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NFL - Tom Brady und die Las Vegas Raiders: Ex-Trainer Antonio Pierce packt aus
- Veröffentlicht: 18.09.2025
- 21:36 Uhr
- Andreas Reiners
Tom Bradys Rolle als Minderheitseigener bei den Las Vegas Raiders sorgt aktuell für Diskussionen in der NFL. Ex-Raiders-Coach Antonio Pierce teilt jetzt einen offenen Einblick.
In der NFL geht es nicht nur um Sport, sondern auch um Politik.
Deshalb werden die Äußerungen rund um Tom Brady und seine Rolle bei den Las Vegas Raiders umso weichgespülter, je mehr man sich der Franchise nähert.
Dass Brady in Week 2 beim Spieltagsabschluss der Raiders in der Trainer-Box saß und ein Headset trug, um die Kommunikation während des Spiels zwischen Trainern und Mannschaft zu verfolgen, sorgte für Diskussionen. Kritiker sehen einen Interessenkonflikt.
Nun hat sich Antonio Pierce geäußert. Er war ab 2022 Trainer der Raiders, erst für die Linebacker, ab 2023 auch als Head Coach. Was bedeutet, dass er es erlebt hat, wie Brady bei der Franchise einstieg und wie sich die Zusammenarbeit mit der Quarterback-Legende damals gestaltete.
"Was wir hier sehen, ist beispiellos", sagte Pierce bei SiriusXM Mad Dog Radio. "Ganz ehrlich, ich glaube, ich würde mich unwohl fühlen, wenn es andersherum wäre. Denn hier geht es nicht um irgendeine Person. Tom Brady ist die absolute Elite, einer der größten Quarterbacks, einer der größten Spieler überhaupt."
Das Wichtigste in Kürze
Tom Brady sorgt Informationen auf
Was Pierce meint: Brady saugt als TV-Experte Informationen auf, ob beim Training oder in Produktionsbesprechungen. Diese Hinweise nimmt er dann mit zu den Raiders. "Es wäre naiv zu glauben, dass er diese Eindrücke nicht mit den Raiders teilt – wir haben uns schließlich auch über gewisse Dinge unterhalten", verriet Pierce.
Dabei ging es laut Pierce darum, wie man die Raiders auf Kurs bringt. Die Zusammenarbeit lief aber nur ein paar Monate. Im Oktober 2024 stieg Brady offiziell ein, im Januar 2025 war Pierce weg. Er weist darauf hin, dass Brady in der zurückliegenden Offseason deutlich mehr involviert war.
"Ich denke, dieses Jahr hat er die Mannschaft mitgebaut. Viele Entscheidungen gehen auf ihn zurück. Selbst meine Entlassung, das war wohl einer seiner Calls. Und auch bei Pete Carroll oder Geno [Smith] ist er tief involviert. Vielleicht hätte mir das letztes Jahr geholfen – aber da hatte ich Tom in dieser Form nicht an meiner Seite", sagte Pierce.
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Dass die Folgen der beiden Verpflichtungen als Minderheitseigner und TV-Experte teilweise heruntergespielt werden, kann Pierce nachvollziehen.
"Jeder wird dir die politische Antwort geben und sagen: 'Ach, das ist kein großes Ding'", meinte Pierce weiter. Er nennt das "Bullshit. Wenn du und ich ein Spiel kommentieren würden, würde man uns gegenüber alles geheim halten. Aber jetzt hast du da einen Minderheitsgesellschafter, einen der größten Spieler überhaupt – jemand, der das Spiel versteht, es lesen kann. Und der hat nun mal ein Interesse an den Raiders."
Er wisse nicht, welche Regeln die NFL für Tom Brady aufgestellt habe, sagte er: "Aber ich weiß, dass er für uns bei den Raiders schon damals ein enormer Gewinn war. Und ich bin überzeugt, dass er es auch künftig sein wird – für ihn selbst und für die Raiders."
Die Liga erklärte am Dienstag, dass Brady gegen keine Regeln verstoßen habe: "Es gibt keine Vorschriften, die es einem Teambesitzer verbieten, während eines Spiels im Coaching-Booth zu sitzen oder ein Headset zu tragen", so NFL-Sprecher Brian McCarthy.