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FC Bayern München zeigt Reaktion - aber Heidenheim ist eben nicht Inter Mailand
Veröffentlicht: 19.04.2025
23:30 Uhr
Carolin Blüchel
Der FC Bayern München zeigt in Heidenheim eine starke Reaktion auf das enttäuschende Aus in der Champions League. Den nächsten Schritt in Richtung Meistertitel sollte man trotzdem differenziert bewerten.
von Carolin Blüchel
Der FC Bayern ballert sich beim 1. FC Heidenheim den Champions-League-Frust von der Seele. Drei Tage nach dem Aus im Viertelfinale bei Inter Mailand melden sich die Münchner in der Bundesliga in Torlaune zurück.
Der 4:0-Sieg ist ein bedeutender Schritt in Richtung Meisterschaft – und doch aus zweierlei Sicht zu bewerten.
Entweder: großartige Reaktion auf das Aus in der Königsklasse, die Chancenverwertung stark verbessert. Harry Kane, der zuletzt mit Ladehemmung kämpfte, trifft mit seiner ersten Möglichkeit.
Auch defensiv stehen die Bayern – übrigens ohne Min-jae Kim – stabil. Für den erst im Winter verpflichteten Jonas Urbig ist es in der Bundesliga die erste "Weiße Weste". Und der fromme Wunsch: Hätte es doch nur schon gegen Inter Mailand so gut geklappt.
Man könnte den Erfolg gegen abstiegsbedrohte Heidenheimer aber auch so sehen: Einen besseren Aufbaugegner hätten sich die geschundenen Bayern-Seelen gar nicht wünschen können. Heidenheim ist eben nicht Inter. Keine Weltklasse-Mannschaft, nicht einmal Bundesliga-Durchschnitt in dieser Spielzeit. Die Gegentore fielen nahezu ohne Gegenwehr.
Oder anders ausgedrückt: Die noch immer stark ersatzgeschwächten Bayern spielten gegen Heidenheim nicht unbedingt so viel besser, sie spielten nur gegen einen schwächeren Gegner. Das reicht in der Bundesliga - dort auch souverän - aber eben nicht auf der ganz großen Bühne.
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3. Spieltag: Manuel Neuer gewinnt gegen 37. Team Einen ganz besonderen Rekord feiert Bayern-Keeper Manuel Neuer beim 6:1-Sieg bei Holstein Kiel. Die "Störche" sind nun schon der 37. Gegner in der Bundesliga, gegen den der Ex-Nationaltorwart gewonnen hat. Damit überholt er die beiden Bundesliga-Legenden Lothar Matthäus und Mirko Votava (je 36)
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Kane bricht Haalands Rekord
Die Wahrheit liegt vermutlich in der Mitte: zwischen bewundernden Lobeshymnen und einer sehr kritischen Betrachtung.
Die Kompany-Elf ist grundsätzlich eine Topmannschaft. Ein Blick in die Statistik verdeutlicht das: Nur zweimal zuvor hatte der Rekordmeister zu diesem Zeitpunkt in der Saison noch mehr Treffer auf der Haben-Seite.
Der Vorsprung vor Bayer Leverkusen ist vier Spieltage vor Schluss so komfortabel, dass den Bayern nur noch zwei Siege fehlen, um sicher durch zu sein.
Und Kane, der zuletzt seinen Killerinstinkt ein wenig verloren hatte, feierte durch das 1:0 sein 60. Tor im 60. Spiel für die Bayern. Rekord! Der frühere BVB-Stürmer Erling Haaland hatte für diese Marke einst 65 Spiele benötigt. Das verdient Anerkennung.
Kane und Olise lassen Großchancen liegen
Zudem erwies sich die Entscheidung des Trainers, Serge Gnabry und Raphael Guerreiro in die Startelf zu stellen, als absoluter Glücksgriff. Beide gehörten zu den besten Akteuren auf dem Platz.
Doch auch in Heidenheim war die Chancenverwertung wieder ein großes Manko. Das mag bei vier Toren zunächst übertrieben klingen. Doch es hätten viel mehr sein können, vielleicht sogar müssen.
Wer das Spiel verfolgt hat, sah sowohl Kane als auch Michael Olise hundertprozentige Chancen liegen lassen.
Das weiß auch Joshua Kimmich. Der Kapitän sprang trotzdem nach Abpfiff lieber auf den Euphorie-Zug auf. So wie er schon seinen Treffer zum 4:0 bejubelt hatte, als wäre die Meisterschaft gerade unter Dach und Fach gebracht worden.
Bundesliga-Transfergerüchte: Wettbieten um Gladbachs Itakura zwischen Bayern und dem BVB?
Ko Itakura (Borussia Mönchengladbach) 2022 kam Ko Itakura für fünf Millionen Euro von Manchester City zu Borussia Mönchengladbach und erwies sich als echter Glücksgriff. Der Japaner bildet mit Nico Elvedi die robuste Innenverteidigung und ist dementsprechend heiß begehrt. Die "Rheinische Post" listet nationale und internationale Interessenten auf ...
Ko Itakura (Borussia Mönchengladbach) ... Demnach sind mit dem FC Bayern, dem BVB, Leverkusen und Frankfurt vier Bundesligisten interessiert, zudem namentlich nicht genannte Vereine aus England, Spanien, Frankreich und den Niederlanden. Der Vertrag des Verteidigers endet 2026. Kann ihn Gladbach nicht zu einer Verlängerung bewegen, müsste er wohl im Sommer verkauft werden, um eine Ablöse zu kassieren.
Fabio Silva (UD Las Palmas/ausgeliehen von Wolverhampton) Eintracht Frankfurt hat Erfahrungen mit Stürmern, die vorzeitig den Verein verlassen. Daher bauen die Hessen bei Hugo Ekitike offenbar jetzt schon vor. Für den Fall, dass sie den Franzosen mit Vertrag bis 2029 im Sommer schon wieder ziehen lassen müssen, haben sie offenbar in Fabio Silva einen möglichen Ersatz im Blick. Nach "Sky"-Informationen hat es bereits Gespräche mit der Seite des 22-Jährigen gegeben, der derzeit von den Wolverhampton Wanderers an Las Palmas ausgeliehen ist.
Jonathan Tah (Bayer Leverkusen) Seit Monaten halten sich die Gerüchte um einen Abgang des ablösefreien Leverkuseners zum FC Barcelona. Nun ist der Transfer aber vom Tisch, wie die katalanische "Sport" berichtet. Demnach habe sich Tah-Berater Pini Zahavi mit den Katalanen zu Gesprächen getroffen. Dabei wurde der Spielerseite mitgeteilt, dass ein Transfer aufgrund der finanziellen Einschränkungen Barcelonas nicht umzusetzen sei. Damit öffnen sich die Türen für den FC Bayern, aber auch für Leverkusen, die auf einen Verbleib des Nationalspielers hoffen.
Muhammed Damar (1899 Hoffenheim/SV Elversberg) Mit starken Leistungen als Leihspieler beim SV Elversberg hat Muhammed Damar wohl einige Bundesliga-Klubs auf sich aufmerksam gemacht. Nach Stuttgart soll laut "Sky" nun auch Borussia Dortmund den 20-Jährigen auf der Liste haben. Demnach dürfte der BVB mit dem Offensivspieler schon erste Gespräche geführt haben. Im Raum stehen ...
Muhammed Damar (1899 Hoffenheim/SV Elversberg) ... dem Bericht nach vier bis fünf Millionen Euro Ablöse, die Damars Stammklub Hoffenheim aufrufen dürfte. Damars Vertrag bei der TSG läuft im Sommer 2026 aus. Zuletzt wurde zudem auch noch über angebliches Interesse von Olympique Marseille und Inter Mailand am gebürtigen Berliner berichtet.
Kingsley Coman (FC Bayern) Der FC Bayern will bei den Gehaltskosten sparen. Weitere Abgänge von Top-Verdienern neben Thomas Müller wären daher keine Überraschung. Mit 19 Millionen Euro Jahresgehalt gehört auch Kingsley Coman dazu. In der laufenden Saison steht der Franzose klar im Schatten der zuletzt stark aufspielenden Flügelzange aus Leroy Sane und Michael Olise.
Kingsley Coman (FC Bayern) Und es gibt wohl hochkarätige Interessenten am 28-Jährigen: Wie "Caught Offside" berichtet, sollen sowohl der FC Liverpool als auch der FC Arsenal, Paris Saint-Germain und Atletico Madrid an einer Coman-Verpflichtung interessiert sein. Liverpool und Arsenal sollen sogar bereits kurz vor Gesprächen mit Comans Management stehen und Angebote mit einer Ablösesumme in Höhe von 35 Millionen Euro in Betracht ziehen.
Cyriaque Irie (ESTAC Troyes) Der SC Freiburg steht wohl unmittelbar vor der Verpflichtung des französischen Angreifers Cyriaque Irie. Der 19-Jährige von Zweitligist ESTAC Troyes soll laut "L'Equipe" bis zum 15 Millionen Euro kosten. Der bisherige Rekordeinkauf der Breisgauer ist ebenfalls ein Franzose: Baptiste Santamaria kam 2020 für rund zehn Millionen in den Schwarzwald.
Love Arrhov (IF Brommapojkarna) Eintracht Frankfurt steht laut Informationen der schwedischen Zeitung "Aftonbladet" kurz vor der Verpflichtung des 16-Jährigen Love Arrhov. Der schwedische Juniorennationalspieler kann im offensiven Mittelfeld sowie als Linksaußen eingesetzt werden und debütierte bereits im schwedischen Pokal bei den Profis. Die Eintracht soll für ihn 4,6 Millionen Euro an den schwedischen Erstligisten überweisen.
Albian Hajdari (FC Lugano) Bayer 04 Leverkusen hat offenbar großes Interesse an Innenverteidiger Albian Hajdari. Der 21-Jährige Innenverteidiger steht aktuell beim Schweizer Klub FC Lugano unter Vertrag und gilt als einer der besten Abwehrspieler der Super League. Laut "Sky" soll sich die Werkself mit einem möglichen Transfer auf einen Abgang von Jonathan Tah und Piero Hincapie vorbereiten.
Hugo Larsson (Eintracht Frankfurt) Lotst Manchester City nach Omar Marmoush das nächste Frankfurt-Talent in die Premier League? Laut "Sky" sind die "Citizens" stark an Hugo Larsson interessiert. Dem Bericht zufolge hat der englische Meister bereits erste Gespräche mit Eintracht Frankfurt und dem schwedischen Mittelfeldspieler geführt. Die SGE fordert wohl eine Ablösesumme von mindestens 60 Millionen Euro.
Nick Woltemade (VfB Stuttgart) Verliert der Vizemeister seinen Shootingstar im Sommer bereits wieder? Wie die "BILD" berichtet, hat der VfB Stuttgart bei Stürmer Nick Woltemade eine Schmerzgrenze, bei der man den Spieler offenbar abgeben würde. Demnach wären die Schwaben ab einer Summe von 40 Millionen Euro gesprächsbereit, was einen neuen Rekordtransfer für den Klub bedeuten würde. Woltemade kam vor der Saison ablösefrei von Werder Bremen. Ein Bundesliga-Topteam soll bereits ganz genau hinschauen ...
Nick Woltemade (VfB Stuttgart) Da der FC Bayern einen Backup für Harry Kane holen möchte, ploppen immer wieder Gerüchte über mögliche Kandidaten auf. Aktuell wird Stuttgarts Nick Woltemade gehandelt. "Er wird beobachtet. Er ist im Blickfeld, aber es gibt bisher nichts Konkretes", hieß es bei "Sky". Fakt ist: Der 23-Jährige spielt eine starke Saison für die Schwaben. Er erzielte bislang zwölf Tore und bereitete drei weitere Treffer vor. Der Vertrag des U21-Nationalspielers läuft noch bis 2028.
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Eine zweite titellose Saison kann sich Bayern nicht leisten
"Wir dürfen diesen Sieg heute nicht unterschätzen", so Kimmich bei "Sky": "Wir sind mit einer großen Enttäuschung hergeflogen. Die Art und Weise, wie wir heute das Spiel angegangen sind, war für mich persönlich beeindruckend."
Es sei ein hartes Stück Arbeit gewesen, auch wenn es von außen vielleicht einfach aussehe. Andere Mannschaften hätten sich zuletzt in Heidenheim sehr schwer getan. Es wirkte auch ein wenig, als wolle Kimmich sein Team stärker reden als es - aufgrund der zahlreichen Ausfälle - derzeit sein kann.
Denn zur Wahrheit gehört auch: Der überzeugende Sieg der Bayern war alternativlos. Jeder einzelne Spieler kann sich lebhaft vorstellen, was in München los gewesen wäre, wenn nach dem Ausscheiden in DFB-Pokal und Champions League auch noch das komfortable Polster im Bundesliga-Saisonendspurt dahinschmelzen würde.
Bei einer zweiten titellose Saison in Folge würde an der Säbener Straße vermutlich kein Stein mehr auf dem anderen bleiben. Diese Drohkulisse war wohl Grund genug, um in Heidenheim mit der perfekten Einstellung aufzulaufen.
Kimmich: "Vom ersten Moment gespürt, dass der Sieg wichtig ist"
Einfach ist das nicht, lässt auch Kimmich durchblicken: "Am Ende des Tages will man immer in den wichtigsten Momenten da sein. Die Realität ist, dass bei uns alle drei Tage ein wichtiger Moment ist. Jedes Spiel ist wichtig."
Ob in der Königsklasse oder im Bundesliga-Alltag. "Man hat heute vom ersten Moment an gespürt, dass uns das Spiel und der Sieg wichtig sind. Das hat man bei all unseren Toren gesehen, wie wir die zusammen gefeiert haben", betonte der 30-Jährige.
Fazit: Die Bayern halten Kurs auf den Titel - am 30. Spieltag mit Leichtigkeit. Vor allem aber hadern sie nicht mit den Ausfällen. Sie versuchen zu kompensieren.
In der Königsklasse hat es nicht geklappt. In der Bundesliga schon. Bereits jetzt haben sie 72 Punkte gesammelt, so viele wie in der kompletten Vorsaison. Allen Verletzungen zum Trotz.
Das ist vielleicht der größte Erfolg – und auch mit Blick auf die kommende Saison, wenn die Verletzten zurückkehren, eine vielversprechende Erkenntnis.