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FIFA Klub-WM 2025: Gewinner und Verlierer - Weltmeister unter dem Radar - Albtraum für den FC Bayern
- Veröffentlicht: 14.07.2025
- 13:53 Uhr
- ran.de
Die reformierte Klub-WM ist beendet. Chelsea ist der neue Champion. Doch es gibt deutlich mehr Erkenntnisse: ran zeigt die Gewinner und Verlierer der Klub-WM.
Die Premiere der FIFA Klub-WM als Turnier mit 32 Teams spaltete die Fußballwelt.
Während der FC Chelsea das unantastbar wirkende PSG zu Fall brachte, wurde das Turnier für den FC Bayern zum Albtraum.
Für Fans und Spieler war das Turnier außerdem ein Vorbote für eine auf mehreren Ebenen problematische WM 2026.
ran zeigt die Gewinner und Verlierer der Klub-WM.
Gewinner: FC Chelsea – unter dem Radar zur Nummer eins der Welt
Eigentlich schien Paris Saint-Germain mit seinen K.o.-Phasen-Siegen ohne Gegentor gegen Messis Miami, zu neunt gegen den FC Bayern und allen voran der 4:0-Demontage gegen Xabi Alonsos Real Madrid seinen Status als bestes Team des Planeten zu zementieren.
- Die Ergebnisse bei der Klub-WM im Überblick
- Chelsea düpiert PSG im Finale - Heftige Eskalation nach Abpfiff
Im Finale gegen Chelsea war PSG klarer Favorit. Doch zwei eiskalte Abschlüsse von Cole Palmer und ein Tor von Neuzugang Joao Pedro krönten eine ordentliche, aber nicht berauschende Chelsea-Saison, in der nach Platz vier in der Premier League und dem Sieg in der drittklassigen Conference League nun also auch der Klub-WM-Titel steht.
Dabei spielten sich die "Blues" eher unter dem Radar ins Finale: Die Gruppe war eine der leichteren, und auch in der K.o.-Phase ging man mit Benfica, Palmeiras und Fluminense den ganz großen Brocken aus dem Weg. Am Ende ist das alles egal: Der FC Chelsea ist der historische erste Gewinner des neuen Klub-WM-Formats.
Gewinner: Der brasilianische Fußball – ein Fingerzeig in Richtung Europa
Die brasilianischen Vereine lieferten bei der Klub-WM 2025 eine beeindruckende Vorstellung ab.
Alle vier teilnehmenden Teams - Palmeiras, Botafogo, Flamengo und Fluminense - überstanden die Gruppenphase. Besonders hervorzuheben ist Fluminense, das Champions-League-Finalist Inter Mailand mit 2:0 besiegte.
Sicherlich profitierten die brasilianischen Klubs davon, dass die Klub-WM mitten in ihrer Ligasaison stattfand. Kein Wunder, dass die brasilianischen Teams insbesondere gegen die europäischen Klubs oft einen Tick frischer wirkten.
Und: Die südamerikanischen Fans sorgten für die beste Stimmung in den Stadien. Mit ihrer Leidenschaft erweckten die brasilianischen Fans die ansonsten oft halbleeren Arenen zum Leben.
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Das Wichtigste in Kürze
Gewinner: Saudi-Arabien – Erfolge auf und neben dem Platz
Al-Hilal aus Saudi-Arabien sorgte für die größte Sensation des Turniers. Der Klub überstand zunächst ungeschlagen die Gruppenphase mit einem bemerkenswerten Remis gegen Real Madrid.
Doch der Höhepunkt folgte im Achtelfinale: Al-Hilal besiegte Manchester City spektakulär mit 4:3 nach Verlängerung.
Aber nicht nur sportlich lief es für die Saudis: Das größtenteils vom saudischen Staat finanzierte Turnier war für das Land Werbeplattform zum einen und diplomatisches Spielfeld zur weiteren Verbesserung der Beziehungen zur FIFA und zur Trump-Administration zum anderen.
Gewinner: Christian Gray – die Feel-Good-Story der Klub-WM
Christian Gray, der als Lehrer arbeitende Verteidiger von Auckland City FC, wurde zur Cinderella-Story des Turniers.
Der 29-jährige Neuseeländer erzielte das einzige Tor seiner Mannschaft gegen die Boca Juniors und sorgte damit für das 1:1-Unentschieden – den einzigen Punktgewinn für Auckland. Für den semi-professionellen Spieler, der normalerweise als Sportlehrer an der Auckland Grammar School arbeitet, war es ein Traumtor auf der größten Bühne des Klubfußballs. Grays Treffer machte ihn über Nacht zum Helden.
FIFA Klub-WM 2025: Musiala-Drama! Hier verletzt sich der Superstar schwer
Verlierer: FC Bayern München – sportlich mäßig, emotional eine Katastrophe
Der deutsche Rekordmeister erlebte ein Turnier zum Vergessen. Gegen europäische Teams blieb Bayern sieglos und schied bereits im Viertelfinale gegen PSG aus.
Besonders bitter: Der Verlust von Jamal Musiala, der sich gegen Paris schwer am Sprunggelenk verletzte und einen Wadenbeinbruch erlitt. Die Verletzung wird den unersetzbaren Hoffnungsträger der Münchner monatelang außer Gefecht setzen.
Und: Das Aus und der Musiala-Schock überschatteten auch den letzten Bayern-Auftritt von Thomas Müller. Seinen Abschied vom Verein nach 25 gemeinsamen Jahren am anderen Ende der Welt hätte man sich wohl kaum trauriger vorstellen können.
Verlierer: Die Fans – angezogene Handbremse statt Spektakel
Der Funke von den Rängen wollte bei der Klub-WM nicht so recht überspringen. Trotz der Kapazität von fast einer Million verfügbaren Tickets für die ersten 16 Spiele wurden nur 556.369 verkauft.
Halbleere Stadien prägten das Bild, und die Fans, die kamen, bekamen besonders in der Gruppenphase gerade von den europäischen Teams müde Kicks zu sehen.
Obwohl die FIFA die Ticketpreise drastisch reduzierte - von ursprünglich 349 Euro auf 80 Dollar für das Eröffnungsspiel - und Studentenrabatte anbot, blieben die Ränge leer. Selbst die K.o.-Spiele waren trotz der Preisreduzierungen für viele Fans nicht erschwinglich.
Verlierer: Der Fußballstandort USA – Pleiten, Hitze und ein würdeloses Schauspiel
Die drei US-amerikanischen Teilnehmer enttäuschten auf ganzer Linie. Die Seattle Sounders und der Los Angeles FC schieden sieglos aus der Gruppenphase aus. Inter Miami erreichte zwar das Achtelfinale, scheiterte dort aber chancenlos mit 0:4 gegen PSG. Die erhoffte Messi-Mania blieb aus.
Außerhalb der Stadien war das Turnier quasi unsichtbar, große Fußballbegeisterung wollte nicht aufkommen.
Besonders besorgniserregend im Hinblick auf die WM 2026 waren die mehrfachen Spielabbrüche wegen Unwettern. Dazu kamen Duelle bei drückender Hitze, sodass sogar die Auswechselspieler von der Bank in die Umkleidekabine flüchteten.
Tiefpunkt neben dem Platz: Der unwürdige Auftritt von Präsident Donald Trump mit Juventus-Spielern, bei dem auch FIFA-Präsident Infantino eine unglückliche Figur machte.
Kovac zieht Klub-WM-Fazit: "Braucht Anpassungen"
Verlierer: Die anderen 16 Bundesligisten – die Schere öffnet sich weiter
So polarisierend die Klub-WM ist: Zu den großen Verlierern zählen auch die Teams, die nicht dabei waren. Denn das Turnier vergrößert die bereits bestehende finanziellen Gräben zwischen den Topklubs und dem Rest dramatisch.
Während Bayern über 58 Millionen Euro und der BVB über 52 Millionen Euro Einnahmen generierten, gingen die anderen 16 Bundesligisten leer aus.
Diese Entwicklung ist nicht nur auf Deutschland beschränkt, sondern verstärkt auch in anderen Ligen die Ungleichheit zwischen den Spitzenvereinen und den kleineren Klubs.
Die FIFA will zwar 250 Millionen Dollar an Vereine zahlen, die nicht an der Klub-WM teilnehmen - doch das ist kein Vergleich zu den Prämien, die die Teilnehmer einspielen. Die massive Prämienausschüttung der FIFA von insgesamt einer Milliarde Dollar kommt zum Großteil nur den 32 teilnehmenden Vereinen zugute und verschärft die finanzielle Kluft im Weltfußball weiter.