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Klub-WM: Transfer-Wahnsinn des FC Chelsea hat leider Erfolg! Fußball-Zukunft sieht düster aus - ein Kommentar
- Aktualisiert: 14.07.2025
- 13:38 Uhr
- Christian Stüwe
Chelsea schlägt im Finale der Klub-WM Paris Saint-Germain mit einer eindrucksvollen Leistung. Der Erfolg ist das Ergebnis einer verrückten Transferpolitik mit Investitionen im Milliarden-Bereich. Für die Zukunft des Fußballs sind das keine guten Aussichten.
In den letzten Tagen wurden etliche Loblieder auf Paris Saint-Germain gesungen. Mit einem beeindruckenden 4:0 über Real Madrid war PSG in das Finale der Klub-Weltmeisterschaft gestürmt. Die Erinnerungen an die Machtdemonstration im Champions-League-Finale, als Inter Mailand mit 5:0 gedemütigt wurde, sind ebenfalls noch frisch.
Und das alles, nachdem der mit Öl-Milliarden aus Katar gepimpte Klub seinen Superstar-Fetisch aufgegeben hat und unter Trainer Luis Enrique plötzlich eine funktionierende Mannschaft ohne Ego-Kicker auf das Feld schickt. Selbst Ousmane Dembele, der früher in Dortmund und Barcelona ständig Ärger machte, arbeitet plötzlich für das Team und blüht auf.
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Die Wandlung von der seelenlosen und unsympathischen Investorentruppe zu einer höchst erfolgreichen Fußballmannschaft machte Fußball-Romantikerinnen und -romantikern zumindest ein wenig Hoffnung. Vielleicht geht es im modernen Fußball doch nicht nur um immer noch wahnsinnigere Transfers? Um ständiges Kaufen und Verkaufen?
Klub-WM: Chelsea treibt den Transferwahnsinn auf die Spitze
Am Sonntagabend, im Finale der Klub-WM, bekamen diese zarten Hoffnungen einen mächtigen Dämpfer. Denn PSG wurde vom FC Chelsea mit 3:0 bezwungen. Einem Klub, der den Transferwahnsinn auf die Spitze treibt.
Unter der Führung des Investors Todd Boehly gab der Klub aus London in den letzten vier Jahren 1,6 Milliarden Euro für Transfers aus.
Der Kader ist grotesk aufgebläht, derzeit stehen 46 Spieler unter Vertrag.
Viele von ihnen wurden mit Verträgen über sieben Jahre und mehr ausgestattet. Weil sich diese Verträge aus buchhalterischer Sicht besser abschreiben lassen und dabei helfen, die Bilanzen besser aussehen zu lassen.
Chelsea treibt den Transferwahnsinn auf die Spitze
Spieler werden dabei zu Spekulationsobjekten, die gekauft und dann wieder verkauft oder verliehen werden. Identifikation und Vereinstreue spielen dabei keine Rolle. Der Milliardär Boehly führt Chelsea wie ein Unternehmen, ein traditionsreicher Fußballverein wird zum Geschäftsmodell.
Und leider ist Boehly damit erfolgreich. Chelsea qualifizierte sich für die Champions League, gewann die UEFA Conference League und nun die Klub-WM. Die Engländer erhalten dafür 105 Millionen Euro. Die Summe wird dabei helfen, die Bilanzen auszugleichen und noch mehr Transfers zu realisieren.
Klubs ohne Investoren können bei diesem Transferwahnsinn nicht mehr mithalten. Dass im Finale der Klub-WM zwei Vereine mit schwerreichen Geldgebern aufeinandertrafen, ist kein Zufall.
Und für die Zukunft des Fußballs sicherlich kein gutes Zeichen.