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Tennis

French Open: Alexander Zverev braucht Hilfe - und Boris Becker kann die Lösung sein - ein Kommentar

  • Aktualisiert: 05.06.2025
  • 21:19 Uhr
  • Oliver Jensen

Alexander Zverev läuft weiterhin dem Traum vom ersten Grand-Slam-Turniersieg hinterher. Es braucht eine Veränderung in seinem Umfeld. Zwei Namen drängen sich auf - ein Kommentar.

Von Oliver Jensen

Alexander Zverev hat mit dem Viertelfinal-Aus gegen Novak Djokovic eine weitere Chance vertan, den Bann zu brechen und endlich sein erstes Grand-Slam-Turnier zu gewinnen.

Bei den French Open schienen seine Chancen am größten zu sein. In den vergangenen vier Jahren erreichte er mindestens das Halbfinale, im vergangenen Jahr das Finale. 2022 hätte er das Turnier vielleicht sogar gewonnen, wenn er sich nicht im Halbfinale gegen Rafael Nadal verletzt hätte.

Die nächste Chance bietet Wimbledon, wo er allerdings noch nie über das Achtelfinale hinauskam. Und eines ist klar: Das Zeitfenster, um sein erstes Grand-Slam-Turnier zu gewinnen, schließt sich für den 28-Jährigen.

Ja, es gab einmal einen gewissen Ken Rosewall, der im Alter von 33 Jahren sein erstes Grand-Slam-Tunier gewann. Aber das war im Jahre 1968. Heute ist der Tennissport gefühlt doppelt so schnell und viel athletischer.

Die Schnellkraft nimmt mit steigendem Alter ab - selbst wenn man noch so fleißig trainiert. Sogar einem Novak Djokovic sind die 38 Jahre mittlerweile anzusehen. Aber: Er gewinnt trotzdem! Zverev nicht.

Die Zukunft gehört ohnehin jüngeren Spielern wie Jannik Sinner, der gefühlt keine Fehler macht, oder Carlos Alcaraz, der auf Sand und Rasen kaum zu bezwingen ist. Weitere Top-Profis wie Lorenzo Musettti, der Zverev in Rom bezwang, kommen hinterher.

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Boris Becker hat Recht: Es wird für Alexander Zverev schwieriger

Boris Becker sagte bei "Eurosport" völlig zurecht: "Der Traum vom Grand-Slam-Titel ist nicht ausgeträumt, aber mit jeder vertanen Chance wird es schwieriger." Heißt also: Entweder Zverev gewinnt zeitnah ein Grand-Slam-Turnier - oder überhaupt nicht.

Die Probleme von Zverev liegen nicht in seinen Fähigkeiten. Vielmehr sind diese in der Psyche und Strategie zu finden. Die Körperhaltung des Deutschen gegen Djokovic ließ bereits ab dem zweiten Satz nichts Gutes mehr vermuten. Hinzu kamen die vielen einfachen Fehler.

Und taktisch? Zverev war das gesamte Spiel über zu passiv, fand zudem gegen die Stoppbälle von Djokovic keine Lösung.

Kurzum: Zverev braucht einen neuen Input, um diese Probleme zu beseitigen.

Es mag für ihn persönlich wichtig sein, seinen Vater als Trainer und seinen Bruder Mischa als Berater an seiner Seite zu haben. Zusätzlich aber braucht er jemanden, der weiß, wie man Grand-Slam-Turniere gewinnt.

Boris Becker könnte eine Lösung sein. Er hat ohnehin einen guten Draht zur Familie. Anfang April tauchte er bereits in Monte Carlo beim Training von Zverev auf. Warum nicht diese Zusammenarbeit intensivieren? Als Becker von 2013 bis 2016 Trainer von Djokovic war, gewann der Serbe 25 Titel, darunter sechs Grand-Slam-Turniere.

Der Fokus von Becker lag damals nicht darauf, die Vor- oder Rückhand von Djokovic zu verbessern. Er unterstützte ihn vor allem mental, wie Becker später erklärte. Genau hier könnte er auch Zverev helfen.

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Andy Murray hat das geschafft, wovon Zverev träumt

Falls Becker nicht zur Verfügung steht, gäbe es mit Andy Murray noch eine Alternative. Dessen Zusammenarbeit mit Djokovic endete erst im Mai. Der Brite schaffte etwas, wovon Zverev träumt. In einer Zeit, die von Roger Federer, Rafael Nadal und Djokovic dominiert wurde, gewann er drei Grand-Slam-Turniere.

Seinen letzten Grand-Slam-Titel holte Murray übrigens im Alter von 29 Jahren. Danach verlor er den Anschluss an die Weltspitze. Auch dieses Beispiel lässt erahnen, dass einem Spieler wie Zverev die Zeit davonläuft.

Die Veränderung muss also jetzt geschehen.

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