Klima-Protest bei Ski Weltcup
Ski Weltcup: Handgreiflichkeiten gegen Klima-Aktivisten
- Aktualisiert: 23.11.2023
- 15:18 Uhr
- SID
Klima-Aktivisten sorgen beim Slalom in Gurgl für einen Eklat. Die Athleten reagieren wütend, es kommt zu Handgreiflichkeiten.
Felix Neureuther schäumte.
"Herrschaftszeiten!", schimpfte der TV-Experte am "BR"-Mikrofon über die Klima-Aktivisten der "Letzten Generation" im Zielraum von Gurgl, "das ist so ein Krampf, das braucht's überhaupt nicht, das hat im Sport nicht zu suchen!"
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Und weil Henrik Kristoffersen genauso dachte, sah er angesichts all des orangefarbenen Aktivisten-Pulvers im blütenweißen Schnee rot.
"Verdammte Idioten", schimpfte der Slalom-Weltmeister, "die zerstören das Rennen!"
In seiner Raserei wollte der Norweger den Protestlern an die Gurgel, zwei Ordner konnten ihn mit Müh und Not davon abhalten.
Sein Teamkollege Sebastian Foss Solevaag hatte mehr Erfolg: Der frühere Weltmeister stapfte kurz entschlossen in den Zielraum und zerrte einen der drei Umweltschützer durch den Schnee.
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Straßer nach Fehler enttäuscht
Linus Straßer sah dem chaotischen Treiben beim ersten Männer-Rennen des Ski-Winters hilflos zu - und war ein bisschen geknickt.
Allerdings in erster Linie wegen eines "ziemlich dummen" Fehlers im ersten Lauf. Platz neun in Österreich nannte er "sehr enttäuschend".
Doch aufgrund seiner Aufholjagd im von den Aktivisten für knapp zehn Minuten unterbrochenen Finale konstatierte er versöhnlich: "Ich bin auf einem guten Weg."
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Neureuther: "Würde mich dermaßen aufregen"
Der Sport aber, der Heimsieg von Manuel Feller oder Rang 15 von Sebastian Holzmann ("Ich kann's besser") etwa, rückten ob der chaotischen Szenen in den Hintergrund.
Als der Österreicher Marco Schwarz, Fünfter nach dem ersten Durchgang, seinen zweiten Lauf ins Ziel gebracht hatte, brach dort der Tumult los. Drei Demonstranten hielten ein Banner mit der Aufschrift "Hört auf den Klimarat" in die Höhe und verstreuten besagtes Pulver.
"Solche Leute wollen wir hier nicht haben. Das sollte Konsequenzen haben", schimpfte Kristoffersen über die "respektlose" und "abscheuliche" Aktion.
Sein Ärger war auch deshalb so groß, weil sein junger Kollege Alexander Steen Olsen wegen des Protests lange oben warten musste.
"Wenn ich jetzt am Start stehen würde, würde ich mich so dermaßen aufregen", schimpfte auch Neureuther. "Wir wissen alle, wie wichtig die Klimathematik ist", aber "sie sollen von mir aus friedlich protestieren. Lasst uns reden oder was weiß ich."
Störaktion aus purer Verzweiflung
Zumal Gurgl, das seine Weltcup-Premiere feierte, als "grünes Event" gilt.
Die Störaktion, beteuerte eine Aktivistin im "ORF" mit tränenerstickter Stimme, sei aus purer Verzweiflung entstanden.
"Es geht nicht gegen die Skifahrer und Sportler oder die Fans", sagte sie, "aber wenn wir jetzt nichts machen, steuern wir einer großen Klima-Katastrophe entgegen."
FIS-Renndirektor schmunzelt: "Wikinger regeln"
FIS-Renndirektor Markus Waldner bekannte, man sei von der Aktion überrascht worden. "Wir hatten viel Polizei hier, aber nicht an den richtigen Stellen."
Aber wie er gehört habe, ergänzte Waldner mit Blick auf Kristoffersen und Foss Solevaag schmunzelnd, "haben ein paar Wikinger die Sache geregelt".