Zrinjski Mostar - Rapid Wien - Liveticker

Fazit: Mostar feiert dank eines Last-Minute-Eigentors durch Cvetković den Einzug ins Play-off, Rapid bleibt zwar nicht punktelos, aber Letzter der Conference-League-Gruppenphase. Dabei war man in Abschnitt zwei wesentlich besser, wenngleich kein zweiter Treffer mehr gelang. Dass es am Ende wieder zu keinem Sieg reichte, passt nur allzu gut in diese 2. Jahreshälfte bei Rapid.

Tooor für Zrinjski Mostar, 1:1 durch Nenad Cvetković (Eigentor)
In einer Phase, in der Mostar nicht mehr viel einzufallen schien, gelingt dank kräftiger Mithilfe von Rapid doch noch der Ausgleich und vermutlich der Aufstieg ins Playoff, Abramović kommt über rechts, bleibt im Duell mit Weixelbraun Sieger und spielt eigentlich viel zu scharf zur Mitte, wo ohnedies niemand stand, der den Ball hätte abnehmen können - muss auch niemand, denn der eingewechselte Cvetković bugsiert den Ball ins eigene Tor.

Nachspielzeit: Es werden 4 Minuten nachgespielt.

Stand jetzt fehlt Mostar ein Punkt auf die Top-24, der würde bereits reichen, dank des Torverhältnisses. Doch noch führt Rapid, das die rote Laterne abgegeben hat und auf Platz 34 vorgerückt ist. Unterdessen versucht Antiste den Keeper zu umkurven, schaut dabei aber nicht sehr souverän aus, wird von den Beinen geholt, doch kein Elfer, denn es war sowieso Abseits davor.

Mbuyi und Amane mit einer guten Aktion, die zwar nur mit einem Schuss ans Außennetz endete, aber immerhin ein offensives Lebenszeichen war.

Gelbe Karte für Duje Dujmović (Zrinjski Mostar)
Mit der Sohle voraus gings gegen den Gegenspieler; etwas Frust war da wohl auch dabei, ob der bisherigen Glücklosigkeit bei den Hausherren.

Gelbe Karte für Furkan Demir (Rapid Wien)
Demir lässt seinen Körper stehen, sein Gegenspieler fällt drüber - die logische Konsequenz: Gelb!

Super Haken nach innen von Wurmbrand im Sechzehner, doch der Abschluss aufs lange Eck verzieht ihm ein wenig, es hätte jedoch gereicht, wäre da nicht noch ein Verteidiger im letzten Moment dazwischen gegangen.

Riesenchance für die Bosnier, Pranjić tankt sich auf der linken Seite durch, legt quer, doch statt das Zuspiel einzuschieben, vertändelt der Abnehmer den Ball; der Nachschuss an der Strafraumgrenze geht dann weit übers Ziel.

Der Ex-Lustenauer Mikić kommt über rechts in den Strafraum, schafft es bis an die Fünferraumkante, doch sein schwächerer linker Fuß und der steile Winkel machten es schwierig für ihn, der Ball zieht deutlich drüber.

Mamic probiert es aus der Distanz, der Ball geht jedoch weit übers Tor. Davor wurde er von Schöller aber beinahe von den Beinen geholt, die Aktion wäre auch wesentlich gefährlicher gewesen für Rapid, nachdem Schöller schon Gelb gesehen hat.

Gelbe Karte für Jakob Schöller (Rapid Wien)
Sein Gegenspieler enteilte ihm, Schöller wusste sich nur noch mit einem Foul zu helfen.

In Mostar wird wieder gespielt, es gab auch sogleich die erste Ecke für die Hausherren, aber Schöller klärte umgehend.

Fazit: Rapid geht mit einer guten Aktion in Führung und bringt diese auch in die Pause. Dabei hatte Mostar viele Abschlüsse, am Ende waren es 20:8, doch nur wenige davon gingen auch wirklich aufs Tor. Bleibt abzuwarten, ob von Rapid offensiv noch was kommt und die Hausherren in der Pause einen kräftigen Schluck Zielwasser zu sich nehmen.

Die Bosnier machen mächtig Druck, hatten in diesen drei Minuten Nachspielzeit gleich mehrere Ecken und Halb-Chancen, scheitern aber stets am krönenden Abschluss.

Wieder Zrinjski, doch die Rapid Defensive kann gerade noch einen Abschluss wenige Meter vor Helds Tor abfangen.

Nachspielzeit: Es werden 4 Minuten nachgespielt.

Erste Ecke der Gastgeber spät in Hälfte eins und die wird unangenehm, weil Mostar gleich zweimal den Ball in die Wiener Menschenmasse drischt. Am Ende gibt es erneut Ecke, ohne, dass diese aber gefährlich wurde. Rapid sah bei der ersten Corner-Gelegenheit abermals nicht gut aus, fehlende Aufmerksamkeit, schlechtes Stellungsspiel, man profitiert hier sicherlich auch sehr davon, dass die Hausherren sehr wenig aus ihren Aktionen machen.

Ein spielerischer Augenschmaus ist das von beiden Seiten nicht, viele Fehler sowohl bei Mostar als auch bei den Wienern, wobei Rapid vor allem beim Herausspielen von hinten große Schwächen zeigt.

Held mit der Fußabwehr, allerdings war zuvor eine Abseitsstellung dabei.

Rapid vergisst bei dieser Aktion im eigenen Strafraum völlig auf den Rückraum, Bilbija bekommt den Ball, steht dabei mit dem Rücken zum Tor, sieht allerdings, dass Ivancic an der Sechzehnergrenze völlig allein steht und legt für diesen auf, der Abschluss war dann zwar bei weitem nicht so gefährlich wie er sein hätte können, dennoch sehr unangenehm das Ganze und keine gute Abwehrleistung der Rapidler.

Abgesehen vom Tor war von den Wiener offensiv aber ebenfalls relativ wenig zu sehen, meist sind es die Hausherren, die das Spiel machen. Wirkliche Abschlüsse verzeichnen die Bosnier allerdings auch nicht.

Die Schwächen in Rapids Defensive sind aber auch heute wieder offenkundig, immer wieder verliert man aus Schlampigkeit im Halbfeld den Ball, was den Hausherren dann gefährliche Gegenaktionen ermöglicht.

Mostar versuchte nun Druck aufzubauen, das endete nun mit einem Foulspiel und einem Freistoß im Halbfeld, aber die hohe Hereingabe der Bosnier in den Rapid-Sechzehner geht and Freund und Feind vorbei, ins Out.

Tooor für Rapid Wien, 0:1 durch Louis Schaub
Da plätschert das Spiel so dahin und plötzlich sind die Wiener in Führung. Ein starker Angriff reicht dazu, ausgeführt über einen guten Antritt von Amane über die rechte Seite, Demir führt dann fort und flankt präzise in den Strafraum an die erste Stange auf Schaub, der gekonnt ins lange Eck verlängert.

Das Spiel rennt mittlerweile wieder, aber sehr gemählich; unterdessen kündigt sich ein Wechsel bei den Hausherreen an. Ganz unversehrt ist Cuze, der zuvor behandelt wurde, offenbar nicht geblieben.

Momentan ruht das Spiel aufgrund einer Behandlungspause bei den Hausherren.

Auf der Gegenseite zwingt Gulliksen mit einem Schuss Keeper Karačić zur Seitenabwehr, die Folge: ein Eckball, der aber nicht gefährlich wird.

Erste tolle Aktion der Hausherren, aber Hedl bewahrt Rapid vor einem Rückstand. Ausgang war eine schlampige Aktion der Wiener im Spielaufbau am Mittelkreis, Mostar setzt zum Gegenstoß über Ivančić, der zum Fünfer auf Bilbija flankt, und der scheitert dann aus wenigen Metern an Hedl.

Der Ball rollt!

Dass das viel zu wenig ist angesichts der vielen, nicht gerade günstigen Neuerwerbungen liegt auf der Hand. Von diesen schafften es auch in Mostar nicht allzu viele in die Startelf. Genauer gesagt ein einziger: Gulliksen. Andere wie Antiste oder Tilio sitzen auf der Bank, wiederum einige, etwa Dahl oder Horn fehlen verletzungsbedingt. Auch der Kapitän, Matthias Seidl, kann heute nicht mitwirken, er fehlt wegen einer Sperre. Dazu kommen viele weitere Ausfälle, unter anderem Raux-Yao oder Bolla.

Interims-Coach Kulovits kann einem ob der Vielzahl an Baustellen beinahe schon leidtun. Egal ob Offensiv oder Defensiv, die Zahlen sind ernüchternd. So kassierte Rapid in den letzten neun Pflichtspielen mindestens je einen Gegentreffer, während im selben Zeitraum auf der anderen Seite des Balles nur sieben Tore gelangen.

Dieses Erfolgserlebnis haben die Hütteldorfer auch dringend nötig. Selbst gegen den formschwachen Tabellenletzten der Liga, BW Linz, wollte vergangenes Wochenende nicht mehr als ein 1:1 herausspringen. Es war das achte sieglose Spiel in den vergangenen 10 Pflichtspielen. Blickt man gar die jüngsten 17 Partien zurück, als die Krise mit einem Remis gegen den GAK begann, sind es sogar nur deren drei!

Obwohl es sportlich für die Elf von Interims-Coach Stefan Kulovits gelaufen ist, soll mit einem Dreier zumindest die Blamage, als punktloser Letzter auszuscheiden, abgewendet und die Seuchen-Saisonhälfte mit einem kleinen Erfolgserlebnis beschlossen werden.

Die kriselnden Wiener sind heute auf den ersten Punktgewinn in der laufenden Conference-League-Saison aus. Dabei handelt es sich allerdings nur noch um einen rein symbolischen Wert, ist das Erreichen der Play-off-Ränge doch längst nicht mehr machbar. Anders bei den heutigen Gastgebern, denen gerade mal ein Punkt aufs Play-off fehlt.