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Riskanter schritt für tuchel

Thomas Tuchel wird Englands Nationaltrainer und geht dabei voll ins Risiko – ein Kommentar

  • Aktualisiert: 16.10.2024
  • 16:34 Uhr
  • Jan Horstkötter
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Thomas Tuchel ist der neue Nationaltrainer Englands. Er soll die Three Lions endlich wieder zu einem Titel führen. Ein risikoreicher Schritt – vor allem für Tuchel! Ein Kommentar.

Von Jan Horstkötter

Zwischen "Wir brauchen keinen Thomas Tuchel" (Daily Mail) und "Thomas Tuchel besitzt alle Voraussetzungen" (The Sun) war in der englischen Presse nach der Verkündung Tuchels als neuer Nationaltrainer so ziemlich alles dabei.

Die einen verfluchen, die anderen feiern ihn jetzt schon. Dabei ist der Schritt geprägt von Risiko. Für England? Zu gewissen Teilen auch. Aber vor allem für Thomas Tuchel!

Ein Trainer, dessen Stil seit jeher von taktischer Ausrichtung und Finesse geprägt ist, hat es in der Nationalmannschaft – egal welcher – bedeutend schwerer als im Vereinsfußball.

Dafür fehlen einfach die Menge an Trainingseinheiten, damit diese Anweisungen in Fleisch und Blut der Spieler übergehen können.

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Ein hohes Risiko für Tuchel, der es im Mutterland des Fußballs noch einmal schwieriger haben sollte als überall sonst! Nirgends ist die Presse härter – nicht einmal in München, wo Tuchel den Medien-Druck bereits deutlich zu spüren bekam. Und nicht immer gänzlich souverän wirkte.

Der erste deutsche Trainer der Three Lions überhaupt. Noch nie gelang einem ausländischen Coach der Gewinn eines WM-Titels, dem Ziel, das die FA für England und Tuchel zweifelsfrei ausgibt. Sein aktueller Vertrag endet wohl nach dem Großturnier 2026.

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Kann Tuchel mit dem Druck umgehen?

Die Erwartungen an ihn sind gewaltig. Kein Titel seit 1966. Ein zuletzt langweiliger Spielstil unter Gareth Southgate. Der Druck ist entsprechend hoch.

Vor allem letzterer Punkt wird interessant zu betrachten sein, legte Tuchel auch in München häufiger Wert auf das Ergebnis statt auf wirklich attraktiven Fußball, nach dem sich England wieder so sehr sehnt.

Ein Scheitern wäre ein weiterer harter Einschnitt in Tuchels Karriereweg als Top-Trainer. Seit seiner Zeit in Mainz sah er bei keiner seiner Stationen eine dritte Spielzeit.

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Immer wieder Probleme mit den Chefs

In Dortmund, Paris und München überwarf sich Tuchel gar mit der Vereinsspitze! In England müsste er sich dafür mit Prince William (eher repräsentativer Präsident) und der neuen Vorsitzenden der Football Association, Debbie Hewitt, anlegen.

Eine knallharte Führungsfrau, die in ihrer Karriere einst sagte: "Der Pessimist beschwert sich über den Wind. Der Optimist erwartet, dass er sich ändert. Der Anführer justiert die Segel."

Tuchel sollte vorgewarnt sein!

Eine frühzeitige Entlassung würde seiner Reputation den nächsten Dämpfer verpassen. Und das bei einer Trainerstation, bei der sämtliche (äußerlichen) Voraussetzungen eigentlich gegen Tuchel sprechen.

Braucht England also keinen Thomas Tuchel, wie es die "Daily Mail" formulierte? Er wird versuchen, ihnen das Gegenteil zu beweisen und riskiert dabei viel!

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