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Krimi gegen Doncic und Co.

Basketball-EM - Deutschland im Halbfinale: Jetzt muss der Titel folgen - ein Kommentar

  • Veröffentlicht: 10.09.2025
  • 23:12 Uhr
  • Chris Lugert

Der Titeltraum lebt weiter. Deutschland steht bei der Basketball-EM im Halbfinale und beweist Qualitäten, die schlussendlich eigentlich zum Titel führen müssen. Ein Kommentar.

Von Chris Lugert

Das Unmögliche möglich machen. Situationen vollenden, die eigentlich ausweglos erscheinen. Um gestärkt daraus hervorzugehen.

Normalerweise eine theoretische Phrase, doch im Viertelfinale der Basketball-EM zwischen Deutschland und Slowenien (99:91) gab es einen Bildbeweis, der treffender kaum sein konnte.

Unmittelbar vor Ende des dritten Viertels eroberte Tristan Da Silva einen Defensiv-Rebound beim Stand von 67:74, doch es waren nur noch vier Sekunden auf der Uhr. Unmöglich, noch einmal unter den slowenischen Korb zu kommen. Unmöglich eigentlich, zu punkten. Aber nur eigentlich.

Es folgt, was in Basketballspielen oft passiert. Ein Verzweiflungswurf von der Mittellinie, um irgendwie vor der Sirene doch noch für Punkte zu sorgen. Meistens klappt das nicht. Doch Tristan Da Silva hatte das Glück - und das Händchen - auf seiner Seite. Und wie Mo Wagner es bei "MagentaSport" nannte: "Da waren die Basketball-Götter auf unserer Seite."

Der Wurf fiel mit Unterstützung des Bretts tatsächlich, statt sieben Punkten Rückstand waren es nur noch vier. Und dieser Moment veränderte das gesamte Spiel.

Denn im letzten Viertel, offenbar von jenem Da-Silva-Moment angezündet, dominierte das deutsche Team. Und gewann schließlich nach einer Demonstration von Geschlossenheit, Moral und Widerstandsfähigkeit.

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Entscheidender Schritt Richtung Titel?

Lange lief das Team um Kapitän Dennis Schröder einem Rückstand hinterher, anders als im Achtelfinale gegen Portugal stellte sich das Gefühl der Siegessicherheit lange nicht ein. Was auch an Ausnahmespieler Luka Doncic auf der anderen Seite lag.

Doch die deutsche Mannschaft kämpfte, biss sich ins Spiel zurück, angeführt von Isaac Ich-hole-mir-jeden-Ball Bonga. Dieses Spiel könnte am Ende der Schlüssel Richtung Titel sein.

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Denn erstmals in diesem Turnier musste die deutsche Mannschaft wirklich lange zittern, das Ausscheiden war bis quasi zwei Minuten vor dem Ende eine realistische Option. Doch die Nerven hielten. Dieses Team ist gefestigt, das wurde an diesem Abend deutlich.

Es war die eine Frage, die nach einer reibungslosen Gruppenphase und einem letztlich dann doch ungefährdeten Sieg gegen Portugal noch offen war: Wie geht die Mannschaft mit dem Druck um, wenn das Spiel lange nicht zu greifen ist?

Wer weiß, wie es ohne den Da-Silva-Wunderwurf ausgegangen wäre. Ohne diese Initialzündung. Doch es ist keine Schande, einen solchen Weckruf scheinbar zu benötigen. Wichtig ist, diesen Moment zu greifen und zu verlängern. Und das gelang herausragend.

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DBB-Team strotzt vor Selbstvertrauen

Dieses Spiel gegen die Slowenen verlangte letztlich alle Eigenschaften, die ein Spitzenteam zeigen muss, wenn es einen Titel gewinnen will und die die Deutschen auch bei der WM 2023 aufs Parkett gebracht haben: spielerische Qualität, gepaart mit Moral, Mentalität und - wenn man es denn mal braucht - dem gewissen Quäntchen Glück.

Und das Gefühl, auch gegen ein Team bestehen zu können, in dem scheinbar ein Außerirdischer spielt. Das könnte noch einmal wichtig werden, spätestens in einem möglichen Finale, wenn entweder Giannis Antetokounmpo oder der bislang sensationell aufspielende Alperen Sengün warten würden.

Zunächst aber geht es im Halbfinale gegen Finnland, das Wiedersehen nach dem Duell in der Gruppenphase. "So wie wir spielen, ist es extrem schwer, uns zu schlagen", stellte Schröder nach dem Sieg gegen Slowenien klar.

Selbstvertrauen - noch so eine Zutat, die es für den großen Triumph braucht. Deutschland hat alles beisammen, noch zwei Spiele sind zu gehen. Es riecht ein wenig nach EM-Titel - vor allem, wenn man die Basketball-Götter auf seiner Seite hat.

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