Bundesliga
FC Bayern: Florian Wirtz und Nico Williams sagen ab - wildert Max Eberl jetzt beim BVB? FCB-Transferkandidaten
- Aktualisiert: 21.06.2025
- 14:25 Uhr
- Chris Lugert
Zahlreiche Namen potenzieller Neuzugänge geistern rund um den FC Bayern München. Welche Kandidaten sind realistisch, welche nicht? Und worauf kommt es besonders an? ran macht den Check.
Von Chris Lugert
Für Max Eberl und Christoph Freund sind es gerade spezielle Tage.
Mitten im Zirkus der Klub-WM in den USA muss das Duo die Kaderplanung des FC Bayern für die kommende Saison vorantreiben. Der Druck scheint so hoch zu sein, dass sich Eberl sogar dazu enschied, nach München zurückzukehren.
Die Aufgabe ist dabei durchaus diffizil, denn die Planungen der Neuzugänge richten sich auch danach, welche Spieler den Verein verlassen werden. Bei Thomas Müller, Mathys Tel und Leroy Sane steht der Abgang fest, andere wollen die Klub-WM für Eigenwerbung nutzen.
Kingsley Coman etwa, der beim 10:0-Kantersieg gegen die Feierabend-Kicker von Auckland City ein starkes Spiel machte. "King bringt seine Leistung. Er ist ein außergewöhnlicher Spieler, der letztes Jahr eine sehr gute Runde gespielt hat, wie ich finde. Und er ist gesund geblieben, das ist beim King das Allerwichtigste", sagte Eberl über den kürzlich 29 Jahre alt gewordenen Franzosen.
Generell zeigte sich Eberl genervt über "diese Streichlisten und Verkaufskandidaten, über die sehr viel geschrieben" wird. Fakt aber ist, dass die Einnahmen in diesem Sommer zu einem gewissen Maß bestimmen werden, wie viel Geld der sportlichen Führung für Transfers zur Verfügung steht. Und welche Positionen überhaupt Verstärkung benötigen.
Die Absage von Florian Wirtz traf die Bayern hart, spart dem Rekordmeister aber auch ein finanziell äußerst anspruchsvolles Paket, das an anderer Stelle genutzt werden kann. Im Fokus steht dabei weiterhin frischer Wind in der Offensive.
Müller und Sane sind während oder nach der Klub-WM weg, Tel wurde fix an Tottenham Hotspur verkauft. Als Neuzugänge stehen bislang Jonathan Tah für die Abwehr und Tom Bischof als Mittelfeld-Allrounder fest. Viele weitere Namen werden gehandelt.
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ran blickt auf die Kandidaten und ordnet den Stand der Dinge ein.
Nico Williams (Athletic Bilbao)
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Vor allem auf dem linken Flügel suchen die Bayern Verstärkung und schienen diese in Nico Williams gefunden zu haben. Der Spanier machte erst jüngst beim Final Four der Nations League wieder auf sich aufmerksam.
Die Ausstiegsklausel in Höhe von 60 Millionen Euro wäre für den Rekordmeister wohl kein großes Problem gewesen, die Gehaltsforderungen des 22-Jährigen von Athletic Bilbao schon eher. Doch Williams hatte ohnehin andere Pläne.
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Denn zuletzt sickerte durch, dass der Offensivspieler klar zum FC Barcelona tendiert, auch wenn Eberl das am Rande der Klub-WM zunächst nicht bestätigen wollte. Inzwischen haben sich die Anzeichen aber verdichtet, Williams und Barca sollen sich einig sein.
Eine weitere Schlappe für die Bayern, die ihren Fokus aber bereits auf einen anderen Kandidaten gelegt haben.
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Bradley Barcola (Paris Saint-Germain)
Die Rede ist von Bradley Barcola, Offensivspieler von Champions-League-Sieger Paris Saint-Germain. Auf den ersten Blick erscheint ein Transfer des 22-Jährigen wenig realistisch.
Barcola spielte bei der Fabelsaison von PSG eine Schlüsselrolle, der französische Triple-Sieger ist zudem bekanntermaßen nicht auf Transfereinnahmen angewiesen. Und warum sollte Barcola den aktuell besten Klub Europas nach nur zwei Jahren verlassen?
Allerdings wechselte Barcola jüngst laut "Bild" seinen Berater, statt Jorge Mendes vertritt nun Moussa Sissoko die Angelegenheiten des Nationalspielers. Und der ist gleichzeitig auch Berater von Dayot Upamecano. Eine Verbindung, die nichts bedeuten muss, aber ein Hinweis sein kann.
Zudem stand Barcola ausgerechnet im Champions-League-Finale in München nicht in der Startelf, bei PSG lief ihm Desire Doue gerade in der Königsklasse im Endspurt der Saison etwas den Rang ab. Und Khvicha Kvaratskhelia ist ohnehin gesetzt. Herrscht hier eine gewisse Unzufriedenheit bei Barcola?
Es wäre wohl die einzige realistische Chance für die Bayern, um Barcola verpflichten zu können. Sein Marktwert wird auf 70 Millionen Euro geschätzt, er wäre also vermutlich teurer als Nico Williams.
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Der Vorteil bei Barcola: Er ist offensiv flexibler einsetzbar. Zwar ist der linke Flügel seine bevorzugte Position, er kann aber auch über die rechte Seite kommen und sogar im Sturmzentrum agieren. Damit könnte er im Zweifel auch Harry Kane vertreten, falls der Engländer mal ausfällt.
Die Frage aber ist: Wäre PSG überhaupt zu einem Verkauf bereit? Und wenn ja: zu welchen Konditionen?
Rafel Leao (AC Mailand)
Ein anderer Name für die Offensive, der zuletzt immer wieder mit den Bayern in Verbindung gebracht wurde, ist Rafael Leao. Der Portugiese ist der Starspieler der AC Mailand und galt einst als kommender Weltklasse-Spieler. Viel ist davon allerdings nicht mehr übrig.
Leao ist vor kurzem bereits 26 Jahre alt geworden, ein Entwicklungssprung ist bei ihm kaum mehr zu erwarten. Der Status quo ist allerdings keinesfalls über jeden Zweifel erhaben. Die vergangene Saison bei Milan war seine schwächste, seit er für die Rossoneri spielt. Vor allem gegen die Gegner auf Topniveau enttäuschte er regelmäßig.
Was auch Folgen für seine Rolle in der portugiesischen Nationalmannschaft hatte. Im Final Four der Nations League kam er im Halbfinale gegen Deutschland gar nicht zum Einsatz und wurde im Finale gegen Spanien erst in der 74. Minute eingewechselt.
Die Bayern suchen Verstärkung auf einem Niveau, das in der Champions League ab dem Viertelfinale den Unterschied machen kann. Diese Qualitäten ist Leao zuletzt schuldig geblieben. Dennoch könnte Leao am Ende die einzige Lösung sein, die sich realisieren lässt, sollte neben Williams auch Barcola nicht zu bekommen sein.
Als Ablösesumme wurden zuletzt zwischen 75 und 85 Millionen Euro genannt, jüngste Berichte sprechen sogar von einer Milan-Forderung von bis zu 130 Millionen - angesichts der jüngsten Leistungen von Leao ein Brett. Womöglich können die Bayern den Preis aber noch herunterhandeln, schließlich hat Milan das internationale Geschäft verpasst.
Cody Gakpo (FC Liverpool)
Ebenfalls auf der Liste soll Cody Gakpo stehen, aktuell noch unter Vertrag beim FC Liverpool. Die Reds haben bekanntlich das Rennen um Florian Wirtz gewonnen und greifen für den DFB-Star ganz tief in die Tasche.
Ein Verkauf von Gakpo wäre für Liverpool eine gute Möglichkeit, nach dem Wirtz-Kraftakt Geld einzunehmen und die eigenen Finanzen wieder etwas zu entspannen. Allerdings war der 26-Jährige unter seinem Trainer und Landsmann Arne Slot über weite Strecken der Saison gesetzt. Die Bayern müssten also ein überzeugendes Angebot abgeben.
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Auch Gakpos Marktwert wird auf 70 Millionen Euro taxiert. Mehr als alle anderen Kandidaten zuvor kann der Oranje-Spieler auch als Mittelstürmer agieren, was für die Bayern von Interesse sein dürfte. Mit seiner Körpergröße von 1,93 Metern bringt er zudem ein körperlich völlig anderes Profil mit, das allerdings nicht zum klassischen Flügelspiel der Bayern passt.
Gakpo ist deutlich langsamer und weniger dynamisch als Williams, Barcola oder Leao und wäre daher auch kein klassischer Ersatz für Kingsley Coman oder Leroy Sane. Mit dem Niederländer würde sich die Offensive wohl verändern.
Jamie Gittens (Borussia Dortmund)
Oder bedient sich der FC Bayern einmal mehr beim BVB? Wie der "kicker" berichtet, sei Jamie Gittens wieder eine ernsthafte Alternative in Eberls Überlegungen. Der Engländer galt vor einigen Monaten bereits als Kandidat, die Spur schien jedoch zu erkalten. Auch deshalb, weil zwischen Gittens, dem BVB und dem FC Chelsea bereits alles klar war.
Doch weil die Dortmunder kurz vor der Klub-WM keinen adäquaten Ersatz mehr finden konnten, zerschlug sich der Blitz-Transfer des Flügelspielers nach London. Nach der Klub-WM könnte ein Transfer zwar noch immer möglich sein, hier aber will jetzt wohl Eberl reingrätschen. Im Raum stehen mindestens 60 Millionen Euro Ablöse, was bei einem Wettbieten zwischen zwei Klubs schnell auch mehr werden kann.
Der große Vorteil bei Gittens: Er kennt die Liga. Und würde das gesuchte Profil des dribbelstarken, dynamischen Außenstürmers komplett erfüllen. Allerdings ließ er nach einer starken Hinrunde unter Nuri Sahin immer stärker nach. Unter Niko Kovac verlor er seinen Stammplatz, im bisherigen Kalenderjahr kommt er auf magere drei Tore.
Ein Transfer wäre also mit einem gewissen Risiko verbunden, dass er trotz seines großen Talents nie den Sprung zum dauerhaften Unterschiedsspieler schafft.
Malo Gusto (FC Chelsea)
Auch auf der Position des Rechtsverteidigers suchen die Bayern nach neuen Optionen. Sacha Boey konnte bislang nie überzeugen - vom Spiel gegen Auckland einmal abgesehen. Konrad Laimer ist gelernter Mittelfeldspieler, Josip Stanisic könnte womöglich eher als Innenverteidiger eingeplant sein.
Ein ausgebildeter Rechtsverteidiger mit Tempo, Dynamik und Offensivdrang könnte da weiterhelfen. Der renommierte Chelsea-Reporter Simon Phillips brachte zuletzt den Namen Malo Gusto ins Spiel.
Der 22 Jahre alte Franzose spielt seit 2023 bei den Blues, ist dort allerdings nicht unumstritten. Meist wechselt er zwischen Startelf und Bank und muss sich hinter Reece James einordnen, sofern dieser fit ist. Bei einem ordentlichen Angebot würde Chelsea ihm wohl keine Steine in den Weg legen.
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Sein Marktwert liegt bei 35 Millionen Euro, was auch in seiner langen Vertragslaufzeit bis 2030 begründet ist. Allerdings sollen neben den Bayern auch andere Teams an Gusto dran sein, auch aus der Premier League. Fraglich, ob die Münchner bei einem Wettbieten mitgehen könnten.
Noah Darvich (FC Barcelona)
Die spanische Zeitung "Mundo Deportivo", die zu den seriösen Medien gehört, berichtete jüngst von einem angeblichen Interesse der Bayern am deutschen U19-Nationalspieler Noah Darvich. Auch Borussia Dortmund soll dran sein.
Der 18-Jährige war vor zwei Jahren vom SC Freiburg in den Nachwuchs des FC Barcelona gewechselt, schaffte dort aber selbst in der zweiten Mannschaft nicht den Sprung zum Stammspieler. Fraglich daher, wo die Bayern eine Verwendung für den offensiven Mittelfeldspieler sehen sollten.
Mit Leih-Rückkehrer Paul Wanner steht ein sehr ähnlicher Spieler bereits im Kader, auch Lennart Karl, der jüngst bei der Klub-WM sein Debüt feierte, hofft künftig auf mehr Bewährungschancen. Bedarf für ein Profil wie jenes von Darvich besteht nicht.
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