Zehn WWE-Momente, die an Geschmacklosigkeit kaum zu übertreffen sind
Zehn WWE-Momente, die an Geschmacklosigkeit kaum zu übertreffen sind
Seit fast 60 Jahren existiert die größte Wrestling-Liga der Welt WWE. Von Stars wie Hulk Hogan oder Dwayne "the Rock" Johnson, über die kaum jugendfreie Attitüde Ära bis hin zu den heutigen Shows ohne Publikum ist viel passiert. Einige dieser gescripteten Momente sind dabei wenig ruhmreich. Ganz im Gegenteil. Sie übersteigen die Grenzen des guten Geschmacks bei Weitem. Die Liga steht deswegen seit Jahren immer wieder in der Kritik. Auch bei der Großveranstaltung Extreme Rules schlägt die WWE ziemlich über die Stränge. ran.de zeigt euch zehn Momente, bei denen die WWE jeglichen Sinn für Geschmack verliert.
"Eye for an Eye"-Match
Der jüngste WWE-Skandal. Bei Extreme Rules treffen die beiden Wrestler Seth Rollins und Rey Mysterio auf dem (bisherigen) Höhepunkt ihrer Hassfehde aufeinander - in einem "Eye for an Eye"-Match (zu Deutsch etwa: Auge um Auge). Gewinner ist derjenige - und das ist kein Witz - der dem anderen zuerst den Augapfel aus der Augenhöhle reißt. Es ist Rollins, dem am Ende dieses "Kunststück" gelingt. Für kurze Zeit ist ein blutiger (falscher) Augapfel im TV zu sehen. Um die Inszenierung abzurunden, übergibt sich Rollins an der Ringseite. Und spricht damit wohl vielen Zuschauern aus der Seele.
The Katie Vick Incident
Es gibt vieles, was sich Wrestling-Fans sehnlichst wünschen: Eine ähnlich spannende Fehde wie Gargano vs. Ciampa, einen Rücktritt Vince McMahons, ein Story-Telling wie bei NJPW. Was sich sicherlich keiner wünscht: Die angedeutete sexuelle Handlung eines Wrestlers mit einer toten Frau in einem Sarg. Dabei handelt es sich natürlich nicht um eine echte Frau, sondern um eine Schaufensterpuppe, die die fiktive Person Katie Vick verkörpert. Das macht das Ganze aber auch nicht besser. So geschehen bei einer Fehde zwischen Triple H und Kane aus dem Jahr 2002. Komplett drüber!
Umgang mit dem Tod von Eddie Guerrero
Die WWE benutzt häufig reale Begebenheiten, um sie in ihre Storys einzubauen. Fast immer ist das in irgendeiner Form geschmacklos. Nach dem Tod von Eddie Guerrero ist es das in besonderer. Der beliebte Ausnahmekönner stirbt im Jahr 2005 überraschend an einer Herzinsuffizienz. Die WWE und andere Wrestling-Ligen widmen ihm in der unmittelbaren Folge mehrere Abende und Shows. Das Leben Guerreros hält die WWE allerdings nicht lange in Ehren. Die Liga kommt immer wieder mit Storylines auf, die sich auf Eddie Guerrero beziehen und provoziert dabei mit zahlreichen Tiefschlägen, um ihre Wrestler vor dem Publikum als anständige Bösewichte zu verkaufen. Der wohl berühmteste: Randy Ortons Worte gegen Rey Mysterio. Guerrero würde demzufolge nicht aus dem Himmel auf sie herabschauen, sondern in der Hölle schmoren. Alles für die Quote ...
Zwangsehe, Fehlgeburt und Baby-Punt
Es wird widerlich. In einer Fehde zwischen Matt Hardy, Kane und Lita, die ohnehin schon völlig drüber ist, da es um die Schwangerschaft nach einer Vergewaltigung und eine Zwangs-Ehe geht, kommt plötzlich auch noch Snitsky dazu. In einem Match gegen Kane sorgt der dafür, dass es bei Lita nach einer verunglückten Aktion zu einer Fehlgeburt kommt. Kurze Zeit später erklärt er, dass das nicht seine Schuld ist und puntet in NFL-manier das (selbstverständlich Fake-) Baby ins Publikum. Kein Witz!
Tim Whites wöchentlicher Suizid-Versuch
Tim White ist eine WWE-Legende. Denn er ist es, der beim berühmten "Hell in a Cell"-Aufeinandertreffen zwischen Mankind und dem Undertaker das Match als Referee leitet. Beim (ungeplanten) Fall von Mankind durch die Decke des Käfigs ist White schon drauf und dran, das Match aus gesundheitlichem Bedenken abzubrechen. Mankind fleht in aber an, es nicht zu tun (keine Story-Line. Wirklich so geschehen). White muss wenig später von seiner Tätigkeit als Referee zurücktreten, da er sich schwer an der Schulter verletzt. Drei Jahre später bringt die WWE ein wöchentliches Segment heraus, bei dem sich White Woche für Woche versucht, selbst umzubringen, dabei aber immer wieder scheitert. Sie nennen das damals "Lunchtime Suicide".
Der "Down Syndrom"-Wrestler Eugene
Wer Eugene nicht kennt, wird beim nun Folgenden vermutlich schockiert sein. Eugene ist der (ausgedachte) Name eines WWE-Wrestlers, dem man die Rolle einer Person mit Down Syndrom gibt. Nick Dinsmore, der Eugene verkörpert, erfreut sich dabei bester Gesundheit. Die WWE benutzt den Charakter Eugene häufig wegen seiner Hilflosig- und Gutgläubigkeit, in der Hoffnung, er käme damit gut beim Publikum an. Es wirkt eher wie eine Karikatur.
Der Big Boss Man wird gehängt
Wir schreiben das Jahr 1999. Genauer: März. Noch genauer: WrestleMania XV. Der Undertaker besiegt in einem "Hell in a Call"-Match den Big Boss Man. Soweit nichts Besonderes. Der Skandal erfolgt im Anschluss, als der Undertakter einen von der Stadiondecke herabgelassenen Strick um den Hals des Big Boss Man legt und befiehlt, ihn heraufzuziehen. Klingt makaber. Ist es auch. Der (natürlich gesicherte) Big Boss Man wird im Anschluss auf einer Trage liegend abtransportiert.
Reale Konflikte für Hass-Reaktionen nutzen
Es ist so eine Sache mit der Realität bei der WWE. Manchmal ist sie der Liga komplett egal, wie beim "Firefly Fun House"-Match bei WrestleMania 36. Andere Male ist es ihr wiederum enorm wichtig, so realitätsnah wie möglich zu sein. Bei einer Show in Saudi Arabien 2018 müssen die beiden iranisch-amerikanischen Wrestler Ariya and Shawn Daivari eine Live-Ansprache abhalten, in der sie den Iran preisen und Saudi Arabien verunglimpfen. Heftige Hass-Reaktionen des Publikums sind die Folge. Und bahnbrechender Jubel als vier Wrestler aus Saudi Arabien die beiden im Anschluss (das Drehbuch befolgend) verprügeln. Reaktionen, wie sie sich die WWE genau so erhofft - und dabei bewusst auf den realen Konflikt zwischen dem Iran und Saudi Arabien anspielt. Im Anschluss der Show erhalten die beiden iranisch-stammenden Wrestler allerdings zahlreiche reale Morddrohungen und müssen mehrfach offiziell erklären, dass es sich dabei nur um ein Show-Segment handelt.
Al Snow muss seinen Hund essen
Es klingt exakt so eklig wie es auch ist. Nach einer (wirklich dämlichen) Fehde gegen den Big Boss Man, bei der dieser den Hund Snows entführt, kommt es zum großen Aufeinandertreffen. Der Gewinner darf den Hund behalten. Der Big Boss Man gewinnt, Snow bekommt seinen Hund nicht wieder. Naja, nicht ganz. Bei einem späteren TV-Segment, bei dem der Big Boss Man Snow in sein Hotel zum Essen einlädt, erhält Snow seinen Hund wieder. Allerdings unfreiwillig. Er ist Teil des Essens. (Symbolbild)
Das geschmackloseste Interview der TV-Geschichte
Am 5. Oktober 1997, dem Vorabend der WWE Großveranstaltung "In Your House - Badd Blood", verstirbt WWE-Wrestler Brian Pillman an Herzversagen in Folge von Schmerzmittelmissbrauch. Er hinterlässt eine schwangere Ehefrau, drei eigene und zwei Stiefkinder. In der darauffolgenden RAW-Ausgabe kündigt WWE-Boss Vince McMahon ein Exklusiv-Interview mit Pillmans Witwe Melanie an - keine 24 Stunden nach dem realen Tod ihres Ehemanns. Die völlig überforderte Melanie Pillman wird dabei mit Fragen über die Drogenabhängigkeit ihres Mannes gelöchert und auf die Schwierigkeit, so viele Kinder alleine erziehen zu müssen, angesprochen. Nahaufnahmen ihres verweinten Gesichts untermalen das Ganze. Es. Ist. Widerlich!