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Crystal Palace droht der Ausschluss aus der Europa League
- Aktualisiert: 05.06.2025
- 08:39 Uhr
- Tobias Wiltschek
Nur wenige Wochen nach dem größten Triumph könnte Crystal Palace die Teilnahme am Europapokal verweigert werden. Grund ist die Eigentümerstruktur des Klubs.
Crystal Palace feierte im Mai erstmals in der 120-jährigen Vereinsgeschichte den Gewinn des FA-Cups. Gleichbedeutend mit diesem Triumph war die Qualifikation für die kommende Saison in der Europa League.
Doch die Teilnahme des Londoner Klubs am zweitwichtigsten europäischen Wettbewerb steht nun offenbar gewaltig auf der Kippe.
Grund ist die Maßgabe der UEFA, dass nicht mehrere Klubs ein und desselben Besitzers am selben Wettbewerb teilnehmen dürfen. Der US-amerikanische Milliardär John Textor ist nicht nur größter Anteilseigner bei Palace, er besitzt auch den französischen Erstligisten Olympique Lyon.
Muss Crystal Palace Lyon den Vortritt lassen?
Da sich auch die Lyonnais für die Europa League qualifiziert hat, droht Crystal Palace nun das Aus. Denn die Regeln der UEFA besagen, dass in diesem Fall der Verein den Vorzug erhält, der in der abgelaufenen Meisterschaftssaison besser platziert war. Während Lyon in der Ligue 1 Sechster wurde, landete das Team von Trainer Oliver Glaser in der Premier League nur auf Platz zwölf.
Die Eagles unternehmen nun offenbar alles, um die UEFA gnädig zu stimmen und doch noch in der Europa League mitspielen zu dürfen. Wie die "Daily Mail" berichtet, fliegen die Bosse am Dienstag extra zu einem "Gipfeltreffen mit der UEFA", wie es heißt.
Der Klub dürfte argumentieren, dass Textor bei Palace im Gegensatz zu Lyon nicht die operative Kontrolle über das Tagesgeschäft hat. Außerdem besitzt er nur 25 Prozent der Stimmrechte - genauso viel wie die anderen Aktionäre. Und offenbar gibt es auch weder gemeinsame Vermögenswerte noch regelmäßige Spielertransfers zwischen beiden Vereinen.
Vergangenheit macht Crystal Palace Hoffnung
Die Vergangenheit zeigt, dass die Chancen von Crystal Palace nicht schlecht stehen. Denn auch in den letzten Jahren entschied die UEFA in vergleichbaren Fällen für das Startrecht beider Klubs. So geschehen bei Manchester City und Girona in der Champions League wie auch bei Manchester United und OGC Nizza in der Europa League.
In beiden Fällen reichte es dem europäischen Verband, dass die beiden Eigentümer der englischen Klubs ihre jeweiligen Anteile an Girona beziehungsweise Nizza an zwei Treuhandfonds übertrugen und bis September 2025 keine Spieler zwischen den genannten Klubs transferieren.
Sollte Crystal Palace dennoch ausgeschlossen werden, würde Nottingham Forest den Platz in der Europa League einnehmen. Deren Platz in der Conference League wiederum würde ausgerechnet Brighton & Hove Albion bekommen. Palace und Brighton gelten seit den 1970ern als Erzrivalen.