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Bundesliga

FC Bayern München - Giovane Elber exklusiv über Uli Hoeneß und Max Eberl: "Nicht schön, so etwas im Fernsehen zu hören"

  • Veröffentlicht: 11.09.2025
  • 13:06 Uhr
  • Chris Lugert

Rund um den FC Bayern gab es zuletzt reichlich Gesprächsstoff. Klub-Ikone Giovane Elber äußert im exklusiven ran-Interview seine Meinung zum Kader und zu Uli Hoeneß.

Das Interview führte Chris Lugert

Langweilig wird es beim FC Bayern München nie. Nach einem ereignisreichen Transferfenster sorgte zuletzt Ehrenpräsident Uli Hoeneß mit seinem Auftritt im "Sport1"-Doppelpass für Gesprächsstoff. Seine Aussagen über Sportvorstand Max Eberl lösten ein gewaltiges Echo aus.

Rein sportlich hat der Rekordmeister weiterhin große Ziele, doch stellt sich die Frage, ob der Kader dafür breit genug aufgestellt ist. Im exklusiven Interview mit ran spricht der heutige Klub-Repräsentant und frühere Weltklasse-Stürmer Giovane Elber über die aktuellen Themen an der Säbener Straße.

ran: Herr Elber, nach Abschluss des Transferfensters gibt es durchaus die Ansicht, dass die Bayern den Anschluss an die absolute europäische Spitze womöglich verloren haben. Wie ist Ihre Meinung dazu?

Elber: Nein, den Anschluss verloren, denke ich nicht. Der FC Bayern ist der FC Bayern, einer der besten Vereine der Welt. Und das sage ich nicht nur, weil ich Repräsentant des Vereins bin. Während der Klub-WM hat man es gesehen, dass der FC Bayern gegen Paris Saint-Germain gut gekämpft hat. Aber in dieser Saison ist es so, Harry Kane hat es ja auch selbst gesagt, dass der Kader sehr klein ist. Das stimmt schon, aber auf der anderen Seite gibt es jetzt die Möglichkeit für die jungen Spieler vom Campus, sich zu beweisen. Ich finde es auch gut, dass Vincent Kompany den Spielern diese Möglichkeit gibt.

ran: Aber reicht der Kader überhaupt, um in der Champions League Richtung Titel angreifen zu können?

Elber: Jetzt ist es noch etwas früh, um das sagen zu können. Klar wollen wir ins Finale, aber wir müssen erstmal schauen, wie wir spielen werden. Und ganz wichtig ist natürlich, dass sich ein Spieler wie Harry Kane nicht verletzt. Denn der ist für uns ganz wichtig, nicht nur vorne, sondern es ist ein Wahnsinn, wie er für die Mannschaft auch läuft und arbeitet. Und dann schießt er halt auch die Tore. Die Saison ist noch lang, wir haben noch nicht einmal richtig angefangen. Ich glaube, dass das Viertelfinale absolut möglich ist. Und danach kann alles passieren.

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Elber über Hoeneß-Ansage: "Eher ein Ratschlag"

ran: Die Bayern mussten auf dem Transfermarkt zwei Niederlagen hinnehmen, sowohl Florian Wirtz als auch Nick Woltemade spielen jetzt in England statt in München. Ist der FC Bayern ein Verlierer des Transferfensters?

Elber: Nein, das sehe ich nicht so. Natürlich versucht man, die besten deutschen Spieler zum FC Bayern zu holen, aber man darf nicht vergessen, dass es auf der Insel einfach Vereine mit sehr viel Geld gibt, die sich fast alles leisten können. Und das muss man dann auch einfach akzeptieren. Das ist auch kein Fehler von Max Eberl, sondern das ist einfach so. Beide Spieler haben sich entschieden, lieber nach England zu gehen. Ich wünsche ihnen viel Erfolg dort. Aber der FC Bayern ist nach wie vor eine Top-Adresse in Europa.

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FC Bayern: Eiszeit zwischen Hoeneß und Eberl? Hainer mit Klartext

ran: Stichwort Max Eberl, am vergangenen Sonntag hat sich Uli Hoeneß auf eine Art über den Sportvorstand geäußert, die sehr kontrovers betrachtet wurde. Die einen sagen, Hoeneß hat Eberl bloßgestellt, die anderen sagen, es sei eher ein gut gemeinter Ratschlag gewesen. Was meinen Sie?

Elber: Ich denke auch, dass es eher ein Ratschlag war. Max soll jetzt nicht denken, dass Uli, Karl-Heinz Rummenigge und alle gegen ihn sind. Im Gegenteil, die Meinungen müssen ausgetauscht werden. Das war bei Uli Hoeneß immer so und es wird auch immer so sein. Denn Bayern ist sein Baby und das muss man akzeptieren. Sicher ist es nicht schön, im Fernsehen so etwas zu hören oder zu lesen, aber da muss man durch. Da setzt man sich an einen Tisch zusammen, isst was, trinkt was und redet über solche Sachen. Das Wichtigste ist, dass Max, wenn er in seinem Büro sitzt, versucht, alles richtigzumachen. Letztlich sind die Ergebnisse das Entscheidende und wie man dorthin kommt.

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Neuer-Comeback? "Wird nicht nein sagen"

ran: In der deutschen Nationalmannschaft gibt es aktuell die Diskussion, ob Manuel Neuer noch einmal ein Comeback feiern sollte, ähnlich wie Toni Kroos vor der EM 2024. Wie stehen Sie dazu?

Elber: Das ist eine gute Frage, aber er ist seit Jahren einer der weltbesten Torhüter. Wenn der Trainer ihn also braucht - warum nicht? Natürlich muss er bei Bayern zeigen, dass er noch auf Top-Niveau spielen kann. Wenn er das in dieser Saison tut, wird man sehen. Aber ich denke, wenn Nagelsmann ihn anruft, wird er nicht nein sagen. Denn er hat nach wie vor Spaß und Lust am Fußball.

ran: Könnte er der Nationalmannschaft denn auch mit 40 Jahren noch weiterhelfen?

Elber: Mit seiner Erfahrung kann er der Nationalmannschaft sicher weiterhelfen. Wir in Brasilien würden uns freuen, einen Torhüter wie Manuel Neuer zu haben. Die brasilianischen Torhüter sind zwar nicht die schlechtesten, aber wenn man die Möglichkeit hat, einen Manuel Neuer dabei zu haben - oh mein Gott, sofort.

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