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Hamburger Pleite beim FC Bayern: So ist der HSV nicht Bundesliga-reif - Kommentar

  • Aktualisiert: 13.09.2025
  • 23:58 Uhr
  • Martin Volkmar

Aufsteiger Hamburger SV präsentiert sich beim 0:5 bei Bayern München wie ein Absteiger. Die neuformierte Mannschaft muss schnell in der Bundesliga ankommen, sonst wird es nicht reichen. Ein Kommentar.

Siebeneinhalb Jahre musste der Hamburger SV warten, ehe er wieder beim FC Bayern München antreten durfte.

Doch die Hanseaten knüpften praktisch nahtlos da an, wo sie beim 0:5 am 10. März 2018 aufgehört hatten: Der einstige Titelrivale war in allen Belangen unterlegen und kassierte die nächste herbe Packung in der Allianz Arena.

Damit ging auch das zehnte Spiel in Folge in München verloren und das bei einer desaströsen Bilanz von 3:55 Toren.

Letztlich konnte der Aufsteiger sich vor allem beim Gegner bedanken, dass es nur bei fünf Gegentreffern blieb.

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HSV-Rekordpleite beim FC Bayern lag in der Luft

Hätte der deutsche Rekordmeister über die volle Spielzeit so viel Gas geben wie in den ersten 29 Minuten, als es beim Stand von 4:0 nach dem nächsten Schützenfest aussah, wäre auch die Hamburger Rekordpleiten von zweimal 0:8 (2015 und 2017) ins Wanken geraten.

Doch die Bayern nahmen nach der klaren Führung sichtbar einen Gang raus, gaben den unter anderem den Torschützen Serge Gnabry und Harry Kane früh eine Verschnaufpause und schonten sich kollektiv für den Champions-League-Auftakt am Mittwoch gegen den FC Chelsea.

So kamen die Hamburger mit einem tiefblauen Auge davon und versuchten Hoffnung aus der zweiten Halbzeit zu ziehen, nachdem in der Pause bei der klaren Kabinen-Ansprache von Trainer Merlin Polzin offenbar die Wände gewackelt hatten.

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HSV nochmal schwächer als im Derby

Gleichwohl blieb nach der erschreckenden Vorstellung in der ersten Hälfte eine klare Erkenntnis: So ist der HSV nicht Bundesliga-reif.

Der Aufsteiger unterbot in München nochmal den enttäuschenden Derby-Auftritt gegen St. Pauli (0:2) und war mindestens eine, wenn nicht sogar zwei Klassen schwächer als die Bayern. In dieser Verfassung wird es ganz schwer werden, einen erneuten Absturz in die Zweite Liga zu verhindern.

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HSV: Kuntz' riskante Wette geht bislang nicht auf

Vorstandsboss Stefan Kuntz ist im Sommer ein großes Risiko eingegangen und hat die gefeierte Aufstiegsmannschaft großflächig umgebaut, weil er davon überzeugt war, dass ein Abstieg nur mit einem anderen Kader und einem anderen, ans Oberhaus angepassten Fußball gelingen kann.

17 Spieler kamen, 14 gingen, darunter Führungsfiguren wie Kapitän Sebastian Schonlau und Torjäger Davie Selke. Eine riskante Wette mit vielen Unbekannten, die bis jetzt nicht aufgeht.

Es fehlen offensichtlich eingespielte Abläufe und eine klare Hierarchie, die sich erst finden muss. Polzins Umstellung auf die ungewohnte Dreierkette gegen Bayern mit drei Neuzugängen, darunter der 18-Jährige Vuskovic und der beinahe vom Platz gestellte 20-Jährige Soumahoro, ging komplett daneben.

HSV muss schnell lernen, sonst könnte früh der Anschluss verloren gehen

"Wir werden auf jeden Fall noch Zeit brauchen", sagte der ernüchterte Kuntz nach der Partie zu ran: "Aber aus dem Spiel kannst du auch viel lernen, wenn du es richtig machst."

Allerdings müssen die Hamburger sehr schnell lernen und endlich punkten, wozu auch der erste Bundesligatreffer seit Mai 2018 zwingend nötig ist. Wenn die neuformierte Mannschaft nicht schnellstmöglich in der Liga ankommt, droht sie schon frühzeitig den Anschluss im Tabellenkeller zu verlieren.

So wie in München wird es jedenfalls für die erste Liga nicht reichen.

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