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Vincent Kompany

FC Bayern verzaubert dank Vincent Kompanys Strategiewechsel den europäischen Fußball - reicht das auch gegen PSG?

  • Aktualisiert: 03.11.2025
  • 23:13 Uhr
  • Leon Kerninger

Vincent Kompany durchgeht einen Wandel in seiner Strategie und dieser scheint in der laufenden Saison gut zu funktionieren. 15 Siege aus 15 Spielen sprechen für sich. Nun wartet der bisher anspruchsvollste Gegner: Der amtierende Champions-League-Sieger Paris Saint-Germain.

Von Leon Kerninger

Eigentlich sollte Vincent Kompany nach dem 3:0-Sieg seiner Mannschaft gegen Bayer Leverkusen hocherfreut sein. Hat man die Elf von Kasper Hjulmand regelrecht mit der eigenen "B-Elf" vom Platz gefegt.

Doch Kompany schien bei der Pressekonferenz nach dem Spiel weniger glücklich über den Spielverlauf zu sein: "Ich habe der Mannschaft bereits gesagt: Ich akzeptiere es nicht, dass wir in der zweiten Halbzeit nicht wieder mit vollem Einsatz gespielt haben. Aber ich habe Verständnis dafür. Wir haben die zweite Halbzeit kontrolliert, um uns etwas für das Spiel am Dienstag zu schonen.“

Kompanys Statement nach dem Topspiel-Sieg gegen Leverkusen zeigt, wieso es beim Rekordmeister gerade so gut läuft. Auf der einen Seite ist der Belgier stets kritisch, egal ob in Sieg oder Niederlage. Gleichzeitig beweist er aber ein Stück Rücksicht und hat so eine goldene Mischung gefunden, in der er sich trotz eigener Kritik vor die Mannschaft stellt und so Kritik von außen an sich abprallen lassen kann.

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Vincent Kompany: Energiesparmodus vor dem CL-Duell gegen PSG

Das Fazit zur zweiten Hälfte gegen Bayer 04 Leverkusen ist sinnbildlich für die Entwicklung der Münchner. In dieser Halbzeit gelang der Truppe des Belgiers kein einziges Tor. Dabei stand es bereits 3:0 für den Rekordmeister und das ganz ohne ihre Topstars Kane, Diaz und Olise, die alle erst in der 59. Minute eingewechselt wurden. Der Fokus galt dem Energiesparen vor dem ersten richtigen, internationalen Härtetest am Dienstag gegen Paris Saint-Germain. In seiner Debütsaison war der Belgier in Bezug auf zu krasse Rotationen noch vorsichtig. Ausgerechnet gegen den großen Liga-Rivalen der vergangenen beiden Jahre vertraute er seiner B-Elf - und der Plan ging voll auf.

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Denn mit PSG wartet Truppe, die die französische Liga anführt und nach wie vor als einer der Topkandidaten für die Titelverteidigung der europäischen Krone gilt. Nach dem furiosen Saisonstart der Münchner ist dies ein wegweisendes Spiel.

Wenn man die Siegesserie auf 16 Siege ausbauen kann, ist europäisch auf jeden Fall mit dem amtierenden deutschen Meister zu rechnen. Und Kompanys neue Strategie lässt darauf hindeuten, dass es möglich ist.

"Wer das Spiel morgen gewinnt, hat schon einen großen Schritt in Richtung Top 8 gemacht", sagte Kompany auf der Pressekonferenz vor der Partie in der französischen Hauptstadt.

Dem gegnerischen Coach Luis Enrique sprach der FCB-Trainer ein großes Lob aus: "PSG war ein Verein mit den größten Weltstars und Luis Enrique hatte schon von Beginn an eine revolutionäre Idee mit jungen Spielern. Die Spieler, die sie geholt haben, werden noch die nächsten sieben, acht Jahre top sein. Was er PSG gebracht hat, ist beeindruckend."

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FC Bayern: Kompanys Weiterentwicklung wird belohnt

Die neue Strategie der Bayern heißt Rotation. Kompany war vor allem in der vergangenen Saison bekannt dafür, seine Stammelf konsequent jedes Spiel auf den Platz zu stellen. Von Rotation war damals noch lange nicht die Rede.

Doch das 3:0 gegen Leverkusen war der endgültige Beweis dafür, dass die Bayern einen Weg eingeschlagen haben, den es seit der Triple-Saison unter Jupp Heynckes nicht mehr gegeben hat. Ohne die Topspieler, die erst später beim Stand von 3:0 eingewechselt wurden, scheinen die Bayern genauso gefährlich zu sein wie mit der vollbesetzten Startelf. Ein deutliches Zeichen Richtung Zukunft.

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Das Zitat von FC-Bayern-Vorstandsvorsitzenden Jan-Christian Dreesen über Kompany beschreibt diese Entwicklung: "Vincent Kompany hat nicht nur den Spaß zurückgebracht, sondern ein echtes Team geformt - mit diesem ganz besonderen Bayern-Spirit, den es nicht alle Jahre gibt."

Der Belgier zeigt, dass er eine Mannschaft geformt hat, die nicht nur mit der Topbesetzung funktioniert und in der Lage ist, die Topspiele der Liga zu gewinnen. Auch die sogenannte "B-Elf" lässt der Liga keine Chance.

Und damit schafft Kompany etwas, dass zuletzt Jupp Heynckes gelang. Durch die Miteinbeziehung aller Spieler und das Setzen auf mehr als nur die "A-Elf" in wichtigen Spielen, hat sich beim Rekordmeister ein harmonisches Gefüge an Top-Stars gebildet, das als Mannschaft funktioniert und nicht von individueller Klasse geprägt ist.

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Dass der Vertrag des ehemaligen Manchester-City-Verteidigers vorläufig bis 2029 verlängert wurde, scheint niemanden zu irritieren. Im Gegenteil: Zum ersten Mal seit langem gibt es vereinsintern und auch von Fan-Seite eine echte Identifizierung mit einem Trainer und dessen Weg.

Nach dem Sieg gegen Leverkusen, sprach er davon, dass das Erfreulichste am Heimsieg "die Leistung der kompletten Mannschaft" gewesen sei. Dieses Vertrauen schätzt der gesamte Kader, deswegen ist die Stimmung innerhalb der Mannschaft so gut wie lange nicht. Das sehen auch die Verantwortlichen.

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"Vincent ist ein Identitätsmagnet – er hat den FC Bayern auf Anhieb verstanden, zudem versammeln sich die Spieler hinter ihm, weil sie an ihn glauben", meinte der wiedergewählte FC-Bayern-Präsident Herbert Hainer bei der Jahreshauptversammlung.

Ein großer Teil des Erfolgs beim FC Bayern ist auf die Anpassungsfähigkeit des Belgiers zurückzuführen. Er hat bewiesen, dass er nicht nur statisch an einer Strategie und einer Startelf festhält, sondern durch gezielte Rotation und Strategieanpassung das Team hinter sich zusammenführen kann und einen Weltklub wie den FC Bayern kontrollieren kann.

Wenn man morgen Abend gegen PSG mithalten will, muss der eingeschlagene Weg Früchte tragen und auch auf internationaler Bühne funktionieren. Dass das Titelrennen in der Bundesliga nur über die Bayern gehen wird, hat sich mittlerweile deutlich gezeigt. Wenn man auch um die Champions-League-Trophäe spielen will, ist das Spiel gegen PSG der erste Schritt in eine wegweisende Richtung gen europäischer Spitze.

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