Vor Viertelfinale gegen spanien
DFB-Team: Das ist der deutsche Plan gegen Spaniens Wunderkinder
- Aktualisiert: 05.07.2024
- 16:43 Uhr
- Tobias Hlusiak
Spaniens Außenspieler Lamine Yamal und Nico Williams gehören zu den absoluten Attraktionen des bisherigen EM-Turniers. Im Viertelfinale treffen die beiden Wunderkinder auf die deutsche Mannschaft. Die verfolgt einen genauen Plan, um sie nicht zur Entfaltung kommen zu lassen.
Vom DFB-Team berichtet Tobias Hlusiak
Lamine Yamal und Nico Williams sind zusammen ein Jahr jünger als Manuel Neuer. Und trotzdem werden sie versuchen, dem deutschen Keeper heute (ab 18 Uhr im Liveticker) einen oder auch zwei einzuschenken.
Dann nämlich, wenn sie mit Spanien im EM-Viertelfinale in Stuttgart auf die deutsche Mannschaft treffen.
Der 16-jährige Yamal und sein fünf Jahre älterer Kumpel Williams gehören zu den großen Stars dieses Turniers. Für die bislang in jedem Spiel siegreiche "Furia Roja" machen sie beide Flügel unsicher.
Wenn Deutschland ins Halbfinale will, müssen die "Wunderkinder" aus dem Spiel genommen - oder mindestens mal eingebremst - werden.
Es existiert ein Plan, der beschreibt, wie das gelingen soll.
Das Wichtigste in Kürze
Kimmich vielsagend: "Mal schauen was abgeht"
Die wichtigsten Jobs kommen dabei auf die DFB-Außenverteidiger zu, die auch gegen den Europameister von 2008 und 2012 mit hoher Wahrscheinlichkeit Joshua Kimmich und David Raum heißen werden.
Beide verstehen sich hervorragend und sprachen am Montag in einer launigen Pressekonferenz lang und breit über das Duell mit den zwei Ausnahme-Jungstars.
"Das sind zwei gute Jungs auf den Außen. Es gilt für uns, als Team Lösungen zu finden", meint Kimmich, der sicher ist, dass das ein oder andere Eins-gegen-eins "auf uns zukommen" wird.
"Schauen wir mal, was da abgeht", so der Bayern-Star vielsagend.
"Wir werden vor große Aufgaben gestellt", ergänzt Raum, "sind sie nie richtig ausrechenbar".
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Raum ohne "Angstschweiß" wegen Yamal
Der Leipziger wird es auf seiner linken Seite mit Yamal zu tun bekommen, dem 16-Jährigen vom FC Barcelona. Raum ist rund neun Jahre älter.
Für den Deutschen kein Thema.
"Der Junge spielt seit einiger Zeit bei Barca, da müssen wir nicht mehr von einem Kind reden, er hat eine brutale Qualität. Aber auch er ist zu knacken", so der Leipziger.
"Angstschweiß" habe er sowieso noch keinen produziert. "Ich glaube auch nicht, dass da noch etwas kommt."
Schon vor ein paar Tagen hatte sich Raum im ran-Interview selbstbewusst gegeben. "Ich habe defensiv einen Sprung gemacht, spiele seit zwei Jahren in der Champions League gegen die besten Außenspieler der Welt."
Auf die großen Spiele freue er sich ohnehin, "weil man selbst zeigen kann, was man drauf hat".
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Zwei taktische Mittel stehen im Matchplan
Und wie gut man den Matchplan des eigenen Trainers umsetzt.
Der dürfte gegen Spaniens dynamische Außen in jedem Fall zwei Dinge beinhalten: Mitte zumachen und defensiv beschäftigen.
Sowohl Yamal als auch Williams ziehen gern während eines Dribblings ins Zentrum des Platzes, um dort mit ihrem starken Fuß auch selbst in Abschlussposition zu kommen.
Um das zu verhindern, setzen Raum und Kimmich auf die Hilfe durch die defensiven Mittelfeldspieler oder die Innenverteidiger. "Wenn sie die Linie entlang laufen, kommt da keiner mehr. Dann ist man auf sich alleine gestellt", so der Bayern-Star.
Auch auf Sechser Robert Andrich kommt es deshalb an.
"Ich glaube nicht, dass sie so viel durch das Zentrum spielen werden, sie versuchen vermutlich von dort aus etwas aufzubauen, fühlen sich aber am wohlsten, wenn sie die Außenspieler in Eins-gegen-Eins-Duelle bekommen. Wir müssen dafür sorgen, dass sie nicht in diese Situation kommen", sagt der 29-Jährige im Interview mit ran.
Wie gut sind Yamal und Williams defensiv?
Doch anstatt nur defensiv zu reagieren, will die deutsche Mannschaft auch gegen die Spanier den Ball haben, das Spiel bestimmen und so selbst für Akzente sorgen.
"Wir müssen sie auch vor Aufgaben stellen", grinst Raum: "Mal sehen, wie es aussieht, wenn die Jungs mal nach hinten arbeiten."
Genau das sucht man auf dem Stärkenzettel von Yamal und Williams nämlich vergeblich. Trotzdem strotzen sie vor Selbstbewusstsein.
"Wir verstehen uns sehr gut. Ich glaube, dass das diese Verbindung auf dem Spielfeld schafft", schwärmt Yamal, der sich sein erstes Tor im Turnier - zwei Assists hat er schon - für das Duell mit dem Gastgeber aufgehoben hat.
"Die Spanier", betonte Kimmich, "haben den stabilsten Eindruck gemacht. Das wird ein harter Brocken!"
Er wird höchstpersönlich versuchen, dennoch die Oberhand zu behalten. Der Lohn wäre das Halbfinale.