Eine Entscheidung sorgt für mächtig Diskussionen
FC Schalke 04: Nikola Katic - Torschütze und Rot-Sünder - das besondere Debüt des "Kriegers"
- Aktualisiert: 03.08.2025
- 11:33 Uhr
- SID
Nikola Katic spielt mit Gehirnerschütterung für Schalke und sieht Gelb-Rot. Der Fall überlagert den starken Saisonstart der Knappen
Nikola Katic fasste sein irres Schalke-Debüt inklusive Tor, blutiger Gehirnerschütterung und Gelb-Roter Karte in drei Worten zusammen.
"Immer alles geben", schrieb der beinharte Abwehrspieler nach einer Nacht unter ärztlicher Beobachtung auf Instagram. In den Kommentaren wurde der Neuzugang von S04-Fans für seinen Einsatz als "Krieger" und "Maschine" gefeiert.
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Allerdings warf das Geschehen rund um Katic auch viel Fragen auf.
Kurz vor Ende des Zweitliga-Eröffnungsspiels gegen Hertha BSC (2:1) war Katic nach einem Kopftreffer benommen auf den Rasen zurückgekehrt - gegen den Rat des Mannschaftsarztes, wie sich später herausstellte. Prompt unterlief dem Bosnier ein schwer zu erklärendes Handspiel, der folgende Platzverweis war alternativlos.
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"Ich glaube, er hat nicht gewusst, was er macht", sagte Trainer Miron Muslic, der Katic aus gemeinsamen Tagen bei Plymouth Argyle bestens kennt, nach dem Abpfiff: "Der Doktor hat ganz klar gesagt: 'Du kommst nicht rein.' Aber Nikola ist ein alter Krieger. Ich glaube, da hat er seinen Kopf verloren."
Schalke: "Sachlicher Dialog mit dem DFB"
Katic war von seinem Mitspieler Mertcan Ayhan mit dem Fuß am Kopf getroffen worden, blutete am Ohr und musste minutenlang behandelt werden. "Er sah ein bisschen benommen aus", sagte Torhüter Loris Karius im Anschluss.
Doch Katic lief auf das Spielfeld zurück. Das Problem: Laut DFL-Statuten muss der Verdacht einer Gehirnerschütterung durch Tests ausgeräumt sein, bevor ein Spieler weiterspielen darf - und dies explizit vom Teamarzt an den Schiedsrichter kommuniziert sein.
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Laut Schalke verlief diese Kommunikation in der hektischen Schlussphase indes "problematisch". Zwar habe der Mannschaftsarzt dem Vierten Offiziellen signalisiert, dass Katic nicht weiter spielen könne, dieses Urteil habe in seiner Klarheit aber nicht den Schiedsrichter erreicht.
"Gemeinsam gelang es nicht, den Spieler von einer Rückkehr aufs Feld abzuhalten", teilte Schalke mit. Als Folge sei am Wochenende ein "sachlicher Dialog mit dem DFB" geführt worden, um zukünftige Situationen besser zu lösen.
Immerhin: Katic, der bereits drei Narben auf dem Kopf hat und einst als Spieler des FC Zürich so stark blutete, dass er in 15 Minuten drei Trikots benötigte, geht es den Umständen entsprechend gut.
Am Samstag durfte er nach Hause - und sich doch noch über sein erstes Tor für Schalke und den starken Saisonstart freuen. Bis auf Weiteres darf Katic zwar nicht am Training teilnehmen, aber das war halbwegs zu verschmerzen.
Schließlich darf er am Samstag in Kaiserslautern wegen seiner Sperre ohnehin nicht spielen.