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HAndshake zwischen Uli Hoeneß und Max Eberl

FC Bayern München: Max Eberl weiter unter Druck - Ein Handschlag, der nichts ändert

  • Aktualisiert: 23.08.2025
  • 21:42 Uhr
  • Martin Jahns

Sechs Tore gegen RB Leipzig, ein vielbeachteter Handschlag zwischen Uli Hoeneß und Max Eberl – beim FC Bayern München könnte nach der Auftakt-Gala Glückseligkeit herrschen. Doch gerade die Stärke der Startelf offenbart, wie dringend Eberl auf dem Transfermarkt handeln muss. Nun äußert ein weiterer Leistungsträger seine Bedenken.

Von Martin Jahns

"Deutscher Meister wird nur der FCB!" So schallte es am späten Freitagabend schon wieder lautstark durch die Allianz Arena.

Kurz zuvor hatte Harry Kane mit seinem Tor zum 6:0-Endstand gegen RB Leipzig seinen Hattrick und letztlich auch den furiosen Bundesliga-Auftakt des FC Bayern München perfekt gemacht.

Vollkommen schien das Bayern-Glück, als kurz vor der Pause Uli Hoeneß seinem Sportvorstand Max Eberl auf der Tribüne demonstrativ den Arm zum Handshake ausstreckte. Eberl schlug ein. Es hatte den Anschein einer Geste der Aussöhnung.

Eberls ironische Spitzen gegen die Leihansage des Klub-Patrons tags zuvor auf der Pressekonferenz? Die Sorge um den dünnen Kader? All das schien einfach von der Torflut weggespült.

Oder doch nicht? Denn allzu viel Symbolcharakter sah Eberl im Hoeneß’schen Handschlag nicht. "Er reichte mir die Hand und ich habe sie gerne genommen, weil das 3:0 natürlich auch ein schönes Tor war", konstatierte der Ex-Profi nach der Partie: "Ich weiß nicht, was er signalisieren wollte, aber wir waren einfach extrem froh."

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Das Wichtigste in Kürze

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  • Kommentar: Bayern-Kantersieg darf nicht über dünnen Kader hinwegtäuschen

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Hinter der Startelf klafft eine Riesenlücke

Und sein Galgenhumor in der Presserunde unter der Woche, in der er ironisch vorschlug, dass Stuttgart den Bayern den umworbenen Nick Woltemade ja leihen könne? "Ich habe Fakten erzählt, was der Stand der Dinge ist und ich habe einfach ein paar lustige Sprüche gemacht", beschwichtigte Eberl dazu nach dem Leipzig-Spiel.

Zu den Fakten gehört für Eberl auch, dass auch das 6:0 nichts an den offensichtlichen Baustellen im Bayern-Kader ändert.

Der Kantersieg gegen überforderte Leipziger zeigte, welch ungeheure Wucht die Startelf des Rekordmeisters entwickeln kann. Insbesondere, weil das Offensivquartett von Kane über Michael Olise (zwei Tore), Serge Gnabry (zwei Assists) bis hin zu Bundesliga-Debütant Luis Diaz (ein Tor) ausnahmslos einen Sahnetag erwischte.

Umso größer klafft die Lücke dahinter. Ein Ausfall oder Formtief auch nur eines Leistungsträgers im Angriffsspiel wäre für die Münchner Stand jetzt nicht abzufedern.

Es ist lobenswert, dass endlich auch Talente wie Lennart Karl oder Jonah Kusi-Asare zu nennenswerter Spielzeit bei den Bayern kommen. Allerdings muss Trainer Vincent Kompany hier aus der Not eine Tugend machen. Denn Alternativen sind im Kader Fehlanzeige. Gegen Leipzig war der erst 16 Jahre alte Stürmer Wisdom Mike neben den beiden eingewechselten Talenten die dritte und letzte Option.

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VIDEO: FC Bayern: Zu dünner Kader? Kompany bleibt cool

Max Eberls Dilemma nach der Leih-Ansage

Eberl hat nun "zehn Tage Zeit, Dinge zu realisieren, die wir im Kopf haben". Die Bayern seien bereits von "ein paar" Beratern kontaktiert worden.

Das Dilemma, in das Hoeneß ihn auf dem Transfermarkt gebracht hat, beschrieb Eberl am Freitagabend noch einmal: "Ich würde mal behaupten, am 22. August die eierlegende Wollmilchsau zu finden, die wir noch gerne hätten und die noch zu verleihen ist und die nichts kostet. Ich glaube, das ist zu viel des Wünschens."

Die Zwickmühle: Eberl will möglichst früh und nicht erst zum Ende des Transferfensters am 1. September Spieler per Leihe gewinnen. Doch derzeit schielen abgabewillige Klubs eher auf rentablere Verkäufe statt auf Leihen. Leihgeschäfte sind hingegen häufig erst das letzte Mittel der Wahl kurz bevor das Transferfenster schließt.

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Joshua Kimmich: "Wir können alle zählen"

Der Druck auf Eberl bleibt also hoch. Selbst aus der Mannschaft häufen sich die sorgenvollen Äußerungen zur Kaderbreite. Kane sprach nach dem Supercup-Sieg vom "kleinsten Kader", in dem er je gespielt habe.

Nach dem Bundesliga-Auftakt legte Joshua Kimmich nach: "Ich glaube, wir können alle zählen. Wir wissen alle, wie viele Spieler gegangen sind, wie viele Spieler gekommen sind." Kanes Aussage nannte Kimmich eine "Feststellung".

Dass Kimmich der ausgedünnte Kader beschäftigte, ließ er durchblicken: "Generell kann man es nicht beeinflussen, deswegen versuche ich mir da nicht so viele Gedanken darüber zu machen. Es ist nicht mein Job, das machen die anderen."

Und so liegt der Ball wieder einmal im Feld von Max Eberl. Da hilft auch ein Handschlag wenig.

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