American Football
NFL Draft 2025: Ashton Jeanty - größtes Running Back-Versprechen seit Saquon Barkley?
- Aktualisiert: 02.04.2025
- 12:29 Uhr
- Daniel Kugler
Ashton Jeanty verpasste in der vergangenen College-Saison einen Fabelrekord nur knapp. Vor dem Draft wird der Hype um den Running Back immer größer.
Der NFL Draft 2025 ist nur noch einige Wochen entfernt.
Während im Vorfeld der Talente-Ziehung häufig die Quarterbacks das Geschehen bestimmen, fällt in diesem Jahr der Name eines Running Backs immer häufiger in der Diskussion um mögliche Top-Picks: Ashton Jeanty.
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In seinem dritten Jahr an der Boise State lieferte der 21-Jährige bärenstarke Leistungen ab und führte den College Football in den Kategorien Carries (374), Rushing Yards (2.601) und Rushing Touchdowns (29) im landesweiten Ranking an.
Beinahe wäre ihm sogar eine historische Saison gelungen, denn der Rekord von Barry Sanders mit 2.628 Rushing-Yards aus dem Jahr 1988 wurde nur knapp verpasst.
Das Wichtigste in Kürze
Der 1,74 m große und ca. 96 kg schwere Athlet belegte bei der Wahl zur Heisman Trophy 2024, der Auszeichnung für den besten College-Spieler, den zweiten Platz hinter Cornerback/Wide Receiver-Multitalent Travis Hunter.
Entsprechend hoch ist das mediale Interesse an Jeanty in den vergangenen Wochen. Der in Jacksonville geborene, aber in Frisco, Texas aufgewachsene Spieler wird in zahlreichen Mock Drafts der US-Experten als bester Spieler auf seiner Position gerankt.
Ashton Jeanty: Mysterium im Vorfeld des Drafts
Mit Blick auf den Draft nutzen die meisten Rookies die Chance, sich beim Scouting Combine nochmals den NFL-Scouts zu präsentieren. Jeanty lehnte die Teilnahme an den Übungseinheiten auf dem Spielfeld bei dem Event im letzten Monat jedoch ab.
Und auch bei seinem Pro Day an der Boise State ließ der Youngster gleich mehrere Einheiten aus, darunter den 40-Yard-Dash und das Bankdrücken. Stattdessen zeigte er sich nur bei einigen Running-Back Drills und fing Pässe von Quarterback Maddux Madsen. Jeanty ließ dabei nur einen Pass in den Receiving-Übungen fallen.
In den sozialen Medien gingen daraufhin Clips von seiner beeindruckenden Physis viral und dürften den Hype um seine Person noch weiter ankurbeln.
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Eine Frage blieb jedoch im Raum: Warum Jeanty so kurz vor dem Draft überhaupt ein Geheimnis um seine Person macht und sich rar in Aktion zeigt? Die Antwort darauf gab der Athlet wenig später selbst und zeigte sich selbstbewusst. "Ihr könnt euch (die Filmaufnahmen, Anm. d. Red.) anschauen und sehen, was ich mache. Es gibt nicht wirklich viele Fragezeichen in meinem Spiel, besonders als Läufer mit dem Ball."
Und weiter: "Die wettbewerbsorientierte Seite in mir will da rausgehen und die Übungen machen. Aber ob es mir dabei wirklich hilft oder nicht, ist eine andere Frage. Das war wirklich die Entscheidung", führte der Youngster weiter aus.
Ashton Jeanty unterstreicht Dual-Threat-Skills
In der Saison 2024 hatte Jeanty nur 14 Pässe für 155 Yards gefangen, 2023 jedoch 43 Pässe für 569 Yards.
Seine zurückgehenden Receiving-Stats legen nahe, warum er die anwesenden NFL-Scouts beim Pro Day nochmals daran erinnern wollte, dass er weit mehr als nur ein reiner Läufer ist.
Und der gewagte Plan mit dem Verzicht auf einzelne Disziplinen hat sich offensichtlich nicht zu seinem Nachteil ausgewirkt.
Wie "ESPN"-Reporter Jeremy Fowler berichtet, war das Feedback von mehreren Scouts, dass Jeanty "eindeutig einer der komplettesten Prospects sowohl auf als auch neben dem Platz" sei. Er habe einen "ausgeprägten Charakter, gepaart mit dem offensichtlichen Talent".
Ashton Jeanty: Vergleiche mit Saquon Barkley
Aufgrund seines hohen Workloads am College und auch seiner physischen Verfassung wird Jeanty immer wieder mit Stars wie Saquon Barkley, der 2018 an Position zwei von den New York Giants verpflichtet wurde, verglichen.
Nach dessen Fabel-Saison, die im Super Bowl-Titel mit den Philadelphia Eagles mündete, hat Barkley die in den letzten Jahren stark gesunkenen Aktien der Running Back-Position wieder deutlich erhöht. Dies sieht auch Jeanty.
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"Saquon hat einen großartigen Job gemacht und alle Running Backs in Szene gesetzt", betonte er beim Combine. "Es ist eine großartige Zeit, um in diese Liga zu kommen. Wie ich sehen kann, steigt der Wert von Running Backs definitiv wieder an. Nicht nur bei ihm und all den anderen, die in der NFL Außergewöhnliches leisten, sondern auch hier in meiner Draft-Klasse."
Als Inspiration für sein Spiel nannte Jeanty im Interview mit "FOX Sports" kürzlich zudem die Skills von mehreren aktuellen und ehemaligen Star-Running-Backs der NFL: Den harten und physischen Laufstil von Ex-Seahawks-Powerhouse Marshawn Lynch. Die Receiving-Fähigkeiten aus dem Backfield von Saints-Star Alvin Kamara. Derrick Henrys Stiff-Arm-Künste. Die Wendigkeit von Ikone Barry Sanders.
Ashton Jeanty: Welche Teams in Frage kommen
Neben seinen sportlichen Fähigkeiten sieht Jeanty sich besonders durch seinen Charakter vor seiner Konkurrenz: "Ich arbeite härter als die anderen, aber ich bleibe bescheiden. Ich strebe immer danach, mehr zu erreichen."
Aussagen, die man bei interessierten Teams mit Freude zur Kenntnis genommen haben dürfte.
Vor einiger Zeit viel häufiger der Name der Dallas Cowboys in Bezug auf die Running-Back-Hoffnung, die Franchise besitzt allerdings nur den 12. Pick in der ersten Runde. An dieser Position sollte Jeanty mit großer Wahrscheinlichkeit aber bereits vom Board sein.
Auch die Chicago Bears, die an Position zehn picken, werden immer wieder mit dem Spieler in Verbindung gebracht. In zahlreichen Mock Drafts gelten mittlerweile aber die Las Vegas Raiders, die den 6. Pick besitzen, als Top-Favorit auf den Youngster.
Die Franchise aus der Zockerstadt hatte in der vergangenen Saison die schlechteste Rushing Offense der gesamten Liga und könnte ein Workhorse a la Jeanty daher dringend gebrauchen. Neben dem neuen Head Coach Pete Carroll und dem per Trade von den Seattle Seahawks verpflichteten Quarterback Geno Smith könnte die Running-Back-Hoffnung den Umbruch in Las Vegas weiter vorantreiben.
Der Spieler selbst hat sich derweil noch auf kein Team eingeschossen, auch wenn er die Möglichkeit zur Rückkehr in seine Heimat Texas im Hinterkopf hat. "Man will zur richtigen Organisation gehen, die zu einem passt. Aber auch eine großartige Gruppe von Spielern um sich haben."