wenn wir im Kopf schon an mögliche Halbfinals oder Gegner denken, bevor das erste Match gespielt ist, kann uns das leicht auf die Füße fallen. Drucksituationen gehören dazu und sie können sogar etwas Positives sein. Wenn es eng wird, heißt das ja, dass es um etwas geht. Genau das muss man als Chance begreifen, nicht als Belastung. Das Ziel ist, dass jeder Spieler das als Möglichkeit sieht, etwas Großes zu schaffen, etwas, das es im deutschen Tennis schon lange nicht mehr gegeben hat.

ran: Warum ist Zverev trotz seiner Erfolge nicht dieser unumstrittene Liebling, wie es Boris Becker zum Beispiel war?

Kohlmann: Das ist eine spannende Frage. Seine Erfolge allein können es nicht sein, denn die sind da. Sein Olympiasieg 2021 war eines der Highlights der Spiele, das hatte große Strahlkraft. Aber Tennis ist in Deutschland nicht so präsent wie früher. Wir haben zwar Turniere in München, Halle, Stuttgart und Hamburg, aber vielleicht fehlt uns ein echtes Highlight-Event, das regelmäßig nationale Aufmerksamkeit erzeugt. Und Fußball läuft eben jede Woche.

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Zverev: Warum ist er nicht der unumstrittene Liebling?

ran: Liegt das vielleicht auch an Zverev selbst – dass er manchmal nicht so nahbar wirkt?

Kohlmann: Öffentlich wirkt er sicher anders als im privaten Umfeld. Im Inner Circle – bei Familie und engen Begleitern – ist er ein anderer Typ. Aber das ist schwer zu bewerten. Eigentlich bringt er alles mit, um einer der großen Sportstars in Deutschland zu sein: die Erfolge, die Ausstrahlung, die internationale Fanbasis. Vielleicht hängt es auch damit zusammen, dass Tennis heute generell nicht mehr die Dauerpräsenz hat wie zu Zeiten von Becker, Graf oder Stich.

ran: Welche Rolle spielt Zverev jetzt im Davis-Cup-Team, auch als Anführer?

Kohlmann: Eine große. Die Jungs respektieren ihn enorm, und das liegt nicht nur an seinen Erfolgen. Sie wissen, was er sportlich leistet, und sie schätzen, dass er sich bewusst für die Finalrunde entschieden hat. Gleichzeitig ist die Mannschaft so eingespielt, dass sich die Dynamik nicht verändert. Aber natürlich geht er als Führungsspieler voran.

ran: Kann ein Davis-Cup-Triumph den Status von Zverev in Deutschland noch einmal verändern?

Kohlmann: Ein Sieg würde dem deutschen Tennis insgesamt guttun. Nationalmannschaften haben in Deutschland immer eine besondere Strahlkraft, das gilt nicht nur für den Fußball. Wenn wir mit dem Davis-Cup-Team erfolgreich wären, würde das Tennis in der breiten Öffentlichkeit noch einmal sichtbarer machen. Und für Zverev persönlich wäre so ein Titel sicher ebenfalls ein starkes Signal. Der Olympiasieg in Tokio hat seinem Image enorm geholfen, ein Davis-Cup-Erfolg hätte denselben Effekt.

ran: Was fehlt ihm zu einem Grand-Slam-Sieg?

Kohlmann: Meiner Meinung nach fehlt ihm gar nichts. Es geht bei diesen Turnieren um Nuancen, kleine Momente, die entscheiden. Natürlich wirken Alcaraz und Sinner aktuell, als seien sie etwas vorbeigezogen. Aber er hat nach wie vor alle Möglichkeiten, einen Grand Slam zu gewinnen.

ran: Also ist das Grand-Slam-Fenster für ihn noch nicht zu?

Kohlmann: Nein. Natürlich ist es schwerer geworden. In diesem Jahr haben wir dreimal ein Finale Alcaraz gegen Sinner gesehen, die beiden sind überragend. Aber das heißt nicht, dass Zverev keine Chance hat. Er muss dann vielleicht beide nacheinander schlagen. Das macht es wahrscheinlicher schwieriger, aber nicht unmöglich.

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