Darts-WM 2024: Chancen und Gegner der Deutschen in Runde drei - Hempel und Pietreczko heute gefordert
Darts-WM 2024: Die Chancen der Deutschen in Runde drei -Mammutaufgabe für Pietreczko
Es geht in die heiße Phase der Darts-WM, am 27. Dezember begann die 3. Runde des Turniers. Nach dem Aus von Martin Schindler und Gabriel Clemens sind nur noch Florian Hempel und Ricardo Pietreczko im Ally Pally am Start. ran blickt auf Chancen und Gegner der Deutschen.
Florian Hempel
"Wahnsinn, unglaublich. Wer hätte das gedacht", sangen bereits die Höhner und wird sich am Freitagabend vermutlich auch ein Großteil der Fans in London und vor den Bildschirmen gedacht haben. Dank einer unfassbaren Aufholjagd setzte sich Florian Hempel in Runde zwei nämlich gegen Dimitri Van den Bergh durch.
Florian Hempel
Gegen den Belgier, den Hempel bereits bei der WM 2022 ausschaltete, lag der Wahl-Kölner bereits mit 0:2 in den Sätzen hinten und hatte mehrere Match-Darts gegen sich. Danach drehte er aber auf, checkte unter anderem eine 151 und traf unfassbare 63 Prozent seiner Würfe auf Doppel. Letztlich war es vor allem die unfassbare Checkout-Quote, die den Unterschied machte - diese lag beim "Dreammaker" nur bei knapp 28 Prozent.
Florian Hempel
Um am Donnerstag (ab 13:45 Uhr im Liveticker bei ran) auch gegen seinen nächsten Gegner Stephen Bunting zu bestehen, wird er sich aber steigern müssen. Sein 91er-Average dürfte nicht reichen. Bunting brillierte gegen Ryan Joyce mit fantastischen 107 Punkten im Schnitt. Hempels Vorteil: Er weiß das Publikum hinter sich und hat durch den Zweitrunden-Erfolg Selbstbewusstsein getankt.
Ricardo Pietreczko
Nach seinem Überraschungserfolg bei den German Darts Championship mischt Ricardo Pietreczko auch den Alexandra Palace auf. In der ersten Runde wurde die schwache Mikaru Suzuki mit 3:0 bezwungen, in Runde zwei wurde "Pikachu" dann aber gefordert.
Ricardo Pietreczko
Es ging nämlich gegen Callan Rydz. Im Duell mit der Nummer 30 der Setzliste bewies Pietreczko sowohl gutes Timing als auch einen kühlen Kopf. Der Deutsche kam gut in die Partie, Rydz hatte Schwierigkeiten auf die Doppel, bekam diese aber in den Griff. Letztlich ging es bis in den Decider – dort holte sich der gebürtige Berliner das Break im zweiten Leg und zog dem Engländer den Zahn.
Ricardo Pietreczko
Nun wartet einer der Top-Favoriten auf den Titel: Luke Humphries. In Runde zwei kam der formstärkste Spieler der zweiten Jahreshälfte nach dem 3:0 gegen Lee Evans ungefährdet weiter. Gegen Humphries muss Pietreczko auf jeden Fall sein A-Game auspacken - gelingt ihm am Donnerstag im dritten Match der Spätsession (ab 20 Uhr im Liveticker bei ran) das und Humphries schwächelt, ist etwas drin.
Martin Schindler
Martin Schindler erlebte am Mittwoch einen Thriller ohne Happy End: Trotz einer 2:0-Satzführung unterlag der Strausberger dem Engländer Scott Williams nach einer Achterbahnfahrt der Gefühle im Londoner Alexandra Palace 3:4.
Martin Schindler
"Ich habe nicht viel falsch gemacht, nur minimal, ein bisschen", sagte Schindler nach dem Match frustriert. Auch wenn er mit 13 perfekten 180er-Würfen einen deutschen WM-Rekord aufstellte und unter dem Strich einen besseren Average als sein Gegner warf, reichte es am Ende nicht, um als zweiter Deutscher überhaupt in die Runde der letzten 16 einzuziehen.
Martin Schindler
Zunächst hatte Schindler mit zwei gewonnenen Sätzen an seinen überzeugenden Zweitrunden-Auftritt gegen den Niederländer Wattimena (3:1) angeknüpft, dann verlor er aber mit fünf verlorenen Legs in Folge den Faden. Erst nach der dritten Pause spielte Schindler wieder groß auf, musste sich in einem Match mit stetigen Richtungswechseln aber letztlich geschlagen geben.
Gabriel Clemens
Mit seinem Halbfinal-Einzug bei der vergangenen WM sorgte Gabriel Clemens für Furore und entfachte einen kompletten Hype. In diesem Jahr war für den "German Giant" in Runde drei bereits Schluss. Die Nummer 22 der Welt musste sich mit einem 1:4 deutlich dem Engländer Dave Chisnall geschlagen geben.
Gabriel Clemens
Clemens legte einen Fehlstart hin und kam überhaupt nicht in die Partie. Die Doppel-Quote des Saarländers lag zwischenzeitlich bei unter zehn Prozent - ein katastrophaler Wert. Sein routinierter Gegner konnte das Match von vorne spielen. Die Partie wurde so zu einer eindeutigen Angelegenheit - auch wenn Clemens mit dem gewonnenen vierten Durchgang kurzzeitig Hoffnung schöpfte.
Gabriel Clemens
"Weil ich scheiße gespielt habe - vor allem die ersten drei Sätze", begründete Clemens die Niederlage. "Es ist unheimlich schwer, ein 0:3 zu drehen." Nach dem Halbfinale bei der vergangenen Ausgabe muss der "German Giant" nun ein frühes Aus verdauen. "Es bringt auch nichts, wenn ich hier rumheule oder schreie. Ich werde nächstes Jahr wieder zurückkommen", sagte Clemens.
Die Drittrunden-Spiele der Deutschen im Überblick
Scott Williams - Martin Schindler 3:4
Dave Chisnall - Gabriel Clemens 1:4
Florian Hempel - Stephen Bunting (Donnerstag, 28. Dezember ab 13:45 Uhr)
Luke Humphries - Ricardo Pietreeczko (Donnerstag, 28. Dezember 3. Match der Abendsession ab 20 Uhr)
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