Xabi Alonso ist weg. Florian Wirtz auch. Trainer und Topstar, Herz und Seele des zurückliegenden Erfolgs. Dazu auch Jeremie Frimpong. Und Jonathan Tah. Säulen des Aufschwungs.
Und weitere stehen seit Wochen in den Schlagzeilen, weil sie umworben werden oder selbst einen Wechsel nicht ausschließen. Wie Victor Boniface. Alejandro Grimaldo. Piero Hincapie. Patrik Schick.
Wobei der heiße Flirt mit der AC Mailand inzwischen wieder abgekühlt sein soll.
Trotzdem stellt sich die Frage: Hat Alonso einen Dominoeffekt ausgelöst? Wollen alle weg? Bricht bei Bayer Leverkusen jetzt alles zusammen? Implodiert das Erfolgsteam?
Bayer Leverkusen: "Es wird sich nicht alles auflösen"
"Dass Bayer jetzt auseinanderfällt, ist übertrieben", sagt Bayer-Legende Carsten Ramelow im ran-Gespräch. "Natürlich steht der Klub vor einem großen Umbruch, denn wichtige Schlüsselpositionen müssen neu besetzt werden. Das wird spannend, keine Frage. Aber es wird sich nicht alles auflösen."
Ein Stück weit kann sich Ramelow bei seinem Optimismus auch auf die Vergangenheit stützen. Zu seiner Zeit holte Bayer zwar keine Titel, war aber als "Vizekusen" trotzdem erfolgreich, weckte dadurch Begehrlichkeiten und musste ebenfalls schmerzhafte Abgänge verzeichnen.
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Bundesliga-Transfergerüchte: Top-Klub nimmt VfB-Star Angelo Stiller in den Fokus
Angelo Stiller (VfB Stuttgart) Inter Mailand zeigt Interesse an Angelo Stiller. So berichten mehrere italienische Transfer-Insider wie Gianluigi Longari. Bei den Mailändern unter Neu-Trainer Cristian Chivu herrscht nach dem Aus bei der Klub-WM Zwist zwischen den Spielern. Hakan Calhanoglu und Kapitän Lautaro Martinez kamen aneinander. Martinez wirft manchen Mitspielern Lustlosigkeit vor, Calhanoglu zeigte sich von den Worten öffentlich enttäuscht. Inter-Präsident Beppe Marotta soll dem türkischen Nationalspieler einen Wechsel nahe gelegen haben, sollte er nicht mehr motiviert sein. Stiller wäre ein möglicher Ersatz. Denn ... Auch interessant: Borussia Mönchengladbach und Florian Neuhaus: Warum das Video so viel Sprengkraft besitzt
Angelo Stiller (VfB Stuttgart) Auch Stuttgart soll an einem Mailand-Talent interessiert sein: Aleksandar Stankovic. Um die Ablöse für Stiller zu drücken, käme für die Italiener ein Spielertausch den Berichten nach in Frage. Calhanoglu wird mit einem Wechsel zu Galatasaray Istanbul in Verbindung gebracht. Sobald der erste Stein rollt, könnte Inter Mailand die Stiller-Verhandlungen zügig aufnehmen.
Malik Tillman (PSV Eindhoven) Die Anzeichen für einen Wechsel von Malik Tillman in die Bundesliga verdichten sich. Transfer-Insider Fabrizio Romano zufolge steht der Mittelfeldspieler, der in der Jugend für den FC Bayern aktiv war, kurz vor einem Wechsel nach Leverkusen. Eine mündliche Einigung zwischen den Parteien soll erzielt worden sein. Bayer zahlt demnach zwischen 35 und 40 Millionen Euro für den US-Amerikaner von der PSV Eindhoven, der einen langfristigen Vertrag beim Werksklub unterschreiben soll. Auch interessant: Borussia Mönchengladbach und Florian Neuhaus: Warum das Video so viel Sprengkraft besitzt
Jarell Quansah (FC Liverpool) Der Wechsel des englischen U21-Nationalspielers zu Bayer 04 Leverkusen ist offenbar so gut wie perfekt. Laut Transferinsider Fabrizio Romano wird Quansah am kommenden Montag seinen Medizincheck in Leverkusen absolvieren. Der erst 21-Jährige soll bei Bayer als Nachfolger von Jonathan Tah aufgebaut werden, der zum FC Bayern München gewechselt ist ...
Jarell Quansah (FC Liverpool) Der Innenverteidiger kostet den Werksklub demnach eine Ablösesumme von 35 Millionen Euro plus sechs Millionen Euro an möglichen Boni. Wie Romano weiter berichtet, beinhaltet der Vertrag eine Rückkaufsklausel des FC Liverpool, die zwischen 70 und 80 Millionen Euro liegen soll.
Timo Werner (RB Leipzig) Für Timo Werner könnte das Kapitel RB Leipzig im Sommer enden - der Ostklub will den Deutschen unbedingt verkaufen. Nun soll ein Transfer des Stürmers wieder heißer werden. Die "Leipziger Volkszeitung" berichtet über Interesse aus den USA - demnach soll der Schwesterklub aus New York Interesse an Werner zeigen. Auch die "Bild" berichtet davon. Demnach gibt es jedoch noch zwei Hürden, die einem Abgang im Weg stehen. ...
Timo Werner (RB Leipzig) ... Zum einen das Gehalt in Höhe von zehn Millionen Euro und zum anderen die Vertragslaufzeit. Die Verhandlungen sollen bereits laufen, Werner möchte wohl unbedingt in die US-Metropole. Neben der MLS besteht wenig Interesse an dem 29-Jährigen. Einzig aus der Türkei soll loses Interesse an Werner bestehen - im Gegensatz zu Leroy Sane schließt der ehemalige Nationalspieler den Schritt aber aus.
Dan Ndoye (FC Bologna) Während Jamie Gittens wohl kurz vor dem Wechsel zum FC Chelsea steht, läuft beim BVB offenbar bereits die Suche nach einem Nachfolger. Laut dem italienischen Transfer-Experten und Journalisten Gianluca Di Marzio beschäftigen sich die Borussen mit einer Verpflichtung von Dan Ndoye. Allerdings soll der FC Bologna bereits mit anderen Klubs in Verhandlungen stehen, darunter die SSC Neapel ...
Dan Ndoye (FC Bologna) ... Napoli gilt laut Di Marzio als Favorit im Poker um den 24 Jahre alten Schweizer, jedoch könne der BVB noch dazwischenfunken. Ndoye kann über beide Außenbahnen angreifen und überzeugt mit Tempo, Technik und guten Dribblings. In der abgelaufenen Serie-A-Saison konnte Ndoye in 30 Spielen acht Tore erzielen und vier Treffer auflegen. Sein Vertrag in Bologna läuft bis 2027.
Bradley Barcola (Paris Saint-Germain) Auf der Suche nach einem Flügelspieler kann der FC Bayern München wohl Bradley Barcola von der Wunschliste streichen. Wie "Sky" berichtet, haben die Verantwortlichen um Nasser Al-Khelaifi bei Paris Saint-Germain einen Wechsel des Youngsters ausgeschlossen. Demnach wolle Barcola selbst nicht wechseln und auch PSG möchte den Franzosen nicht abgeben.
Nicolas Kühn (Celtic Glasgow) Angreifer Nicolas Kühn ist einer der erfolgreichsten deutschen Spieler im Ausland. Der Stürmer von Celtic Glasgow erzielte in 51 Pflichtspielen in Schottland 36 Scorerpunkte. Damit spielte sich Kühn, der auch beim FC Bayern ausgebildet wurde, auf den Radar mehrerer deutscher Klubs, wie der schottische Ableger der "Sun" berichtet, unter anderem bei RB Leipzig. Die müssen wohl ohnehin eine Planstelle neu besetzen, denn...
Xavi Simons (RB Leipzig) ... dass Xavi Simons noch einmal für Leipzig aufläuft, ist unwahrscheinlich. Rasenballsport hat in der vergangenen Saison die internationalen Plätze verpasst, deswegen hat der Niederländer laut "The Athletic" bereits einen Wechselwunsch bei den Verantwortlichen hinterlegt. Demnach fordern die Leipziger mindestens 70 Millionen Euro für den vielseitigen Offensivmann.
Hugo Ekitike (Eintracht Frankfurt) Der Abgang von Hugo Ekitike nimmt offenbar Formen an: Wie "ESPN" berichtet, haben sich Verantwortliche von Manchester United mit Repräsentanten von Eintracht Frankfurt getroffen, um einen möglichen Transfer auszuloten. Zuvor berichtete "Sky" über ein mögliches Interesse, was nun offenbar konkret wird. Die SGE erhofft sich von einem Verkauf von Ekitike offenbar rund 100 Millionen Euro.
Granit Xhaka (Bayer Leverkusen) Die AC Mailand bemüht sich wohl um Granit Xhaka. Laut "sky" sollen erste Gespräche zwischen dem Verein und dem Management des Mittelfeldspielers bereits stattgefunden haben. In den kommenden Tagen soll auch ein Treffen folgen. Demnach kann sich der Schweizer einen Wechsel in die Modestadt durchaus vorstellen - noch sind die Verhandlungen jedoch in einem frühen Stadium.
Atakan Karazor (VfB Stuttgart) Stuttgarts Kapitän Atakan Karazor soll laut "Bild" Begehrlichkeiten in der Premier League geweckt haben. Demnach haben sich Newcastle United und Aston Villa wohl bei dessen Management über eine Transfermöglichkeit erkundigt. Allerdings sollen die beiden englischen Europapokal-Teilnehmer noch ...
Atakan Karazor (VfB Stuttgart) ... keinen konkreten Vorstoß wegen Karazor beim VfB gemacht haben. Der Vertrag des Sechsers läuft noch bis zum Sommer 2028. Ihn wie auch Nebenmann Stiller würden die Schwaben wohl allzu gerne halten, haben aber dem Bericht nach eine Schmerzgrenze, ab der ein Verkauf denkbar erscheinen dürfte.
Piero Hincapie (Bayer Leverkusen) Die Transferphase entwickelt sich zum Ausverkauf bei Bayer Leverkusen. Nun soll auch Piero Hincapie kurz vor einem Abgang stehen. Laut "ESPN" ist Atletico Madrid in weit fortgeschrittenen Gesprächen mit dem Innenverteidiger. Dem Bericht zufolge soll die Ablöse für den 23-Jährigen bei 40 Millionen Euro liegen. Nach Jonathan Tah und Odilon Kossounou wäre Hincapie der dritte Innenverteidiger, der den Werksklub im Sommer verlässt.
Noah Atubolu (SC Freiburg) Der 23 Jahre alte Keeper des SC Freiburg will sich bei der U21-EM 2025 in der Slowakei (live in Sat. 1 und im Livestream auf ran.de und Joyn) ins Rampenlicht parieren. Doch bereits vorher gibt es Interesse am deutschen Torwart. Laut "Calciomercato" gab es ein Treffen zwischen den Verantwortlichen der AC Mailand und der Breisgauer.
Noah Atubolu (SC Freiburg) Die "Rossoneri" wollen Atubolu wohl als perspektivischen Nachfolger des französischen Schlussmanns Mike Maignan. Der 29-Jährige hat in Mailand nur einen Vertrag bis 2026 und liebäugelt wohl mit einem Wechsel. Auch West Ham United scheint an Atubolu interessiert. Ein erstes Angebot gibt es demnach aber noch nicht.
Kim Min-jae (FC Bayern München) Nach zwei Saisons beim FC Bayern könnte sich die Zeit in München für Kim Min-jae dem Ende zuneigen. Die sportliche Führung des Rekordmeisters ist nicht vollends von dem Koreaner überzeugt. Einem Verkauf ist man nicht abgeneigt. Nun soll sich auch der erste Interessent herauskristallisieren. Die AC Mailand soll sich um die Dienste des Innenverteidigers bemühen. Das berichtet die "Gazetta dello Sport". ...
Kim Min-jae (FC Bayern München) ... Dem italienischen Sportblatt zufolge soll der Berater des 28-Jährigen bereits den Markt sondiert haben: Als Wunschziel gilt demnach die Serie A. Auf Grund von wirtschaftlichen Faktoren ist ein Transfer derzeit jedoch noch nicht heiß. Die Bayern-Bosse sind nicht an einer Leihe interessiert und wollen 30 Millionen Euro fix. Auch das Gehalt - Kim verdient in München wohl rund acht bis neun Millionen Euro - stellt eine Hürde dar.
Benjamin Sesko (RB Leipzig) Der FC Liverpool soll an Benjamin Sesko von RB Leipzig interessiert sein. Allerdings steht der Slowene auch beim FC Arsenal hoch im Kurs, hier könnte es also zu einem englischen Duell kommen. Laut "Sky" gab es zwischen Arsenal und Leipzig bereits Gespräche, Mikel Arteta will ihn demnach unbedingt haben. Liverpool müsste sich hier also wohl beeilen.
Bruno Fernandes (Manchester United) Der FC Bayern München soll sich laut dem Portal "Teamtalk" mit Manchester Uniteds Kapitän Bruno Fernandes als möglichem Sommer-Neuzugang beschäftigen. Demnach dürften die Münchner Bosse zeitnah Gespräche mit dem Umfeld des 30-jährigen Portugiesen suchen, wie es im Bericht heißt. Dabei soll die Möglichkeit eines Transfers an die Säbener Straße ausgelotet werden. Neben dem FCB …
Bruno Fernandes (Manchester United) ... soll aber auch der saudi-arabische Topklub Al-Hilal Interesse am Nationalspieler haben. Bereits im Sommer 2024 dürften hingegen die Münchner Fernandes schon auf dem Zettel gehabt haben. Damals wurde diese Spur aber nicht konkreter. Fernandes' Vertrag in Manchester läuft noch bis 2027, zudem gibt es eine Option auf eine weitere Spielzeit.
Rafael Leao (AC Mailand) Laut "Sky" zeigt der FC Bayern Interesse an Rafael Leao. Der Portugiese soll die Lücke auf dem linken Flügel schließen und als Ersatz für Leroy Sane kommen, der vor einem Abgang steht. Dem Bericht zufolge pflegt Max Eberl ein sehr positives Verhältnis mit Leao-Agent Jorge Mendes. Es soll bereits zu Gesprächen zwischen den beiden Parteien gekommen sein ...
Rafael Leao (AC Mailand) ... Bei der AC hat der Flügelstürmer noch bis 2028 Vertrag. Sein derzeitiger Marktwert wird auf 75 Millionen Euro taxiert. In der Serie A legte der 25-Jährige in dieser Saison acht Treffer auf und erzielte daneben zehn weitere Tore. Auch in der Königsklasse konnte er dreimal knipsen.
Kaoru Mitoma (Brighton & Hove Albion) Oder wird es doch ein anderer Spieler, der in die Fußstapfen von Sane tritt? Linksaußen Kaoru Mitoma von Brighton & Hove Albion soll bei den Bayern ebenfalls auf dem Zettel stehen. Der Japaner traf in dieser Premier-League-Saison zehnmal und gilt als einer der besten Dribbler der Liga. Konkret soll das Interesse laut "Bild" jedoch noch nicht sein.
Hugo Larsson (Eintracht Frankfurt) Droht der Eintracht trotz der Qualifikation für die Champions League ein Ausverkauf im Sommer? Die Spieler aus Frankfurt sind begehrt, darunter auch Hugo Larsson. Laut "Marca" zeigt Real Madrid Interesse an dem Schweden. Nach den Transfers von Dean Huijsen und Trent Alexander-Arnold möchten die Blancos auch im Mittelfeld nachlegen. Dem Bericht zufolge liegt dahingehend der Fokus auf dem Youngster der Eintracht.
Hugo Larsson (Eintracht Frankfurt) Real Madrid soll demnach bereits mehrmals in der Stadt am Main präsent gewesen sein, um den 20-Jährigen zu beobachten. Der Vertrag von Larsson ist noch bis 2029 gültig - sein Marktwert wird derzeit auf 40 Millionen Euro taxiert. Ein Transfer würde für die Madrilenen also durchaus kostenintensiv werden.
Christopher Nkunku (FC Chelsea) Laut "Sky" hat Bayern wieder ein Auge auf den ehemaligen Leipziger Angreifer geworfen. Nkunku will unbedingt einen dauerhaften Abgang von den Londonern, obwohl sein Vertrag noch bis 2029 läuft. Mit den Münchnern hatte man im Winter schon eine mündliche Einigung erzielt, der Deal zerschlug sich allerdings. Auch andere Top-Klubs haben ein Interesse bei dem Franzosen hinterlegt.
"Ob Paulo Sergio, Michael Ballack, Ze Roberto – die sind gegangen, und wir mussten das auch auffangen. Das gehört zum Geschäft, gerade wenn man als Klub Erfolg hat", sagte er.
Und wenn man dabei ein Verein wie Bayer Leverkusen ist. Werksklub hin oder her: Auch in Leverkusen gibt es Grenzen des Machbaren. Dass der Klub in den vergangenen beiden Jahren sportlich die eigenen Grenzen verschoben hat, ist nicht die Normalität.
Bayer Leverkusen: Der Umbruch war abzusehen
Soll heißen: Es war abzusehen, dass es einen Umbruch geben wird. Die Frage war immer, wie groß der ausfällt. Dass die Abgänge von Alonso und Wirtz nun zeitlich zusammenfallen, überrascht nicht, macht es aber auch nicht einfacher.
Den aktuellen Dominoeffekt sieht Ramelow als "Folge des Erfolgs. Eigentlich ist es sogar ein Kompliment für die Verantwortlichen. Man hat eine Mannschaft gebaut, die funktioniert hat und die sich dadurch ins Schaufenster gespielt hat". Gegen das große Geld aus England oder von anderen Topklubs ist man dann aber weitestgehend machtlos.
Ein Vorteil: Es ist nicht der erste Umbruch in Leverkusen. "Das ist ein enormer Kraftakt, eine riesige Aufgabe, aber auch eine echte Chance. Leverkusen hat oft genug gezeigt, was möglich ist, wenn man klug und nachhaltig arbeitet", betont Ramelow.
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Bayer Leverkusen: Erste Transfers fast fix
Die bisherigen Transfers deuten das an. Geholt wurden zum Beispiel U21-Vize-Europameister Tim Oermann (21), Ibrahim Maza (19) und Abdoulaye Faye (20). Malik Tillman (23) und U21-Europameister Jarell Quansah (22) sind im Anflug und verkörpern die Zielgruppe, die Bayer ins Visier nimmt: jung und entwicklungsfähig, aber auch auf Anhieb einsatzfähig.
Klar ist: Das wird und darf nicht alles sein. Denn unstrittig ist auch: Es braucht echte personelle Statements, nicht nur hoffnungsvollen Nachwuchs. Nicht einmal für Ansagen an die Konkurrenz, sondern für die eigene Gemengelage. Dass Bayer die Abgänge nicht unbedingt 1:1 kompensiert, aber mindestens ambitioniert kontert.
Es wird darauf ankommen, die richtigen Leute für die richtige Mischung zu finden. "Man muss gezielt investieren, aber mit Bedacht", warnt Ramelow. Also nicht mit dem vielen Geld auf einen Superstar setzen, sondern auf passende Charaktere. "Spieler, die nicht nur fußballerisch, sondern auch menschlich und von der Mentalität her in die Mannschaft passen. Und die sich wie Wirtz zu einem Superstar entwickeln können." Wichtig sei es, nicht in die Falle zu tappen, so Ramelow, "für viel Geld vermeintliche Stars zu holen, die dann am Ende nicht in die Struktur passen".
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Bayer Leverkusen: Essenzielle Trainerfrage
Besonders essenziell ist in dem Zusammenhang die Trainerfrage, und die hatte Bayer früh mit Erik ten Hag beantwortet, um den Niederländer in alle Planungen mit einbeziehen zu können.
"Einen Trainer wie Alonso eins zu eins zu ersetzen, ist kaum möglich", betont Ramelow. Jetzt gehe es darum, die Struktur neu aufzubauen. "Und das kann funktionieren - siehe Liverpool. Als Jürgen Klopp dort aufhörte, dachten viele: Das war’s", verweist er auf Nachfolger Arne Slot, der mit den "Reds" den Titel holte.
"Natürlich hinkt der Vergleich ein bisschen, Leverkusen ist nicht Liverpool, aber das Prinzip gilt trotzdem: Es geht weiter. Und es kann ähnlich erfolgreich weitergehen", sagt Ramelow.
Kann, muss aber nicht. Alonso war ein absoluter Glücksfall, die Ehe mit Bayer eine, die man selten erlebt. Beide haben sich gesucht und gefunden, es hat perfekt gepasst. Eine Liaison, die man nicht als Maßstab nehmen sollte.
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Bayer Leverkusen: Ruhe für ten Hag?
"Es wird schwer, an den Erfolgen direkt wieder anzuknüpfen", weiß Ramelow. Ten Hag finde aber einen Verein vor, in dem man in Ruhe arbeiten könne, mit vielen jungen, talentierten Spielern. "Das kann auch für ihn eine Entwicklungsstufe sein."
Denn es gibt einige Baustellen, auch zwischenmenschliche. Zwischen Mannschaft und Trainer passte in den vergangenen beiden Jahren kein Blatt Papier. "Der Erfolg war ein Produkt aus vielen Faktoren: Teamgeist, Einstellung, Zusammenhalt – das alles muss man wieder neu formen. Das ist die große Kunst. Und wenn es mal nicht sofort klappt, darf man nicht in Panik verfallen", sagt Ramelow.
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Florian Wirtz zum FC Liverpool - die teuersten Transfers der Bundesliga-Geschichte
Top 10: Die teuersten Transfers der Bundesliga-Geschichte Mit dem Wechsel von Bayer 04 Leverkusen zum FC Liverpool kratzt Florian Wirtz an der Rekordmarke. In ähnlichen Sphären war bislang nur Ousmane Dembele zu finden, der im Jahr 2017 für rund 135 Millionen Euro vom BVB nach Barcelona wechselte. ran zeigt Top 10. (Stand: 20. Juli 2025, Quelle: transfermarkt.de)
Platz 1: Ousmane Dembele
• Von: Borussia Dortmund • Zu: FC Barcelona • Ablöse: 135 Millionen Euro • Jahr: 2017
Denn eigentlich ist das Leverkusener Umfeld wie gemacht für einen Umbruch. Was manchmal etwas spöttisch als beschaulich und langweilig abgetan wird, ist in Krisenzeiten Gold wert. Doch die Ansprüche sind zuletzt automatisch gestiegen. Zwar erwartet niemand ernsthaft das Double, aber auch bei Bayer werden die üblichen Mechanismen greifen, wenn es nicht läuft.
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Bayer Leverkusen: Dann ist der ganze Hype vergessen
Vielleicht immer noch etwas später als anderswo, aber "wenn du schlecht startest, ist der ganze Hype von gestern schnell vergessen", sagt Ramelow. Soll heißen: "Dann wird der Trainer infrage gestellt, neue Spieler kritisch gesehen, alles geht wieder von vorne los. Das ist das Geschäft."
Leverkusen habe aber immer für ruhige, überlegte Arbeit gestanden, ganz anders als manch anderer Klub, meint Ramelow. "Ich hoffe, dass man sich treu bleibt."